“Unverkennbar gut!“
Artist: Callejon
Herkunft: Düsseldorf, Ratingen & Köln, Deutschland
Album: Wir Sind Angst
Spiellänge: 40:21 Minuten
Genre: Metalcore, Modern Metal
Release: 09.01.2015
Label: Four Music
Link: http://www.callejon.de/
Bandmitglieder:
Gesang – Bastian „BastiBasti“ Sobtzick
Gitarre – Bernhard „Bernie“ Horn
Bassgitarre – Thorsten „Totti“ Becker
Gitarre – Christoph „Kotsche“ Koterzina
Schlagzeug – Maximilian „Kotze“ Kotzmann
Tracklist:
- Trauma
- Wir sind Angst
- 1000 PS
- Dunkelherz
- Babel
- Raketen
- Unter Tage
- Neonblut
- Ich lehne leidenschaftlich ab
- Veni Vidi Vici
- Krankheit Mensch
- Schreien ist Gold
- Erst wenn Disneyland brennt
Callejon – Wir Sind Angst
Da ist sie nun, die neue Platte der Kombo aus Düsseldorf, Ratingen und Köln – Callejon. Nach ihrem letzten Release Man Spricht Deutsch (2013) ist es nun ein Jahr lang ruhig um die fünf Jungs in Bezug auf Veröffentlichungen gewesen. Doch wer Callejon kennt, der weiß, dass man 2014 alle Hände voll zu tun hatte. Erst stand eine ausgedehnte Europatour zusammen mit Coldrain und Bullet For My Valentine auf dem Terminplan und zweitens musste man sich ja mal zusammensetzen, um für das Coveralbum eine Nachfolger-Platte zu produzieren.
Das Cover ist diesmal relativ einfach gehalten. Bis auf einen schwarz-roten Totenkopf und den Namen der Band und des Releases hat man diesmal auf das Blitzkreuz verzichtet, welches seit 2010 (erstmals bei Videodrom) auf keinem Cover fehlen durfte. Ob das ein neues Zeitalter einläuten soll, werden wir nun erfahren, denn ich drücke dann mal auf „Play“.
Mit dem Intro Trauma startet Wir Sind Angst mit allerhand Störgeräuschen. Die langsam im Hintergrund aufsteigende Melodie sorgt für eine ordentliche Atmosphäre, die bündig in den ersten Song – den Namensgeber – übergeht. Wir Sind Angst bringt ganz klar das, was ich als den Spirit der wohl bekanntesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Metalcore-Band bezeichnen würde.
Da ist zum einen Sänger BastiBasti, der mit seiner Stimme ein extrem hohes Niveau ans Mikrofon bringt, denn größtenteils shoutet er so schnell und klar verständlich, dass man behaupten kann, dass man trotz „Geschreie“ jede Zeile versteht. Sowas lädt mal wieder zum Mitsingen ein und spiegelt klar die Live-Kompatibilität der Songs wider.
An den Saiteninstrumenten zeigt man sich mal wieder von der besten Seite. Knackige Riffs treffen auf ordentlich ausgearbeitete Melodiebögen. Da, wo man mal etwas rhythmischer bleibt, glänzt man durch Geschwindigkeit und Abwechslungsreichtum. Da, wo ich gerade durch den Moshpit-Song Raketen auf Tempo gebracht wurde, sorgt, beim darauffolgenden Song Unter Tage vor allem der klar gesungene Refrain dafür, dass ein Hörer wieder ein wenig runterkommt, um in das echt coole Start-Riff von Neonblut ordentlich eintauchen zu können.
Thematisch geht es bei Wir Sind Angst um Verführung, Manipulation, Kritik am System und wie immer um eine ordentliche Portion Hass. Dabei darf mal wieder die Selbstironie nicht zu kurz kommen. So fährt man mit einem Panzer durchs Lego-Spielzeugland, setzt sich auf den Thron der Generationen oder brennt das Disneyland nieder.
Den Abschluss macht der Rausschmeißer-Song Erst Wenn Disneyland Brennt, wo man gekonnt zeigt, dass BastiBasti und Co. auch ohne Probleme klar und akustisch und mit Gänsehautcharakter überzeugen können.