Virgin Steele – Visions Of Eden

“Der jungfräuliche Stahl rostet etwas!“

Artist: Virgin Steele

Herkunft: New York, America

Album: Visions Of Eden, Re-Release

Spiellänge: 79:37 Minuten

Genre: Epic Power Metal

Release: 16.02.2017

Label: Steamhammer (Spv)

Link: http://www.virgin-steele.com/

Produktion: David DeFeis

Bandmitglieder:

Gitarre und Bass – Edward Pursino
Bass, Piano und Gesang – David DeFeis
Schlagzeug –  Frank Gilchriest
Bass – Joe O’Reilly

Tracklist:

Disk 1 (Barbaric Remix)

  1. Immortal I Stand
  2. Adorned With The Rising Cobra
  3. The Ineffable Rain
  4. Black Light On Black
  5. Bonedust
  6. Angel Of Death
  7. God Above God
  8. The Hidden God
  9. Childslayer
  10. When Dusk Fell
  11. Visions Of Eden

Disk 2 (Remastered Romantic Remix)

  1. Immortal I Stand
  2. Adorned With The Rising Cobra
  3. The Ineffable Rain
  4. Black Light On Black
  5. Bonedust
  6. Angel Of Death
  7. God Above God
  8. The Hidden God
  9. Childslayer
  10. When Dusk Fell
  11. Visions Of Eden

Virgin Steele veröffentlichen alle ihre CD’s seit geraumer Zeit in einer remasterten Version. Nun also die hier vorliegende Visions Of Eden. Auch hier gibt es eine Doppel CD, bei der auf dem zweiten Silberling der sogenannte Romantic Mix für neue Eindrücke sorgen soll. Gelingt dies? Wir werden sehen. Über die Musik des jungfräulichen Stahls kann man eigentlich kaum meckern. In den vergangenen 25 Jahren haben sie epischen Melodic Metal der Extraklasse abgeliefert. Noble Savage, Age Of Consent oder mit The Marriage Of Heaven And Hell, haben sich David DeFeis und seinen Mannen Denkmäler gesetzt. Erst ab The House Of Artreus Part I & II kam der Gedanke auf, dass Mastermind DeFeis eventuell die Ideen ausgehen. Dieses Gefühl setzt sich hier etwas fort. Die Tracks verfügen zwar alle über altbewährte Elemente, aber es fehlt an einer sich aufbauenden echten Spannung. Die langen Intros und auch in die Länge gezogene Zwischenparts ziehen die Songs künstlich in die Länge.

Immortal I Stand eröffnet das fast 80-minütige Werk. Da geht es noch gekonnt souverän zur Sache. Schnell gespielt mit einer guten Melodie zeugt das Stück vom Können von David DeFeis. Diese sechs Minuten sind gut investiert. Bereits im nächsten Song, Adorned With The Rising Cobra, kommen die in die Länge gezogenen Parts. An und für sich nicht schlecht, die Melodie gefällt und auch gesanglich gut abgeliefert, aber insgesamt hätte das kürzer gefasst werden können. So wird das schon sehr umfangreich, obwohl die Verschachtelung des Songs die Qualitäten aufzeigt, wie DeFeis komponieren kann. Beim nächsten Lied wird dann das eigentliche große Manko klar. Der Sound ist an vielen Stellen zu dünn. Gerade im Keyboardbereich hapert es. Auch die Drums klingen flach. Der gute Ansatz ist bei den beiden folgenden Titeln Black Light On Black oder Bonedust zu erkennen, wird dann aber durch die langweiligen Intros oder Mittelteile zunichtegemacht. Schade.

Angel Of Dust ist wieder etwas schneller und auch hier kommt das gute Songwriting zum Tragen. Schade, dass die Produktion zu drucklos ist. Es schließt sich die Ballade God Above God an. Das ist mit einer der Highlights der CD. The Hidden God fällt dann deutlich ab. Es fehlt fast an allem. Keine schöne Melodie, drucklos, ohne einen wirklichen spannenden Teil und zu lang. Eigentlich hätte das Stück auch wegbleiben können. Dann aber wieder ein schnelles Lied. Childslayer ist eindeutig besser. Zwar bleibt das Grundproblem der flachen Produktion bestehen, aber immerhin ein kompositorisch ansprechender Track. Dann gibt’s noch eine tolle Ballade. When Dusk Fell zeigt, dass David DeFeis noch immer gute Musik schreiben kann. Und da kommt auch gleich eine Erinnerung an ein anderes Stück hoch. Das gehauchte I will burn this place, now death calls here gab es schon mal ganz ähnlich. Mit dem dramatisch anmutendem Titeltrack Visions Of Eden geht die CD dann zu Ende. Hier werden nochmals alle Register gezogen. Songstrukturen fernab jeder althergebrachten Regeln, mystisch gewobene Vocal-Passagen – alles das, was diese Songs von Virgin Steele ausmacht vereint sich. CD 2 ist anders gemixt und nennt sich deshalb der Romantic Mix. Dieser Mix soll andere Facetten der CD zutage fördern, das fällt mir aber so nicht auf.

Fazit: Die hier vorliegende Doppel CD bietet einige typische Virgin Steele Tracks und einige, die einfach zu mittelmäßig sind. Trotz allem hat David DeFeis noch immer ein Händchen für große Melodien und ist stimmlich gut beieinander. Leider ist die Produktion grottig. Gitarren, Drums und Keys sind blass und dünn. Das sollte er vielleicht mal in andere Hände geben. Somit kann er auch der Klasse seiner Mitstreiter nicht gerecht werden. Trotzdem finden sich ein paar Perlen darauf. Hoffen wir, dass er sich auf seine Stärken besinnt und bald wieder ein Meisterwerk erschafft.

Anspieltipps: Immortal I Stand, God Above God, Childslayer
Kay l.
7.5
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