“Erfolgreiche Frischzellenkur!“
Artist: Witch Mountain
Herkunft: Portland, USA
Album: Witch Mountain
Spiellänge: 35:07 Minuten
Genre: Doom Metal
Release: 25.05.2018
Label: Svart Records
Link: https://witchmountain.bandcamp.com/
Produktion: The Hallowed Halls, Portland von Billy Anderson
Bandmitglieder:
Gesang – Kayla Dixon
Gitarre – Rob Wrong
Bassgitarre – Justin Brown
Schlagzeug – Nathan Carson
Tracklist:
- Midnight
- Mechanical World
- Burn You Down
- Hellfire
- Nighthawk
Gerade einmal zwei Jahre älter als Witch Mountain selbst (Gründung 1997) ist deren neue Sängerin Kayla Dixon. Diese ersetzt ihre Vorgängerin Uta Plotkin, welche die Band nach deren letztem Release Mobile Of Angels anno 2014 verlassen hat. Zusammen mit dem zweiten Neuzugang Justin Brown am Bass tourte die neu formierte Combo seit 2015, um nun mit dem selbst betitelten Opus Witch Mountain ein „road-tasted“ Album, so zumindest Schlagzeuger Nathan, vorzulegen. Dass dieser Ansatz nebst verordneter Frischzellenkur erfolgreich ist, macht bereits der erste Song des Silberlings klar.
Midnight hat alles, was Doom Metal hörenswert macht: Behäbig-schwermütiger, aber stets fetter Sound trifft auf eine äußerst facettenreiche weibliche Stimme, die nicht nur Soul mitbringt, sondern neben hohen Passagen auch tiefe Growls und giftiges Gekeife locker meistert. Das anschließende Mechanical World weiß ebenso vollends zu überzeugen. Allerdings gerät die Nummer instrumental ein wenig rockiger und die markante Stimme von Kayla ist teils atmosphärisch, nahezu spirituell, was den Wiedererkennungswert des Stückes enorm steigert. Zwar auch nicht schlecht, aber etwas kratzig und wenig konsistent gerät das doomig düstere Burn You Down, welches irgendwie wenig inspiriert daherkommt, worunter auch die Eingängigkeit leidet.
Ganz anders dagegen das etwas aus der Art geschlagene Hellfire: Hierbei handelt es sich um eine durch sphärische Klänge eingeleitete, akustische Bluesnummer, die mit unheimlich viel Gefühl aufwartet und Kaylas stimmliche Qualitäten zur vollen Entfaltung bringt. Eingebettet zwischen den klassischen Doom-Stücken bildet Helllfire ein wunderschönes Intermezzo, welches man auch als Intro zum Rausschmeißer des Albums begreifen kann. Nighthawk ist ein fast viertelstündiges Monster, das – eingeleitet von tiefen Basslinien – groovige Parts mit klassischem Doom bis hin zu psychedelischen Elementen gekonnt verbindet. Dominierendes Highlight bleibt jedoch auch hier Sängerin Kayla, die mit viel Gefühl, aber auch kraftvoll brilliert. Und selbst ihr Keifen am Beginn des zornigen letzten Drittels bleibt stets authentisch.