Atomwinter – Catacombs

“ Technisch stark / der Sound brutal“

Artist: Atomwinter

Herkunft: Göttingen, Deutschland

Album: Catacombs

Spiellänge: 39:59 Minuten

Genre: Doomed Death Metal

Release: 09.02.2018

Label: Black Skull Rec.

Link: http://atomwinter.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang – O. Halsschneider
Gitarre – B. Grapp
Bassgitarre – M. Schulz
Schlagzeug – P. Walter

Tracklist:

  1. Intro
  2. Catacombs
  3. Dark Messiah
  4. Sadistic Intent
  5. Ancient Rites
  6. Gathering Of The Undead
  7. Carved In Stone
  8. Necromancer
  9. Morbid Lies
  10. Funeral Of Flesh

Mit Catacombs liefert die 2010 gegründete Doomed Death Metal Band aus Göttingen ihren Fans nach etwas mehr als zwei Jahren wieder neues Hörmaterial. Atomwinters Stil hat sich kaum verändert, sie entreißen den Instrumenten die gleichen rohen und brutalen Töne wie bereits in Iron Flesh (10.2015). Ein etwa 30-sekündiges Intro leitet das Album mit melancholisch klingenden Streichinstrumenten ein. Das wirkt für diese kurze Zeitspanne, in der es läuft, zwar sehr stimmig, ist aber leider viel zu kurz und bietet dem Hörer keinerlei Chance sich in die Musik reinzufühlen.

Der erste Song, welcher zugleich den Albumtitel als Namen trägt, beginnt mit einem brutalen Scream sowie einer voranpeitschenden Melodie, die zwar dem Death Metal entsprechend hart und kompromisslos klingt, allerdings sehr unstrukturiert wirkt, sodass es schwer fällt, die Musik zu verfolgen. Die Growls des Sängers Olle Halsschneider sind zwar überdurchschnittlich, sind aber nicht perfekt abgemischt, weshalb diese sich ein wenig zu dumpf anhören. Wie auch sein Vorreiter startet Dark Messiah mit einem dreckigen Schrei und einer wirklich starken Gitarre / einem starken Bass, die trotz der schleppenden Melodie auf Höchstgeschwindigkeit spielen. Leider hört sich das auf Dauer trotzdem sehr eintönig an, da der Song sonst kaum Abwechslung aufweist.

Beim genauen Studieren der Lieder werden zwar garantiert Unterschiede erkennbar sein, beim bloßen Durchhören des Albums klingen Sadistic Intent und Ancient Rites jedoch sehr ähnlich: Beide Titel beginnen verhältnismäßig langsam mit guten, wenn auch schlichten Riffs, welche durch den Gesang verstärkt so lange vor sich hinspielen, bis das Maximum an Eintönigkeit fast überschritten ist. Ist dieser Punkt erreicht, folgt ein kurzer Part mit einer Änderung der Melodie – danach wird erneut nach dem ersten Prinzip verfahren. Würden bloß einzelne Abschnitte der Lieder betrachtet werden, würden diese wahrscheinlich als ziemlich gut gelten, so jedoch klingt es knapp zehn Minuten so, als würden immer wieder dieselben zwei Riffs gespielt werden. Gathering Of The Undead ist das, was man sich unter einer Mischung aus Death- und Doom Metal vorstellt und verkörpert den Spielstil der Band. Ein großes Lob an den Sänger sollte während des Refrains von Carred In Stone ausgesprochen werden, da die tiefen und eingänglichen Growls in diesem Lied wirklich herausragen. Eine Auffälligkeit bei Necromancer und Morbid Lies ist, dass die Refrains bei beiden Tracks bloß aus deren Songnamen bestehen. Auch, wenn Morbid Lies musikalisch ziemlich hochwertig ist, wäre ein wenig mehr Originalität in den Lyrics wünschenswert. Als Zehntes und Letztes setzt Funeral Of Flesh ein. Das längste Lied des Albums scheint sich langsam aufzubauen; die anfangs eher ruhige Musik hätte ohne die Gänsehaut erregenden Vocals sogar ausnahmsweise nicht brutal geklungen. Doch auch das ist nach etwa einer Minute wieder vorbei und Atomwinter lassen das Album nach einem gelungenen, harten Hauptteil mit verzerrten Tönen der letzten Saitenschläge ausklingen.

Fazit: Atomwinter haben einen eigenen Stil, und dieser ist auf jedem einzelnen ihrer Lieder zu hören. Die meist gute Musik wird durch die auf dem Album stark vertretene Eintönigkeit etwas in den Hintergrund gedrängt. Ein wenig mehr Abwechslung würde schon genügen, um das Album von „ziemlich ok“ auf „sehr gut“ zu heben. Wir werden sehen, ob sich auf einem hoffentlich kommenden, nächsten Album etwas geändert hat. Potenzial eine sehr gute Band zu sein hat Atomwinter auf jeden Fall!

Anspieltipps: Sadistic Intent, Ancient Rites
Manuel B.
7.2
Leserbewertung3 Bewertungen
6.5
7.2