“Rauchobstbrause für Männer!“
Name: Bembel With Care – Barrique Apfelschaumwein
Herkunftsland: Deutschland
Region: Odenwald
Rebsorte: –
Klassifizierung: Hessischer Apfelschaumwein
Art des Getränks: Apfelwein
Jahrgang: 2012
Link: http://www.bembel-with-care.de/
Abfüllmenge: 0,75 Liter
Volumenprozent Alkohol: 8,0 ‰
Preis: 19,85 € (Literpreis: 24,47 €)
Abfüller: Kelterei Krämer- Reichelsheim
Gut Ding soll Weile haben – das könnt ihr haben!
Nachdem ich im September für euch als letztes Apfelweinerzeugnis den Apfelschaumwein Bembel With Care der Kelterei Krämer verkostet habe, habe ich mich ehrlich gesagt nicht an das Top-Produkt des Hauses getraut. Ich meine, man kann ja keinen normalen Apfelschaumwein mit einem vergleichen, der zur Veredelung in einem Eichenfass seine Reife erhalten durfte. Also ja doch, man kann alles miteinander vergleichen, jedoch wollte ich das neueste Produkt des Hauses mit etwas Abstand zu den Anderen für euch präsentieren, damit das Flaggschiff unter den Apfelschaumweinen nicht unter geht.
Ob die Bezeichnung Flaggschiff berechtigt ist, werde ich dann nun mal auseinander nehmen – jedoch nicht ohne vorher kurz das Wort Barrique auseinander zu nehmen.
Das Wort Barrique stammt aus dem Französischen und bedeutet eigentlich nichts anderes als Fass. Wenn man bei einem Wein / Apfelwein von einem Barrique spricht, dann bedeutet das in der Regel, dass ein Teil der Lagerung in einem Eichenfass stattgefunden hat. Hierbei ist vor allem das Alter des Fasses wichtig, denn je älter das Fass – bzw. je öfters verwendet – desto weniger Komponente kann die darin gelagerte Flüssigkeit an Aromastoffe aufnehmen. Des Weiteren spielt die Röstung (das „Toasting“) der Fassinnenseite eine große Rolle, denn dadurch, dass man die Dauben (die Fassbretter) anbrennt, entsteht der für viele Barrique-Weine bekannte leichte Raucharoma.
Ein Barrique sagt aber noch lange nicht aus, dass ein Wein nach der Lagerung in einem Eichenfass auch wirklich qualitativ besser ist, als durch Reifung in einem Stahlfass oder einer Flasche . Hierbei ist es wichtig, dass der Winzer weiß, was er tut und somit kann man eigentlich behaupten, dass man es hier mit einer Art Königsdisziplin in der Weinproduktion zu tun hat, die nicht nur Wissen, sondern auch viel mehr Arbeit und Liebe benötigt.
Soviel zur Theorie – jetzt wird die gekühlte Flasche aus dem Kühlschrank geholt. Wie auch der bereits getestete Apfelschaumwein kommt beim Barrique wieder die schwere und sehr hochwertig wirkende, schwarz lackierte Flasche zum Einsatz. Um einen Unterschied zwischen dem „normalen“ Apfelschaumwein und dem Barrique zu sehen, hat man sich hier für eine silberne Farbe (anstatt eine weiße) entschieden, in der das Markenzeichen auf die Flasche gedruckt wurde. Ebenfalls prangert das eben ausführlich erklärte Wort auf der Rückseite der Flasche.
So, dann mal ran an die Agraffe/den Draht und auf die Flasche.
Ein leichter CO² Nebel wabert aus der Flasche und wer sich den Apfelwein in einem Glas anschaut, wird optisch keinen wirklichen Unterschied zum Bembel With Care – Apfelschaumwein sehen. So weist nur die goldgelbe Farbgebung darauf hin, dass wir es hier wieder mit einem Getränk zu tun haben, welches aus Äpfeln gewonnen wurde. Eine Verfärbung aufgrund der Lagerung ist nicht wirklich ersichtlich.
Der Geruch ist ebenfalls sehr frisch, fruchtig und eher dezent als aufdringlich zu vernehmen. Wer nach dem Anstoßen – wie sich das gehört – einen kleinen Schluck nimmt, der wird von der leichten, aber sehr omnipotenten Rauchnote dieses Apfelweins überrascht. Die Säure des trocken angelegten „Äppelwoi“ wirkt auf mich nicht sehr angriffslustig und eher erfrischend als magenaufreibend.
Die Perlung ist wieder leicht, aber schäumend, so dass man getrost mehr davon trinken kann ohne dabei aufstoßen zu müssen – aber wer will so ein leckeres (und nicht ganz billiges) Getränk denn auch einfach runterkippen. Somit entpuppt sich der Barrique -Apfelschaumwein als perfekter Begleiter für einen Abend mit Freunden am Kaminfeuer.