Artist: Speck
Herkunft: Wien, Österreich
Album: Eine Gute Reise
Genre: Psychedelic Rock, Space Rock
Spiellänge: 44:43 Minuten
Release: 20.10.2023
Label: Tonzonen Records
Link: https://www.facebook.com/speckspeckspeck/
Bandmitglieder:
Gitarre – Marcel Cultrera
Bass – Lisa Winkelmüller
Schlagzeug – Patrick Säuerl
Tracklist:
- Krautobahn, Unbegrenzt
- Kosmischer Regen
- Raumgenerator
- Das Geisterschloss Am Strand
Wien hält immer mal wieder Überraschungen bereit. Waren es vor ein paar Tagen noch Cadû mit ihrer Psychotic Parade, so sind es dieses Mal Speck mit Eine Gute Reise.
Das Wiener Trio bringt am 20.10.2023 seinen neuen Output Eine Gute Reise über das Label Tonzonen Records heraus. Das Album gibt es als CD (limitiert auf 500 Stück) und in den limitierten Vinylausgaben violett (500 Stück) und pink-violett-marmoriert. Da heißt es schnell zugreifen!
Das 2019 gegründete Trio, bestehend aus Marcel Cultrea (Gitarre), Lisa Winkelmüller (Bass) und Patrick Säuerl (Schlagzeug) befindet sich momentan wortwörtlich auf einer guten Reise. Die Band hebt nach ihrem Debüt Unkraut (2021) und der Split Veröffentlichung Speck / Interkosmos förmlich ab. Da ist der Titel der neuen Veröffentlichung für mich schon fast bezeichnend. Es sind mit Krautobahn, Unbegrenzt, Kosmischer Regen, Raumgenerator und Das Geisterschloss zwar nur vier Tracks auf dem Album, aber die haben eine Länge von insgesamt fast 45 Minuten. Speck zelebrieren Auf Gute Reise eine psychedelisch spacige Reise voller Energie und Dynamik.
Dabei stehen aus meiner Sicht die Titel der einzelnen Songs für sich. Fangen wir mal beim Opener Krautobahn, Unbegrenzt an. Dieser krautige Track schlängelt sich wohltuend daher. Da fährt vor verschlossenen Augen beim Hörer einfach nur ein Film ab. Ich persönlich habe dazu sogar ein Video im Kopf, wie ich im Auto sitze und die weite Straße nehme, an anderen vorbeifahre. Ziemlich cool, die Strecke unbegrenzt zu befahren. Das sowohl von der Weite als auch von der Geschwindigkeit. Genau das ist es, was dem Song so inneliegt. Wir fahrn, fahrn auf der Autobahn und dabei vermitteln die drei Akteure sogar, dass sie ein unergiebiges Kraftwerk sind. Auf den dreizehn Minuten des Songs wird mindestens das deutsche Autobahnnetz abgefahren, allerdings ohne Staus.
Da muss ich gerade mal einfügen, dass Speck auch live ein unnachgiebiges Kraftwerk sind. Ich durfte die Band im August auf dem Hoflärm Festival in Marienthal erleben und mich persönlich davon überzeugen. Backstage hatte ich die Gelegenheit, mich mit ihnen kurz zu unterhalten und auch dort ihre Begeisterung für ihre Musik zu erleben. Seitdem kann ich auch verstehen, dass Kumpel Volker Fröhmer (ja, der vom Freak Valley Festival), bekennender Die-Hard-Fan der Österreicher ist.
Ganz anders, allerdings nicht weniger atmosphärisch prasselt Kosmischer Regen auf den Hörer ein. Fast schon doomig. Wer weiß denn schon, was da alles für Substanzen sich im kosmischen Regen befinden.
Raum- und Zeitfüllend spacig verzückt uns der Raumgenerator mit psychedelischen Gitarren, einem pulsierenden Bass und einem treibenden Schlagzeug. Mit vierzehn Minuten wieder ein ellenlanger Song, der auch unerwartete Wendungen vorhält.
Und schon sind wir am Ende des Albums, welches mit Das Geisterschloss Am Strand noch einmal etwas Neues am Ziel der musikalischen Reise für den Hörer bereithält. Geisterhafter und gespenstischer Space Rock. Das Trio schafft es, eine unheimliche bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Mitten im Song eine seltsame, unheimliche Wendung, die wohl von anderen Geistern im Schloss am Strand herbeigeführt wird. Ich weiß nicht so recht, wie ich es nennen soll. Am ehesten beschreibt es wohl das Wort Geil!