Ylva – Meta

„Australischer Wolf auf Beutezug“

Artist: Ylva

Herkunft: Melbourne / Australien

Album: Meta

Genre: Doom Metal, Post Sludge Metal

Spiellänge: 46:39

Release: 17.11.2017

Label: Pelagic Records

Link: https://pelagic-records.com/artist/ylva/

Bandmitglieder:

Guitar / Vocals – Mike Deslandes
Guitar / Vocals – Dav Byrne Guitar
Bass / Vocals – Brett O’Riley
Drums – Leigh Pengelly

Tracklist:

1. Sting In The Air
2. Hunting Room
3. Metadata
4. Lapse
5. The Fall
6. Widowed

Ylva aus Melbourne / Australien bestehen seit 2015. Jetzt veröffentlichen sie mit Meta ihr erstes Album. Erschienen am 17.11.2017 bei Pelagic Records, ist es als CD und in zwei Vinyl Varianten erhältlich (Black und limited Bone–in-Clear).

Ylva – die kleine Wölfin – so die Bedeutung des Bandnamens, kommt zunächst auf dem Opener Sting In The Air auf sehr leisen Sohlen daher. Nach ungefähr 02:50 Minuten öffnet sie ihren Rachen erstmals und geht auf Beutezug. Ylva benutzt dazu einen tollen Mix aus Doom und Post Sludge Metal. Man kann ihr schön bei ihrem ersten Beutezug durch die Wälder und Landschaften folgen. Nach Erspähen ihres ersten Beutetieres wird sie sogar schneller, nachdem sie zuvor nur leicht schnaufend daher gelaufen ist. Gegen Ende des Songs verweilt sie dann wieder bedächtig und lässt uns mit ihr zusammen die Stille des Waldes wahrnehmen.

Im Hunting Room hat sie dann aber endlich ihr Jagdrevier entdeckt. Ihr Jagdrevier liegt eindeutig im Post Sludge Metal. Hier kann sie sich wundervoll austoben und Beute machen. Ihre Beutezüge sind lang, sehr lang. Da muss sie sich in den einzelnen Songs auch einmal ein wenig ausruhen, bevor sie sich wieder auf die Jagd begibt.

Es sind recht lange Ausflüge, die Ylva auf dem Album Meta unternimmt. Der kürzeste Song ist mit Metadata 04:50 Minuten, der längste ist mit The Fall 13:05 Minuten. Gerade im Herbst wird es schwer für die junge Wölfin, erfolgreich Beute zu machen. Das schafft sie jedoch glänzend. Sie schafft es, in diesem langen Song einige Richtungswechsel hinzulegen und so ihre Beute abzulenken, bevor sie am Schluss zuschlägt und ihr Beutetier reißt.

Kommen wir nun aber wieder aus der Geschichte der kleinen Wölfin Ylva zurück zur australischen Post Sludge Band Ylva. Die Australier verstehen es, ihrer Namensgeberin gleich beim Beutezug, Riffs zu wahnsinnigen Klanggebilden aufzutürmen, die dann plötzlich abrupt verstimmen und in abwartende Ruhe bzw. völlige Stille übergehen. Hier wird der Hörer extrem gefordert. Er muss sich natürlich darauf einlassen können. Das Album Meta kommt für mich fast wie ein Soundtrack zu einem Film über die kleine Wölfin Ylva daher. Ein wunderbarer Film, der vor meinen Augen abläuft, während ich diesen tollen Soundtrack von Ylva höre.

Schade, dass es diesen Film nicht gibt. Aber ich kann ihn mir geistig vorstellen, wenn ich die Augen zumache und dieses Werk der Australier anhöre. Vielleicht erbarmt sich ja mal ein Filmemacher und liefert mir den Film zu dieser tollen Musik. Ich würde sogar das Drehbuch schreiben.

Das Debüt der Australier Ylva hat mich richtig mitgerissen. Ich sage auch eindeutig dazu: Das muss man mögen. Die Geschichte der kleine Wölfin Ylva habe ich mal dazu gesponnen. Ich habe mich einfach hingesetzt, die Augen zugemacht und die Assoziation ihres Namens mit der Bedeutungsherkunft im Hinterkopf. Dabei habe ich die Musik des Albums Meta auf mich einwirken lassen. Das Feeling, das dabei herausgekommen ist, habe ich hier beschrieben.

In den Songs des Albums herrscht eine schöne Ebene der Zurückhaltung, wobei die Musiker in den entscheidenden Momenten ausbrechen und eine tolle Stimmung erzeugen. Als bestes Beispiel nenne ich hier das ultralange Stück The Fall, das sich sehr langsam aufbaut und dann im richtigen Moment zuschlägt, bevor es langweilig wird.

Das Ganze klingt irgendwie nordisch. Wie können Australier das hinbekommen? Ach ja, jetzt fällt es mir ein. Ich war ja schon mal in Australien. Da gibt es Urwälder, auch in der Umgebung von Melbourne. Da kann man sich inspirieren lassen.

Fazit
Fazit: Meta ist ein etwas anderes Post Sludge Metal Album. Dieses Album ermöglicht es dem Zuhörer, sein eigenes Bewusstsein in die Songs zu integrieren. Bei mir ist es die Geschichte der Wölfin Ylva, die es mir sehr angetan hat. Die Platte ist für mich wie ein Soundtrack zu einem Film, der erst noch gedreht werden muss. Mich haben Ylva mit ihrem Album Meta richtig mitgenommen.

Anspieltipps: Sting in the Air, Hunting Room, The Fall
Juergen S.
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