Artist: Loathe
Herkunft: Liverpool, England
Album: Let It In And Took Everything
Spiellänge: 49:00 Minuten
Genre: Metalcore
Release: 07.02.2020
Label: Sharptone Records
Link: https://www.loatheasone.co.uk
Bandmitglieder:
Gesang – Kadeem France
Gitarre und Gesang – Erik Bickerstaffe
Gitarre – Connor Sweeney
Bassgitarre – Feisal El-Khazragi
Schlagzeug – Sean Radcliffe
Tracklist:
- Theme
- Aggressive Evolution
- Broken Vision Rhythm
- Two-Way Mirror
- 451 Days
- New Faces In The Dark
- Red Room
- Screaming
- Is It Really You?
- Gored
- Heavy Is The Head That Falls With The Weight Of A Thousand Thoughts
- A Sad Cartoon
- A Sad Cartoon (Reprise)
- I Let It In And It Took Everything…
Seit ihrer Split-EP mit den Labelkollegen Holding Absence bin ich von der Vielseitigkeit der Briten absolut begeistert. Loathe sind für mich das Paradebeispiel, wenn es um experimentellen Mix verschiedenster Genres geht, ohne dass das Ganze zu bizarr klingt. Auf I Let It In And Took Everything haben die Briten den Genremixer auf ein ganz anderes Level gebracht und eine ordentliche Prise Metalcore, Indie Rock und sogar Black Metal mit im Gepäck!
Nach dem ruhigen Intro könnte der Name Aggressive Evolution nicht besser passen und schwuppdiwupp huldigen Loathe auch schon auf ihre ganz eigene Art und Weise den großartigen Deftones. Broken Vision Rhythm macht ebenso keinen Halt und kommt mit seinen knappen zweieinhalb Minuten ziemlich chaotisch daher. Two-Way Mirror hingegen entpuppt sich als das komplette Gegenstück und ist einfach nur zum Dahinschmelzen. So präsentieren sich die Briten auch also erstmals auf ILIIAITE von ihrer wunderschönen, melancholischen Seite.
Diese abwechslungsreichen Momente sind es, in denen sich Loathe am wohlsten fühlen und in denen man merkt, wie einzigartig ihre Musik ist. Und so hat man auf Screaming das Gefühl, bei einer Indie Band gelandet zu sein, bevor das Black Metal-lastige Heavy Is The Head That Falls With The Weight Of Thousand Thoughts dann extrem an Deafheaven erinnern lässt. Doch mit Red Room und Gored bekommt man welche der härtesten Momente zu hören, die die fünf wahrscheinlich jemals aus sich rausgelassen haben und erinnern somit vor allem in den groovigen Momenten auch gerne mal an Meshuggah. Halten wir also fest, bis jetzt bekommt man das perfekte Baby aus Deftones, Arctic Monkeys, Deafheaven und Meshuggah zur Adoption angeboten… Was kann es da noch Schöneres geben?
Die Stimmung, die sich durch das gesamte Album zieht, lässt sich am besten mit dem Intro beschreiben, welches mit Theme beginnt und sich über mehrere Songs erstreckt. Das Intro taucht erstmals wieder am Ende von Broken Vision Rythm auf und findet mit 451 Days seinen spannungsvollen Abschluss, bevor die Stimmung auf Red Room etwas zu kippen scheint. Hier wird es dann etwas dramatischer, bevor Is It Really You mit Glücksgefühlen nur so um sich streut. Durch diese kleinen Einzelheiten hatte ich die gesamte Albumlänge das Gefühl, dass Loathe mit ihrer Musik wirklich etwas erzählen wollen und das anderweitig auch nicht besser in ihrer Musik zum Ausdruck hätten bringen können. Und so endet dieses Meisterwerk mit dem Titelstück auch schon mindestens genauso spannend, wie es angefangen hat!