Blaze Bayley am 07.09.2018 im Come Inn in Renchen

„Blaze Bayley am 07.09.2018 im Come Inn in Renchen“

Künstler: Blaze Bayley

Ort: Come Inn, Hauptstr.38, 77871 Renchen

Datum: 07.09.2018

Genre: Heavy Metal

Kosten: 12,- € VVK   15,- € AK

Besucher: ca. 100 (ausverkauft)

Veranstalter: Come Inn Renchen http://www.rockbar-renchen.de

Links: https://www.facebook.com/events/263159157570384/

Setlist:

  1. Redeemer
  2. Are You Here?
  3. Futureal (Iron Maiden)
  4. The First True Sign
  5. Silicon Messiah (Blaze)
  6. Prayers Of Light
  7. Virus (Iron Maiden)
  8. Independence
  9. Samurai
  10. Calling You Home
  11. Escape Velocity
  12. Dark Energy 256
  13. The Angel And The Gambler (Iron Maiden)
  14. Man On The Edge (Iron Maiden)
  15. A Thousand Years
  16. Infinite Entaglement
  17. Lord Of The Flies (Iron Maiden)

Von 1994 bis 1999 stand er mit der wohl größten britischen Heavy Metal Band auf der Bühne, dann gab er das Iron Maiden Mikro an Rückkehrer Bruce Dickinson weiter. Im Anschluss brachte er z.B. mit Tenth Dimension oder Silicon Messiah einige hervorragende Heavy Metal Alben auf den Markt, bevor er sich, gebeutelt durch massive private Schicksalsschläge, ein wenig verlor. Seit 2016 ist Blaze Bayley mit Infinite Entanglement wieder zurück in der Spur und macht nun zum wiederholten Male Halt im Come Inn in Renchen.
Das Come Inn ist eine kleine Rock & Metal Kneipe im Ortenaukreis, in der von Zeit zu Zeit immer wieder Konzerte der etwas härteren Gangart veranstaltet werden. Als wir gegen 19:30 Uhr dort ankommen, ist noch nicht allzu viel los, vielleicht etwa zwanzig Leute sitzen an der Theke oder vor den Spielautomaten, doch diese sind wegen des Konzertes da, wie an den Iron Maiden und Blaze Shirts unschwer zu erkennen ist. Wir sind etwas früh dran, weil mein Kollege noch ein paar CDs signieren lassen will, doch während Blaze sich bei seinem letzten Auftritt hier in Renchen den ganzen Abend vorher in der Kneipe aufhielt, lässt er sich heute nicht sehen. Erst gegen 21:00 Uhr wird es hektisch und die Musiker schieben sich durch die Besucher in Richtung der kleinen Bühne. Der kleine Kraftprotz drückt ein paar Hände und zeigt die Pommesgabel und grinst. Eigentlich kann er einem leid tun – mit Iron Maiden beackerte er die größten Bühnen dieser Welt und wurde berühmt und jetzt spielt er vor gerade einmal hundert Leuten in irgendwelchen kleinen Clubs. Als Begleitband hat der Brite sich, wie schon bei seinem letzten Auftritt hier, die Band Absolva aus Manchester mitgebracht. Als alle vier Musiker auf der Bühne sind, wird es da auch schon eng, denn diese ist gerade einmal drei mal drei Meter groß und lässt nicht mehr viel Spielraum für Bewegung. Los geht es dann mit Redeemer, vom aktuellen Album The Redemption Of William Black (Infinite Entanglement Part III).Vor der kleinen Bühne wird es direkt eng, was kein Wunder ist, da höchstens fünf Leute in der ersten Reihe stehen können. Von Beginn an ist die Stimmung bestens, das Publikum, das überwiegend aus Franzosen besteht, geht gut mit und zeigt sich textsicher. Für mich ist es schwierig durchzukommen, um ein paar Fotos zu machen, denn einen Fotograben gibt es hier natürlich nicht und die ersten paar Reihen werden hartnäckig verteidigt. Da die Bühne hier auf ebenem Boden ist und nicht erhöht, ist es auch mit Fotos aus dem Hintergrund schwierig. Mit Are You Here folgt noch ein weiterer neuer Song, bevor dann mit Futureal der erste Iron Maiden Song aus dem Hut gezaubert wird. Nun sind besonders die Franzosen in den ersten Reihen hellwach und es wird kräftig gebangt und mitgebrüllt. Der 55-Jährige bedankt sich artig auf französisch und deutsch, der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht. The First True Sign stammt wieder vom aktuellen Output, das hier natürlich ausgiebig vorgestellt wird, bevor dann mit Silicon Messiah ein Klassiker aus der Blaze Ära zum Zug kommt. Der Sound ist, für solch eine kleine Kneipe, entsprechend gut, nur leider kommt der Ex-Iron Maiden Frontmann hier und da stimmlich an seine Grenzen, besonders was die Höhen angeht, was aber der Stimmung hier nichts anhaben kann. Natürlich kommen die Songs der Eisernen Jungfrauen am besten an und selbst das wohl unbekannteste Stück der Blaze Ära bei den großen Briten, Virus, wird mitgesungen und erweist sich als starke Livenummer. Ursprünglich für Album Nummer Drei mit Blaze gedacht, landete der Song dann später nur auf dem Best Of The Beast Album. Zwischendurch greift der Frontmann zu seinem bereitliegenden Spickzettel und gratuliert, in einem holprigen Deutsch-Englisch-Mix einer gewissen Biggi zum Geburtstag, was großen Applaus nach sich zieht. Es folgen eine ganze Reihe Eigenkompositionen der letzten Jahre, die sich aber nicht hinter den übermächtigen Songs der Ex-Band verstecken brauchen. Stücke wie Independence, Samurai oder auch Dark Energy 256 erhalten dank der guten Band einen ganz eigenen Reiz. Absolva versuchen sogar trotz der kleinen Bühne ein bisschen Show zu machen und erklimmen die Monitore, was letztlich dazu führt, dass sich Gitarrist Chris Appleton mehrfach den Kopf an der Kneipendecke stößt. Nach einem Blick auf den bereits bekannten Spickzettel erklärt Blaze, dass er im nächsten Jahr gerne wiederkommt und das er beabsichtigt, dann gleich an zwei Tagen im Come Inn zu spielen, da das Konzert heute im Schnelldurchgang ausverkauft war. Unter dem Motto, das Beste zum Schluss, sind unter den letzten fünf Songs mit The Angel And The Gambler, Man On The Edge und Lord Of The Flies gleich drei Iron Maiden Klassiker und die angereisten Fans geben noch einmal alles.
Direkt von der Bühne begibt sich Blaze direkt zum Merchstand und signiert geduldig CDs und Shirts und steht für Fotos parat, was auch ausgiebig genutzt wird. Der Band wird hierbei kaum Beachtung geschenkt, obwohl die Jungs einen guten Job gemacht haben. Am 23. November spielen die Briten Absolva aber noch mit ihrem eigenen Programm der Defiance – World Tour 2018 hier im Come Inn. Das Timing ist schlecht, da am gleichen Tag Slayer, Anthrax, Orbituary und Lamb Of God in Freiburg spielen, doch wer Zeit und Lust hat und nicht zu Slayer geht, sollte mal in Renchen vorbeischauen.