Artist: Atomwinter
Herkunft: Göttingen, Niedersachsen
Album: Sakrileg
Spiellänge: 37:50 Minuten
Genre: Old School Death Metal
Release: 10.02.2023
Label: Trollzorn
Links: https://www.facebook.com/Atomwinter
https://atomwinter.bandcamp.com
Bandmitglieder:
Gesang – F. Bauer
Gitarre – B. Grapp
Bass – M. Schulz
Schlagzeug – P. Walter
Tracklist:
- Intro
- Ov Blood And Flesh
- The Lungs Ov Hell
- Brutal Scriptures
- Catatonic Pathway
- The Dark Void
- Sakrileg
- Cryptic Death
- Until The Loss Ov God
- Born Into Iron Coffins
- Sacred Scum (Vinyl Bonustrack)
UH!
JAAAAAAA!
Seit 2010 schallt die Musik von Atomwinter aus den Lautsprechern und jetzt sind die Göttinger mit ihrem sechsten Release Sakrileg zurück. Über die Jahre sind die vier Jungs ihrem Old School Death Metal Stil treu geblieben: Ein bisschen Asphyx, ein bisschen Bolt Thrower, eine Prise Humpa und zum Schluss noch ganz viel Bloodbath!
Ich würde jetzt sogar so weit gehen und behaupten, dass Atomwinter die deutsche Antwort auf die Musik von Bloodbath ist: Die Stimme von F. Bauer erinnert streckenweise stark an Nick Holmes und auch das Songwriting sowie der Sound lassen das Schwedenherz höherschlagen.
Dabei verstehen die Vier, wie man Songwriting betreibt und bei dem die Songs gut im Ohr bleiben.
Riffs und einzelne Parts werden clever miteinander verknüpft und zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt, ohne zu verkopft zu sein. So ist der Song Brutal Scriptures mit seinem doomigen Einschlag und den Humpa-Passagen ausreichend mit Abwechslung bestückt und dabei trotzdem catchy für die Hörer. Catatonic Pathway hingegen gibt OSDM-mäßig gleich Vollgas und lädt zum Abspacken ein. Im letzten Drittel des Songs wird dann aber das Tempo rausgenommen und, oh-ho, ein Akustikgitarrenpart über das C-Riff gelegt. Das ist nicht nur mutig, sondern kommt auch unerwartet geil rüber!
Auf die ganzen Lobgesänge muss natürlich auch etwas negative Kritik folgen und so fällt die „Struktur“ der Refrains etwas ins Gewicht: Vor allem der titelgebende Track Sakrileg ist durch die ständige Nennung des Titels ab einem Zeitpunkt etwas … dominant. Für Livekonzerte funktioniert so was natürlich sehr gut, auf Platte ist das aber doch eher sperrig.
Alles andere als sperrig ist aber der Song Cryptic Death, der ein wundervoller Mosher-Song ist und ein kleiner Geheimtipp auf der Platte. Besonders der pumpende Vorspieler der Gitarre in das letzte Drittel erinnert stark an den Stil von den schwedischen Facebreaker.
Für Vinylfans gibt es noch ein Goodie, und zwar den Song Sacred Scum, der mir hier in der digitalen Fassung nicht vorlag. Im Anbetracht der Tatsache, wie gut das Album in Summe abschneidet, sollte sich eine Vinyl-Platte für Fans definitiv lohnen. Die 37 Minuten sind direkt auf den Punkt und man bekommt eine ordentliche Ladung Old School Death Metal kredenzt.