Artist: Enter Shikari
Herkunft: St. Albans, England
Album: Nothing Is True & Everything Is Possible
Spiellänge: 43:43 Minuten
Genre: Pop, Rock, Trancecore, Alternative Rock, Pop-Punk, Post-Hardcore, Hardcore
Release: 17.04.2020
Label: SO Recordings / Silva Screen Records Limited
Link: https://www.entershikari.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Synthesizer – Roughton „Rou“ Reynolds
Bassgitarre, Backgroundgesang – Chris „Batty C“ Batten
Gitarre, Backgroundgesang – Liam „Rory“ Clewlow
Schlagzeug – Rob Rolfe
Tracklist:
- The Great Unknown
- Crossing The Rubicon
- { The Dreamer’s Hotel }
- Waltzing Off The Face Of The Earth (I. Crescendo)
- Modern Living….
- Apøcaholics Anonymøus (Main Theme In B Minor)
- The Pressure’s On.
- Reprise 3
- I.N.A.
- Elegy For Extinction
- Marionettes (I. The Discovery Of Strings)
- Marionettes (II. The Ascent)
- Satellites* *
- Thē Kĭñg
- Waltzing Off The Face Of The Earth (II. Piangevole)
Es gibt so ein paar Bands, die begleiten einen selbst Jahrzehnte lang und dann gibt es die Bands, die nur mal kurz im Leben ein Intermezzo spielen durften, um dann irgendwie wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Dass das nicht heißt, dass die Band in der Zwischenzeit nicht erfolgreich sein kann, zeigt das aus England stammende Quartett von Enter Shikari. Nachdem ich sie nach dem Song Mothership (2007) und dann später noch dem Album Common Dreads (2012), mit dem Track Juggernauts aus den Augen/Ohren verloren habe, ist reichlich passiert. Es folgten vier weitere Releases (nur die Studioalben gezählt), die allesamt nicht klanglos von der Bildfläche verschwunden sind. So spielten alle irgendwo auf der Welt eine Rolle in den Charts und wenn auch nur im Heimatland. The Spark von 2017 spielte sich sogar bis auf Platz 60 der deutschen Albumcharts. Somit muss ich ehrlich gestehen, dass da ordentlich was an mit vorbeigegangen ist.
Das stark hörbare British English von Enter Shikari ist genau wie der eingesetzte Synthesizer ein Markenzeichen der vor siebzehn Jahren gegründeten Truppe um Lead-Sänger Roughton „Rou“ Reynolds. Das im Kern ist auch heute noch immer das, was man auf die 2020er Platte Nothing Is True & Everything Is Possible gepresst hatte. Gesangstechnisch ist man irgendwo zwischen rotzig-punkigen Sprechgesangs-Passagen und klarem Gesang. Ganz klar hat in den Jahren das Shouting abgenommen und man erfreut sich auch an klar gesungenen High Pitch. Allgemein ist man viel bodenständiger geworden und die Songs haben richtig viel Struktur bekommen. So ist zum Beispiel The Pressure’s On ein angenehmer Pop-Rock Song, der ohne Probleme auch im Radio laufen könnte. Crossing The Rubicon könnte zum Beispiel auch von einer 1990er Boyband stammen – so poppig ist der Track.
Man traut sich, neben dem ein wenig blechern klingendem Schlagzeug auch ohne Probleme Genre Elemente aus dem DubStep oder dem EDM zu adaptieren. Was absolut gut klingt, wenn man eben kein Post-Hardcore erwartet. So bekommt der Hörer mal eine Trompete, mal ein Klavier und auch mal ein Beatdrop geboten (Marionettes), der so tief geht, dass selbst mein Subwoofer nicht weiß, was er damit machen soll.