Anthrax – For All Kings

“Milzbrand für die Fans?“

Artist: Anthrax

Herkunft: New York, USA

Album: For All Kings

Spiellänge: 57:37 Minuten

Genre: Metal, Thrash Metal

Release: 26.06.2016

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://anthrax.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Joey Belladonna
Gitarre – Scott Ian
Gitarre – Jonathan Donais
Bassgitarre – Frank Bello
Schlagzeug – Charlie Benante

Tracklist:

  1. Impaled
  2. You Gotta Believe
  3. Monster At The End
  4. For All Kings
  5. Breathing Lightning
  6. Breathing Out
  7. Suzerain
  8. Evil Twin
  9. Blood Eagle Wings
  10. Defend Average
  11. All Of Them Thieves
  12. Tihs Battle Chose Us
  13. Zero Tolerance

Anthrax For All Kings CD Picture

Erst Slayer, dann Megadeth, nun Anthrax mit For All Kings, fehlt eigentlich nur noch das letzte Viertel des Quartetts im „Big 4“ des Thrash Metal. Das ist allerdings verkraftbar, denn Anthrax füllen die Lücke mit ihrem hervorragenden aktuellen Scheibchen mehr als aus. Dies liegt vor allem an  Sänger Joey Belladonna, der endlich, nach sehr unwürdigen Rausschmissen und Wiedereinstellungen, wieder in der Band angekommen ist und mit seiner wunderbar melodischen Stimme bestechen kann. Im Vergleich zum letzten Album, welches erst im Nachhinein auf Belladonna gemünzt wurde (man erinnere sich an das nie veröffentlichte Worship Music mit Dan Nelson als Sänger), fahren Anthrax gefühlt einen Gang zurück und verabschieden sich partiell von allzu uninspiriertem Gitarrengenudel. Stattdessen entwickeln die Songs eine fast schon progressiven Schlagseite und kluge Dynamik (Breathing Lightning und das geile All Of Them Thieves). Das dürfte sicherlich nicht den alten Fans gefallen, dennoch muss man der Band auch eine gewisse künstlerische Freiheit gewähren. Versöhnen kann sicherlich das zackige Zero Tolerance, das sozusagen als Tritt in den Hintern am Ende der Platte fungiert. Fette Moshpits werden sicherlich zum vorab ausgekoppelten Evil Twin entstehen und zeigt die latent aggressive Power der Band, die zugunsten von Songs wie Monster At The End, Blood Eagle Wings und For All Kings bewusst zurückgehalten wird. Ein Filler ist für mich Defend Avenge, hingegen aufhorchen lässt mich das groovende This Battle Chose Us, das ebenfalls Metallica gut zu Gesicht gestanden hätte.

Fazit: Mein Respekt geht an Joey Belladonna. Nach dem sehr unwürdigen Umgang mit ihm begräbt er das Kriegsbeil und liefert eine verdammt gute Performance ab. Nichts gegen John Bush, er ist ebenfalls ein großartiger Sänger, aber Belladonna ist nunmal der Ur–Sänger der Band. Anthrax nehmen eine mutige und sinnige Justierung des Stils vor, den ollen Thrash ewig zu spielen, ist kaum innovativ und sorgt für wenige Reibepunkte.

Anspieltipps: Breathing Lightning, For All Kings
Dominik B.
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