Artist: White Trash Blues Band
Herkunft: Oslo, Norwegen
Album: We Got Time To Waste
Spiellänge: 37:56 Minuten
Genre: Garage-Rock
Release: 19.11.2021
Label: Soulfood Music
Link: https://www.facebook.com/whitetrashbluesband
Bandmitglieder:
Gesang, Rhythmusgitarre – Jan Magnar Hatlemark
Leadgitarre – Asgaut Bakken
Bass – Svein Andre Røe
Schlagzeug – Paul Daniel
Keyboards – Erling Zahl Urke
Tracklist:
- T. Anthem
- Mook City
- Clean Up Your LIfe
- No Such Thing
- Mizz Mizzing
- Got Time To Waste
- I Forgot How To Feel
- White C
- Big Dosser
- Quit The Devil
- Undertow
- Kept On Running
Das Jahresende ist immer die Zeit, liegengebliebene Reviews aufzuarbeiten. So kommt man endlich auch mal wieder dazu, neue Bands kennenzulernen, die abseits seiner Hauptinteressen liegen. Das Zauberwort bei der Auswahl dieses Albums hieß Garagen-Rock.
Das Debütalbum der Norweger hat mit Blues nichts zu tun. Klar, Spurenelemente sind vorhanden. Punk, Hardrock, Rock ’n‘ Roll aber auch, und das überwiegt. Die fünf Freunde machten ursprünglich seit 2018 nur Musik, um sich die Zeit zu vertreiben. Davon scheint man in Skandinavien recht viel zu haben. Jan Magnar, Svein Andre und Erling stammen aus Sykkylven, einem kleinen Dorf an der Küste am Eingang zum Storfjord. Asgaut stammt aus Vinje, drei Autostunden westlich von Oslo. Internationales Flair bekommt die Truppe durch Schlagzeuger Paul Daniel. Er stammt aus Australien und ist der Liebe wegen in Norwegen hängengeblieben. Er hat Erlings Schwester geheiratet. Mittlerweile wohnen sie alle in Oslo und haben ihren Proberaum praktischerweise direkt am Lydebel Studio von Andreas Berczally.

Paul Daniel ist jedoch auch der Mann im Hintergrund. Er hat im Studio das Album aufgenommen, gemixt und zusammen mit Jan Magnar Hatlemark produziert. Jan Magnar ist der Schreiber und Texter der Songs und Designer des Artworks.
WT Anthem und Mook City starten rotzig und vom Punk inspiriert. Die Songs sind einfach und machen gute Laune. Innovativ ist das ganze Album nicht, aber den Anspruch erhebt auch niemand. Der dritte Track Clean Up Your Life mit seinem schwungvollen Refrain stammt ursprünglich 1975 von den Jackson Trumpeteers. Die alte Bluesnummer ist aber kaum wiederzuerkennen. Sie wurde komplett überarbeitet und von Jan Magnar Hatlemark mit einigen zusätzlichen Texten versehen. No Such Thing ist eine schnelle Nummer und erinnert mich irgendwie an die Ramones. Bemerkenswert sind die Passagen mit Saxofon, das von Rolf-Erik Nystrøm gespielt wird. Mizz Mizzing reißt Akkorde wieder ohne Pause durch. Auch hier werden wieder Parallelen zu den Ramones wach. Der Titelsong Got Time To Waste soll dir raten, mehr Zeit mit dir selbst zu verbringen und dich Dingen zu widmen, an die du glaubst. Ein eher unkomplizierter Song, der langsam genug ist, um die Botschaft zu verstehen. Lyrics liegen mir von dem Album ansonsten nicht vor. I Forgot How To Feel ist wohl der beste Song des Albums. Rhythmischer Rock ’n‘ Roll mit robustem Gesang. Quit The Devil überrascht mit einem tollen Schlagzeugintro. Wie das Album anfängt, so endet es auch. Nordic Garage Post Punk ist wohl die beste Beschreibung für das Album, da sie alle Elemente kombinieren. Kept On Running bildet hier noch einmal einen hervorragenden Abschluss. Hier wird durch einen tiefen Blues-Sump gegrooved, dass es eine wahre Freude ist.
Neben den üblichen Plattformen zum Stream und Download ist das Album auch physikalisch auf CD und Vinyl erhältlich. Direkt bei der Band ist eine limitierte in Weiß erhältlich, bei Vertriebspartnern in schwarzem Vinyl.