Avenged Sevenfold – The Stage (Deluxe Edition)

“Einfach Perfektion!“

Artist: Avenged Sevenfold

Herkunft: Kalifornien, USA

Album: The Stage (Deluxe Edition)

Genre: Hardcore, Heavy Metal, Thrash Metal

Release: 28.10.2016

Label: Capitol Records

Link: http://avengedsevenfold.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Keyboard – M. Shadows (Matthew Charles Sanders)
Lead-Gitarre, Keyboard und Hintergrundgesang – Synyster Gates (Brian Elwin Haner Junior)
Rhythmusgitarre, Akustikgitarre und Hintergrundgesang– Zacky Vengeance (Zachary James Baker)
Bass und Hintergrundgesang – Johnny Christ (Jonathan Lewis Seward)
Schlagzeug – Brooks Wackerman (seit 2015)

Tracklist:
Disc 1: The Stage
01. The Stage
02. Paradigm
03. Sunny Disposition
04. God Damn
05. Creating God
06. Angels
07. Simulation
08. Higher
09. Roman Sky
10. Fermi Paradox
11. Exist
Disc 2: Bonus Tracks
01. Dose
02. Retrovertigo (MR. BUNGLE cover)
03. Malagueña Salerosa
04. Runaway (Del Shannon cover)
05. As Tears Go By (ROLLING STONES cover)
06. Wish You Were Here (PINK FLOYD cover)
07. God Only Knows (BEACH BOYS cover)
08. The Stage (Live at the O2 in London)
09. Paradigm (Live at the O2 in London)
10. Sunny Disposition (Live at the O2 in London)
11. God Damn (Live at the O2 in London)

Manchmal werden Dinge mit der Zeit nur noch besser. Allein durch einen nostalgischen Faktor, der insbesondere für Musik stets eine Rolle spielt. Und manchmal bringt eine „neue“ Platte genau solche Nostalgie, auch wenn es noch gar nicht lange her erscheint. 2016 veröffentliche die kalifornische Band Avenged Sevenfold mit ihrem Album The Stage nicht nur ihr siebtes Studioalbum, sondern auch ihr erstes Konzeptalbum, welches für viele die komplette Band auf ein komplett neues Level brachte. The Stage zählt meiner Meinung nach zu den stärksten Alben der letzten Jahre und nun über ein Jahr später hauen Avenged Sevenfold eine Deluxe Edition aus ihrem Kasten, womit The Stage nun nicht nur 2 CDs umfasst, sondern auch Covers sowie eine neue Single mit sich bringt. Aber ganz langsam und am besten CD für CD nach durchgehen.

So findet sich auf CD 1 das „normale“ und unveränderte The Stage Album, welches künstliche Intelligenz thematisiert und dabei definitiv bereits vor über einem Jahr eigentlich genug diskutiert wurde – daher halte ich es hier auch etwas knapper, als es sonst so die Art ist. Zugegeben, als der Opener The Stage zum ersten Mal durch die Boxen drang, dachte ich mir noch nicht viel dabei, denn es ist ein Song, wie er für Avenged Sevenfold im Buche steht: ein gutes Intro, Heavy Metal und ein Shadows am Mikro, der stimmlich variiert und dennoch zu überzeugen weiß. Keine Frage ist The Stage ein guter Track, der wohl die Essenz der Band wunderbar widerspiegelt – das Album selbst hat aber noch so einiges parat.

So z.B. in Sunny Desposition, der im Vergleich zum Opener vielleicht durch die eher schleichende Note auffallen dürfte, aber mit einem zusätzlichen Element zu glänzen versteht: Saxofone! Diese sorgen nicht nur für eine unvergessliche Instrumentation, sondern geben Avenged Sevenfold einen ganz neuen Charakter. Und wer auf solche Spielereien steht, darf sich auch sehr gerne Higher zu Gemüte führen. Hier wartet tatsächlich eine Orgel auf die Zuhörer und thematischer sowie fast schon cinematisch hat man Metal wohl selten gehört. Eine Charakteristik, die das gesamte The Stage Album verbindet und zu einer der Must Heard Platten schlechthin macht. Higher spielt dabei wie eine Achterbahnfahrt hin und her. Angels und Roman Sky stechen durch ihre balladenlastigen Züge hervor, die wohl manchem Zuhörer eventuell etwas bitter aufstoßen könnten, jedoch gehören solche Songs zu einem guten Konzeptalbum dazu – Langweile kommt hier nicht auf, sondern eher eine kleine Ruhepause. Lediglich Fermi Paradox scheint nicht ganz 100 % zu funktionieren, wie er es hätte sollen. Darüber lässt sich aber selbst heute noch hinwegsehen.

Besonders hervorheben lässt sich wohl auch noch Exist. Mit fast 16 Minuten ist es wohl der längste Song, den ich jemals irgendwo gehört habe, wobei ich mir durchaus sicher bin, dass es längere gibt. Exist schafft es dabei, alle Stärken, die Stage für Avenged Sevenfold präsentiert hatte, noch einmal zu kombinieren und leistet vor allem vonseiten der Instrumentation unglaubliche Passagen. Vom Anfang mit The Stage bis zum Ende mit Exist haben Avenged Sevenfold mehr als nur bewiesen, dass sie zu den großen Bands unserer Zeit gehören und schon allein Disc Nummer 1 hätte hier die vollen 10 Punkte abgestaubt.

Aber es ist ja inzwischen 2018 und The Stage Deluxe hat eine zweite Disc, welche neben einem neuen Song eine stolze Anzahl an Covers vorzuweisen hat sowie vier Liveversionen der Songs The Stage, Paradigm, Sunny Disposition und God Damn. Aber zunächst zum neuen Song Dose: Auch wenn dieser der einzige, neue Song ist, den CD 2 aufzuweisen hat, so ist er nicht zu unterschätzen – reiht er sich stilistisch doch perfekt vielseitig an CD1 an – durchaus hätte man Dose noch auf der eigentlichen Platte dazupacken können, ohne dass dies weiterhin gestört hätte. Meiner Meinung nach hätte es sogar durchaus gepasst, eine CD nur mit Cover und Liveeditionen zu bestücken und Dose auf CD1 als Bonustrack zu platzieren, aber solche Gepflogenheiten sind ja eher zweitrangig.

Die auf CD2 zu findenden Cover sind alle von typisch großer Qualität, wie man es auch nur von Avenged Sevenfold erwarten kann. Insbesondere das Cover von The Rolling Stones As Tears Go By beweist Mut zur eigenen Umsetzung, während ein Cover von Mr. Bungle eigentlich nie ganz funktioniert, so auch für Avenged Sevenfold nicht ganz 100 %, dennoch beweisen sie hier wahrlich musikalisches Talent und zollen gleichzeitig Respekt zu diesen fabelhaften Werken. Besonderen Gefallen finde ich an dem Cover zu Wish You Were Here. Pink Floyd ist wohl ein Name, der niemals untergehen wird und Avenged Sevenfold wissen dies in jedem Ton zum Ausdruck zu bringen.

Zum Schluss warten dann nur noch die Liveversionen auf die inzwischen schon fast fleißigen Zuhörer, die sich diese Deluxe Edition in voller Länge geben. Von Livemitschnitten kann man halten, was man will, auch wenn diese wohl eher mehr für Fans gemacht sind als für vielleicht nur gelegentliche Zuhörer. Avenged Sevenfold gehört aber definitiv zu den Bands, welche man sich live auf keinen Fall entgehen lassen sollte und auch auf der Platte spiegelt sich diese gigantische Atmosphäre wieder.

Fazit: Es war nie wirklich eine Frage für mich, wie viel Punkte ich The Stage geben würde. Und ich bin auch sehr froh für die The Stage Deluxe Edition die volle Punktzahl vergeben zu dürfen. Mit ihrem siebten Studioalbum schafften es Avenged Sevenfold eine fast ganz neue, besondere Art ihrer selbst zu präsentieren. Viel diskutiert man über die Jungs rum, ob er nun hart genug ist oder nicht, dieser Metal, welcher irgendwie modern ist und dennoch nach altem, harten Metal klingt. Avenged Sevenfold gehören zu den stärksten Modern Metal Bands der aktuellen Szene. Die Deluxe Edition weiß dabei mit individuellen Covern zu überzeugen, die alle die Liebe zur Musik und den Respekt an ältere Zeiten zum Ausdruck bringen und The Stage somit nur mehr Liebe und Hingabe hinzufügen. Einfach eine Box, die in keiner Sammlung fehlen sollte. <br/<
Anspieltipps: The Stage, Exist, Dose, Wish You Were Here
Anabel S.
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Leser Bewertung1 Bewertung
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