“Traumwelten weit hinter der Sonne“
Artist: Far Behind The Sun
Herkunft: Kempten, Deutschland
Album: Transmission
Spiellänge: 37:44 Minuten
Genre: Post Rock
Release: 13.12.2015
Label: Eigenproduktion
Link: http://www.farbehindthesun.de
Bandmitglieder:
Bass – Sandro Scheffel
Schlagzeug – Sebastian Rauch
Gitarre – Frank Götz
Gitarre – Raphael Maag
Tracklist:
- Deep Moon
- Gargantua
- Drift
- Cassiopeia
- Meteora
- Primeval Nebula
Gerade mal anderthalb Jahre musizieren die vier Allgäuer aus Kempten unter dem Namen Far Behind The Sun. Erstes Ergebnis dieser musikalischen Gemeinschaft sind dabei sechs atmosphärische Songs, die sich hören lassen können. Typisch für Postrock wird dabei gänzlich auf Gesang verzichtet. Alle Titel sind Instrumentalstücke, die man gut und gern mit Giants aus den USA oder den Japanern um Mono vergleichen kann. Dumpfe, trommel-ähnliche Drums, 8tel- bzw. 16tel-Gitarrennoten und eine leicht hypnotische Wirkung durch schleppendes Tempo machen Transmission zu einem Hochgenuss.
Deep Moon zeigt auch sofort, wohin die Reise geht und womit auf Transmission zu rechnen ist. Viel Hall in den Gitarren, sanfter unverzerrter Bass und Schlagzeug mit Proberaumfeeling. Gemäßigt und eher gelassen ohne Hektik entführen Far Behind The Sun ähnlich wie Alcest in weite Traumwelten, bis man wieder von einer mächtigen Gitarrenwand zurück ins Hier und jetzt geschlagen wird.
Gargantua setzt auf sanftes Tapping an der E-Gitarre und einem Endpart, der sich immer weiter aufbaut. Drift spielt zu Anfang mit viel Delay-Effekten, ist insgesamt ruhiger und springt häufiger in einen Chill Out Ambiente-Bereich. Cassiopeia fährt mit Slap-Basslinien auf und Riffs, bei denen man sich schon fast einen Sänger dazu wünscht, der alles noch ergänzen könnte. Auch im vorletzten Song Meteora steht die Bassgitarre genre-untypisch wieder stark im Vordergrund. Positiv fällt auf Transmission die großartige Bandbreite an Gitarreneffekten auf.
Als letzten Titel schicken die Postrocker Primeval Nebula ins Rennen. Der hallende Gitarreneffekt ist mal was anderes und kann kaum besser platziert sein. Ein würdiger Abschluss. Die präsente Basslinie und die aufbauenden Schemata mit Breaks und Wechsel zwischen temperamentvoll und ruhig gelingen an jeder Stelle. Live ist das dann wohl der Song, bei dem man wahlweise mit Gänsehaut, offenem Mund staunend oder geschlossenen Augen da steht und vor sich hin träumt. Was für ein Brett von Song.