Nach der ersten Auflage von The ABC Of Death aus dem Jahre 2012, wird es nach drei Jahren wirklich Zeit, weitere brutal angereicherte und dem Alphabet angeordnete Kurzfilme auf die Menschheit loszulassen. Diese sind meist nicht wirklich länger als fünf Minuten und sollen dem Konsumenten kalten Schweiß auf den Rücken treiben. Zu erwerben ist das 26 Kurzfilme lange Gesamtpaket natürlich erst ab 18, alles andere würde Kirchen, Jugendschützer und Co. auf den Plan rufen, um ihr Unheil zum Projekt beizutragen.
Beim ersten The ABC Of Death wurden sogar vier komplette Episoden gestrichen, in Deutschland ist halt nicht alles erlaubt, was gefällt. Damit den Regisseuren beim Erstellen der Filme die grauen Zellen wenigstens etwas zum Qualmen kommen, müssen ihre Streifen mit den Anfangsbuchstaben des Alphabets und dem Tod in Verbindung gebracht werden. Dabei kommen teils konfuse, ironische aber auch einfach schrecklich makabere Szenen zum Vorschein, die nicht nur zum Gruseln sind, sondern auch das eine oder andere Kopfschütteln oder Lächeln auf die Lippen zaubern. Wie schon im ersten Teil, darf man auch bei The ABC´s Of Death 2 nicht alles auf die Goldwaage legen. Für einen unterhaltsamen Abend zum Austauschen mit Freunden reicht der Streifen aber aus.
Fazit Rene: Wem beim ersten ABC des Todes das Herz aufgegangen ist, wird auch beim Nachfolger 26 Mal mehr oder weniger in die Hände klatschen. Das Gute bei der Anzahl von Kurzfilmen ist, dass für fast jeden blutrünstigen Todesgeier etwas dabei ist. Wer tiefgründige Handlungen sucht, wird diese in fünf Minuten kaum finden. Wer die Gunst der Stunde nutzt und die einzelnen Handschriften der Künstler für sich filtert, findet bei seinen Highlights vielleicht auch in Zukunft feines Bildmaterial.
Fazit Gordon: Ich bin da etwas euphorischer als der liebe Rene. Ich habe mir als eine Art "Warm-Up" den ersten Teil einen Tag vor dem zweiten erneut angeschaut, da ich kaum Erinnerungen mehr an die Kurzfilme hatte. Im Vorfeld habe ich gelesen, dass die Kurzfilme in Teil 2 schwächer sein sollen und weniger durchgedreht.
Alles quatsch. Es gibt keinen Kurzfilm im ersten Teil, der vom Humor an den Buchstaben E und vom Horror an den Buchstaben Z kommt. Alberne Kurzfilme wie das F aus dem ersten Teil gibt es dann tatsächlich nicht mehr, aber ganz ehrlich, vermisst habe ich in den Enddarm kriechende Asiatinnen nicht... Die Kurzfilme sind im Durchschnitt besser als die im ersten Teil. Abschließend sei gesagt, dass in der deutschen Fassung das C (Capital Punishment, wegen einer missglückten Enthauptung), D (Deloused, ein wirklich verrückter Animationsfilm) und T (Torture Porn, der Name spricht für sich) fehlen. Wirklich gut sind die drei Kurzfilme nicht, man kann also auch beherzt zur zensierten Fassung greifen.
