Corpus Christii – PaleMoon

“Keine unötigen Experimente!“

Artist: Corpus Christii

Herkunft: Lissabon, Portugal

Album: PaleMoon

Spiellänge: 40:02 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 30.03.2015

Label: Folter Records

Link: https://www.facebook.com/corpuschristii?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – Nocturnus Horrendus

Tracklist:

1. Far Beyond The Light
2. Under Beastcraft
3. The Greath Death
4. Eternal Bliss
5. Last Eclipse
6. Being
7. Night Of Flaming Hatred
8. From Darkness To Total Blackness
9. Livid Night
10. Carving A Light In Me

corpus christii - palemoon

Meine Meinung zu Ein-Mann-Black Metal-Projekten war in der Vergangenheit nicht die beste. In den letzten Wochen gab es dann immer mal wieder Lichtblicke, so auch das neue Album PaleMoon des Portugiesen Nocturnus Horrendus, der unter dem Deckmantel Corpus Christii pechschwarze Gedanken in die Köpfe der Menschen pflanzt.

Von einem billigen Klang ist nichts zu erkennen, alle Instrumente sind vernünftig in Szene gesetzt und ein unausstehlicher Kunstsound ist nicht zu finden. Gute Voraussetzungen, um einmal tiefer in PaleMoon hinabzugleiten. Wortwörtlich erscheint die Platte wie ein fahler Mond über den Köpfen der Black Metal-Fraktion. In 40 Minuten jagt Nocturnus Horrendus zehn Stücke durch den wüsten Fleischwolf, der auf einer aggressiven Doublebass und einem skandinavisch-frostigen Sound basiert. Blast Beats findet man unter anderem in Night Of Flaaming Hatred – eine angezogene Nummer, die im vollen Elan zum Schlachten aufruft.

Interessante Randnotiz ist die Tatsache, dass Corpus Christii seit 2011 unter der verehrten Herrschaft von Folter Records agieren. Das deutsche Label kann immer mehr Underground Helden unter sich vereinen, die allesamt wie Hades die Unterwelt unsicher machen. Ebenso beachtlich wirkt Corpus Christii auf den Hörer. Es ist das nunmehr siebte Album des teuflischen Lausbubs, das überhaupt keine Mangelerscheinungen aufweist. Da es sich nur um eine Person handelt, muss man vor Nocturnus Horrendus den Hut ziehen – es gibt genug Kombos, die mit sechs Mann nicht einmal ansatzweise so präzise Schlachtwerke auf ein Langeisen bekommen. Wer den Südeuropäer schon länger auf dem Zettel hat, wird merken, dass er sich – wie soll es auch anders sein – weiterentwickelt hat. Nicht nur an den Instrumenten, auch gesanglich mischt er neben seinen derben Growls markerschütternde Shouts in Werke. Das Ergebnis: Corpus Christii ist noch griffiger und vor allem flexibler als in der Vergangenheit.

Fazit: Nocturnus Horrendus arbeitet lieber weiter an sich als anderen Musikern einen Posten bei Corpus Christii einzuräumen. Nur auf der Bühne helfen ihm Gastmusiker aus, anders ist es auch für den Portugiesen nicht möglich aufzutreten. Sein neuestes Album Pale Moon darf man ohne Bedenken mit Lob überschütten. Er ist zielstrebig, der Marschweg ist penibel vorgegeben, ohne sich jedoch zu sehr auf ein Muster einzuschießen. Meiner Meinung nach ein verdammt starkes Underground Album, welches sehr viele Genre-Kollegen im Jahr 2015 hinter sich lassen wird.

Anspieltipps: The Greath Death und From Darkness To Total Blackness
Rene W.
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