Wolfen – Rise Of The Lycans

„Der Aufstieg von Wolfen”

Artist: Wolfen

Herkunft:  Köln / Deutschland

Album: Rise Of The Lycans

Genre: Power Metal, Thrash Metal

Spiellänge: 54:52

Release: 22.06.2018

Label: Pure Steel Records

Link: http://www.wolfen-metal.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Andreas von Lipinksi
Gitarre – Frank J. Noras
Gitarre – Andreas Doetsch
Bassgitarre – Nicolas Filter
Schlagzeug – Sigfried Grütz

Special guests vocals bei „Timekeeper“ – Chris Boltendahl

Tracklist:

  1. Rebirth Of The Regulators
  2. Genetic Sleepers
  3. Forgotten Dreams
  4. Xenophobia
  5. Science & Religion
  6. Timekeeper
  7. Rise Of The Lycans
  8. Succubus
  9. New World Order

Nachdem es 2017 etwas ruhiger um die deutsche Metal Underground Institution Wolfen geworden war, lassen die Kölner in diesem Jahr mit ihrem neuen Longplayer mit dem Titel Rise Of The Lycans aufhorchen. Im Lineup hat es zwei Änderungen gegeben: Andreas Dötsch (Andi The Wicked), in Koblenz als Gitarrengott verschrien, ersetzt Langzeit-Gitarrist Björn Grüne. Interimsdrummer Siggi Grütz ist nun festes Bandmitglied und ersetzt Holger Bloempott. Für den Song Timekeeper konnte Chris Boltendahl (Grave Digger) als Gastsänger gewonnen werden. Der Titel des Albums Rise Of The Lycans ist keine Hommage an die Underworld Filme. Wie es zum Titel des Albums kam, und weitere interessante Facts zu Wolfen könnt ihr hier in meinem Interview, welches ich im letzten Monat mit der Band geführt habe, nachlesen.

Rise Of The Lycans erscheint am 22.06.2018 bei Pure Steel Records als CD. Im August wird es auch eine Vinylveröffentlichung der Scheibe in limitierter Auflage (coloured) geben. Da müssen mir die Jungs unbedingt eine von weg legen. Also Sammler: Zugreifen, bevor das Ding ausverkauft ist! 

Wolfen kommen auf ihrer neuen Scheibe mit einer Menge Power daher. Bereits der Opener Rebirth Of The Regulators zeigt wo die Reise der Lycaner hingeht. Saftiger Power Metal mit vermehrt Thrash Metal-Einflüssen. Nach theatralischen Intro mit Drums und Gitarren startet die Walze. Headbanger, ihr werdet euch freuen, denn ihr könnt die Köpfe schwingen lassen. Klasse auch der leicht stakkatoartige Gesang von Andreas von Lipinksi. Der Refrain ist mehrstimmig harmonisch. Bereits im Opener ist die klasse Gitarrenarbeit zu hören. Ein wirklich starker Opener. Noch kräftiger schließt sich Genetic Sleepers mit einem schönen Groove an. Geiles Gitarrengefrickel ohne Ende. Die Powermetal typischen melodischen Refrains lockern den Song auf.

Forgotten Dreams ist für mich ein recht epischer Power Metal-Song, der im Kopf hängen bleibt und aufgrund seines Rhythmus und seiner Melodie hohen Wiedererkennungswert hat. In den einzelnen Passagen können die Hörer dann auf Liveauftritten von Wolfen gerne mitsummen, bevor das einfach nur geniale Gitarrensolo die Fans wieder aus den vergessenen Träumen reißt. Das Gitarrensolo haut einen echt um. Ganz große Klasse! Xenophobia besticht durch seine Riffs und die hämmernden Rhythmen der Rhythmusfraktion, während der Gesang dazu fast flehend rüber kommt.

Mit Science And Religion kommen Wolfen erst einmal wieder runter und kredenzen uns eine sehr melodische Hymne. Hymnen kommen bei den Fans eigentlich immer recht gut an. Das mag auch die Berechtigung des Songs auf der Platte sein. Ich persönlich bin nicht so der Hymnentyp und bevorzuge daher das Material, welches Wolfen uns die vier Songs vorher zum Fraß vorgeworfen haben. Also eine leichte Abkühlung für mich, während die Platte sich weiter dreht, kann ich mir mal ein Bierchen holen. Wobei der Song weiß Gott nicht schlecht ist.

Dafür gibt es dann einen richtigen Kickass von Chris Boltendahl. Die Jungs besinnen sich auf Timekeeper und servieren uns einen echten Power Metal-Kracher mit Thrash-Elementen. Timekeeper hat einen tollen Drive, er wird von dem  frenetischen Gesang dominiert. Klassischer Powermetal at its best. Der Titelsong Rise Of The Lycans kommt mit einem unglaublichen Groove und viel Power rüber. Da werden die Fans mit den Hüften wippen. Andreas von Lipinksi darf hier auch mal wieder schön screamen. Den Wechsel in den Voices schafft er immer hervorragend. Neben der treibenden Rythmusfraktion dürfen sich die Gitarren wieder in allen Facetten austoben.

Succubus ist ein Monster von einem Song. Er wirkt dunkler und bedrohlicher als die anderen Songs. Und er thrasht drückend fast unaufhörlich auf dich ein. Ein Break mit so etwas wie einem erzählenden Gesang passt ausgezeichnet zum Song, der nach diesem kurzen Break wieder zurück kommt. Der Rauswerfer New World Order wird durch eine markante permanente Bassline getragen. Dieser bassgeschwängerte Song kann vom Tempo mit den anderen Songs nicht mithalten, hat aber durch seine eigene Art und die harmonischen Melodie irgendwie Pfeffer. Ich würde das Ganze dann als Hymne mit den richtigen Gewürzen bezeichnen. Auch wenn ich selbst nicht so der Hymnentyp bin, wie bereits bei Science And Religion angemerkt, muss ich gestehen: der Song hat was.

Von Juni bis Ende des Jahres haben Wolfen einige Gigs, unter anderem  im September beim Ironhammer in Andernach. Time For Metal wird in Andernach dabei sein und sich die Liveumsetzung des Albums anschauen.

 

Fazit: Vier Jahre nach ihrem letzten Album Evilution sind Wolfen mit einem mehr als starken Power Metal-/Thrash Metal-Album zurück, welches gleichzeitig die Vorgänger in den Schatten stellt. Rise Of The Lycans wird ihren alten Fans Auftrieb geben. Zudem denke ich, dass sie sich mit diesem Album neue Fans erschließen werden. Auf jeden Fall können Wolfen mit Rise Of The Lycans mit Genregrößen problemlos mithalten.

Anspieltipps: Genetic Sleepers, Rise Of The Lycans, Succubus
Juergen S.
9.1
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