Artist: Avantasia
Herkunft: Deutschland
Album: A Paranormal Evening With The Moonflower Society
Spiellänge: 53:59 Minuten
Genre: Power Metal, Symphonic Metal, Progressive Metal
Release: 21.10.2022
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://avantasia.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – Tobias Sammet
Gitarre – Sascha Paeth
Keyboard – Michael „Miro“ Rodenberg
Schlagzeug – Felix Bohnke
Gastsänger:
Ralf Scheepers (Primal Fear)
Floor Jansen (Nightwish)
Michael Kiske (Helloween)
Jørn Lande (Masterplan)
Ronnie Atkins (Pretty Maids)
Bob Catley (Magnum)
Eric Martin (Mr. Big)
Geoff Tate (Queensrÿche)
Tracklist:
- Welcome To The Shadows
- The Wicked Rule The Night
- Kill The Pain Away
- The Inmost Light
- Misplaced Among The Angels
- I Tame The Storm
- Paper Plane
- The Moonflower Society
- Rhyme And Reason
- Scars
- Arabesque
Wie kommt Tobias Sammet nur immer wieder auf derartige Melodien und Arrangements?
Kann man das noch Talent nennen? Seine Werke sind ausgesprochene Kunstwerke, da schließt sich das neue Studioalbum A Paranormal Evening With The Moonflower Society nahtlos an. Auch in Bezug auf die Länge des Albumnamens ist er im Übrigen spitze. Wieder entführt Tobias Sammet musikalisch in ein Reich der Geister und Träume, der zweifelhaften Kreaturen und in dunkle Nächte mit Mondschein. Melodischer Power Metal mit vielen namhaften Gastsängern sowie genialer Orchestralisierung macht dieses Avantasia-Werk wieder einmal unverwechselbar. Von Anfang an waren auf den Avantasia-Alben internationale Stars als Gastmusiker zu hören. Dies hat sich diesmal nicht geändert. Waren in der Vergangenheit Größen wie Alice Cooper, Klaus Meine, Rudolf Schenker (Scorpions), Sharon Den Adel (Within Temptation), Bruce Kulick, Eric Singer (Kiss), Eric Martin (Mr. Big), Biff Byford (Saxon), Ex-Twisted Sister-Frontmann Dee Snider und viele mehr vertreten, stechen diesmal Floor Jansen (Nightwish), Ronnie Atkins (Pretty Maids) oder Michael Kiske (Helloween) hervor.
Während Welcome To The Shadows als Einleitung für das Album daherkommt, für ein Intro ist es zu erwachsen, geht The Wicked Rule The Night so richtig in die Beine. Ralf Scheepers von Primal Fear gibt sich hier als Gastmusiker nicht mit langweiligen Tönen ab und performt den härtesten Track des Albums.
„Bei Kill The Pain Away hatte ich von Anfang an Floor Jansens Stimme im Kopf. Das Stück wurde quasi für sie als Duettpartnerin geschrieben. Und auch wenn die Nummer einen 80er-Jahre-Pop-Touch hat oder für manche haben sollte und vielleicht sogar hier und da stilistisch ein wenig an Nightwish erinnern mag, so klingt sie meines Erachtens am Ende doch absolut nach Avantasia“, kommentiert Tobias Sammet in einem Interview zur Videopremiere. Bei diesem schnellen, rockigen Stück zeigt Floor Jansen, dass sie auch außerhalb ihrer auf sie zugeschnittenen Welt von Nightwish eine wahre Größe ihres Fachs ist.
Bei The Inmost Light macht es sich Michael Kiske fast zu einfach, klingt dieser Song doch fast wie einer seiner Helloween-Tracks. Natürlich passt hier alles perfekt zusammen.
Der zweite Einsatz von Floor Jansen ist eine Powerballade, die ihre Stimme noch einmal hervorhebt. Misplaced Among The Angels drückt das Tempo zuerst, entwickelt sich dann aber zu einem durchaus gängigen Track.
Jørn Lande von Masterplan verleiht dem sechsten Song I Tame The Storm seine Rockröhre. Ein Duett in einem Stück krachendem Hardrock, wie es unterschiedlicher nicht sein könnte.
Paper Plane ist eine Poprock-Ballade mit Pretty Maids-Sänger Ronnie Atkins, die mich auch nach dem dritten Anlauf noch nicht überzeugt. Hier überwiegt die Radiotauglichkeit vor dem Konzeptbombast, den die anderen Tracks liefern. Anders bei dem folgenden, achten Song The Moonflower Society. Bob Catley von Magnum trägt hier den theatralischen Bombast à la Meat Loaf gekonnt mit. Tempowechsel, melodiös und eingängig, hier kommt alles zusammen. Ein gekonnt starker Song mit einer hervorragend dezenten Orchestrierung macht diesen Song zu einem Top-Track des Albums. Rhyme And Reason mit Eric Martin von Mr. Big ist wieder so ein Melodic Power-Track, weshalb man sich eine Scheibe von Avantasia kauft. Die Stimme von Tobias Sammet dominiert, es wird ein Song sein, der auch live ein gefundenes Fressen für die Fans sein dürfte. Im gleichen Stil, mit ein paar BPM weniger schließt sich Scars (feat. Geoff Tate von Queensrÿche) an. Auch hier dominiert Sammet den Gesangspart.
Satte zehn Minuten lang unterhält Arabesque auf hohem Niveau und zahlreichen Tempowechseln. Nach instrumentalem Start auch mit Einflüssen zwischen irischer und arabischer Folklore mit Dudelsack-Klängen wirkt der Song wie die Restekiste, in der Jørn Lande und Michael Kiske noch einmal aufdrehen dürfen. Für mich wäre hier weniger mehr gewesen. Hier fehlt mir ein wenig die musikalische Struktur.
Produziert wurde das Album von Tobias Sammet gemeinsam mit Sascha Paeth, dem Gitarristen der Band. Das Artwork stammt vom schwedischen Illustrator Alexander Jansson.
Das Album gibt es neben dem digitalen Werk zum Download und Stream natürlich auch in allerlei physikalischen Ausgaben. Die CD kommt in einer normalen, einer Mediabook-Edition sowie einer Artbook-Edition mit einer zusätzlichen Instrumental-CD daher. Zusätzlich gibt es eine Menge limitierte Vinyl-Versionen. Das Doppelalbum gibt es derzeit als Picture-LP, in Gold-, Blue-, Black- und einer Red/Graphite Splattered-Version.