Bei Sylt denken die meisten an Blingbling, Touristenmassen und abgehalfterte Promis, die hier ihren Landsitz haben. Doch dass auf der idyllischen Nordseeinsel so etwas wie die Neuerfindung von Rockmusik passieren kann, haben wohl die wenigsten auf dem Schirm. Denn ausgerechnet am nördlichsten Fleckchen des Landes hat das Quartett You’ll Be Mine eine höchst außergewöhnliche Mischung aus bretterndem Hardrock und clubtauglichem Electro ausgetüftelt, das sich in Schleswig-Holstein längst einen Namen gemacht hat.
Innovationskraft und intensive Liveshows brachten Sänger Tom Schwichtenberg, Gitarrist Kim Reichhart, Schlagzeuger Pavel Stanev und Bassist Martin Oswald schon bald den auf Sylt hochangesehenen Henner Krogh Förderpreis ein. Die vier Musiker nennen ihren Crossover-Sound, Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal, schlicht „Modern Electro Rock“ – und wünschen sich nichts weniger als eine Revolution.
„Unsere Musik ist unsere Lebenseinstellung: Wir wollen zeigen, dass Dinge, die auf den ersten Blick vielleicht nicht zusammengehören, sehr wohl zusammenpassen – und dabei harmonisch sein können“, sagt Sänger Schwichtenberg. „Die Metalszene ist wie eine eingeschworene Familie, und auch bei EDM geht es um die Masse, die beim Feiern eins wird. Normalerweise haben beide Gruppen nichts miteinander zu tun. Wir von You’ll Be Mine möchten Menschen fernab von Genre-Grenzen zusammenbringen zu einem einzigen großen Fest!“
Quasi Integration als Party – und was für eine! Nicht selten springen Reichhart und Oswald in die Menge, klöppelt sich Stanev derart auf Klick die Seele aus dem Leib, dass sein akustisches Schlagzeug scheinbar Dance-Beats produziert und schmettert der 2-Meter-Mann Schwichtenberg jede einzelne Songzeile als Statement in die Menge. Norddeutschland haben sie so erobert – jetzt ist der Rest der Republik dran. Das könnte hinhauen, denn das Quartett trifft einen Nerv: Die irgendwie vergessene, klischeebehaftete Provinz entpuppt sich als Kunstlabor junger Menschen. “Die meisten ziehen nach der Schule von der Insel weg aufs Festland. Wir wollen zeigen, dass Sylt mehr zu bieten hat als Touri-Klischees. Die Seele der Insel lebt!” Hinter ihrem zukunftsgewandten Sound zwischen harten Gitarren-Riffs und poppigen Synthies ist durchaus eine politische Haltung zu lesen: In den Provinzen wird Gesellschaft gemacht. Und Gesellschaft ist immer ein Crossover.

Letztlich geht es den vier Freunden auch darum, die Leute aus ihrer Digital-Blase zu holen, in der Musik nur noch zu einem erwartbaren Hintergrundgeräusch verkommen ist. In Marschieren drückt es die Band so aus: “Das Fundament ist tief gesetzt, die Mauern ragen hoch. Über den Schatten dieser Stadt, der Richtung Himmel zog.” You’ll Be Mine schlagen Brücken – und lassen es wie ein Leichtes aussehen.
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„Die jungen Sylter stellten klar, dass sie den diesjährigen Henner-Krogh-Förderpreis zu Recht gewonnen haben: Spätestens jetzt wurde vor der Bühne ausgiebig getanzt und gefeiert.“ Sylter Rundschau
„Die aktuellen Preisträger begeistern mit einer intensiven Live-Show und leidenschaftlich, melodisch-rockigem Sound.“ Lokalportal Sylt


