Cattle Decapitation – Terrasite

Die Erdfresser sind los!

Artist: Cattle Decapitation

Herkunft: USA

Album: Terrasite

Spiellänge: 52:34 Minuten

Genre: Deathgrind

Release: 12.05.2023

Label: Metal Blade

Link: https://www.facebook.com/cattledecapitation

Bandmitglieder:

Gesang – Travis Ryan
Gitarre – Josh Elmore
Gitarre – Belisario Dimuzio
Bassgitarre – Olivier Pinard
Schlagzeug – David McGraw

Tracklist:

  1. Terrasitic Adaptation
  2. We Eat Our Young
  3. Scourge Of The Offspring
  4. The Insignificants
  5. The Storm Upstairs
  6. …And The World Will Go On Without You
  7. A Photic Doom
  8. Dead End Residents
  9. Solastalgia
  10. Just Another Body

Wow, die Band Cattle Decapitation ist nun mittlerweile auch schon seit 1996 dabei und hat irgendwie immer abgeliefert. Wer sich im extremen Metal auskennt bzw. zu Hause fühlt, der wird die Band natürlich kennen und vor allem mögen. Im Jahre 2019 erschien bereits das neunte Album. Seit dem Jahre 2018 ist auch wieder der Cryptopsy Basser Olivier Pinard mit von der Partie. Nach vier Jahren erscheint nun also das zehnte Album. Wie bei so vielen Bands, die schon länger dabei sind, mussten auch Cattle Decapitation sich von einem Schicksalsschlag erholen. Im Jahre 2022 starb Gründungsmitglied und Drummer Gabe Serbian, der bis 2010 bei CD zockte. Dieses Album ist ihm gewidmet.

Kleines Bassintro und wilde Geräusche begleiten und eröffnen den Beginn des Songs Terrastic Adaption. Beinahe episch geht man zu Werke und lädt den geneigten Zuhörer ein, sich zu entspannen und zurückzulehnen. Mit der Ruhe und der Schönheit ist nach knapp sechzig Sekunden aber natürlich Schluss und Cattle Decapitation holen zum Vernichtungsschlag aus, sehr geil und zerstörerisch. Der Stimmenwechsel ist wieder einmal nur geil. Growls und Screams, die unter die Haut gehen. Die Burschen waren schon immer etwas verspielt und dieses hat sich natürlich auch nicht geändert. Grindige Attacken funktionieren neben technischen und groovenden Klängen. Der Wechsel von diesen groovenden und mit einer schon beinahe normalen Stimme versehenden Element in einen derbsten Blast-Beat-Ballerpart ist der absolute Wahnsinn. Danach lässt man es noch einmal emotional und episch werden und lässt den Opener so ausklingen. Hallo, was will man da noch zu sagen? Großartig!

We Eat Our Young kommt ganz kurz groovig und dann folgt eine Knüppelattacke, um erneut wieder fett zu grooven. Im Hintergrund laufen atmosphärische Klänge und versüßen den Klang. Der Knüppel wird auch wieder herausgeholt und dieser fiese wechselnde Gesang kommt wieder ans Tageslicht. Und dann kommt ein richtig fetter Groove, der in Richtung Dying Fetus geht. Irgendwie lullt man den Zuhörer ein, um dann wieder die Vernichtungsmaschine zu starten. Eine Geschwindigkeitsattacke erreicht meine Lauscher, welche es absolut in sich hat. Volle Granate. Puh, so mag ich das. Geht gut rein. Der Rhythmus ist drahtig und die Riffs bleiben hängen und Cattle Decapitation sind eben Cattle Decapitation. Hier herrscht die Verzerrung und eine gewisse Dunkelheit umgibt das Songwriting. Natürlich hört man auch hier heraus, dass die Welt am Abgrund steht und bald untergehen wird. Der Endpart ist einfach nur brutal und zerstörerisch und man knallt ungefähr zwanzigmal We Eat Our Young heraus. Anlage an, durchdrehen und mitbrüllen ist angesagt.

Scourge Of The Offspring kommt eher schleppend und groovig aus den Boxen, drückt aber ohne Ende und zermürbt die Gehirnzellen. Ein atmosphärischer Part mit cleanem Gesang wird mit eingebaut. Kommt sehr geil und danach groovt man wieder alles zunichte. Der Sound des Albums ist echt stark und unterstützt die Elemente. Der atmosphärische Part wird wiederholt, dann noch einmal der Groove und Feierabend. Nach dem schnellen Vorgänger eine gelungene Abwechslung.

Was soll man sagen? Auch The Insignificants holt die Kelle wieder raus und bringt uns den Weltuntergang ein wenig näher. Die Burschen wissen, welches Riff man zur welcher Zeit einsetzt und welches Tempo man anbieten muss. Alles klingt homogen, sofern man sich zerstören lassen will. Irgendwie schwebt auch hier eine bedrohliche Wolke mit. Die atmosphärischen Elemente sind dabei ganz wichtig, nicht nur bei diesem Song. Auch der doppelte Gesang ist eine Waffe, die immer wieder eingesetzt wird. Um ganz zerstört zu werden, folgt ein besinnlicher und ruhiger, cleaner Part. Dieser wird langsam aufgebaut und mit einem cleanen Gesangspart kombiniert. Natürlich klingt man auch hier böse ohne Ende. Krass. Irgendwie schaffen sie es, einen damit in eine Art Trancezustand zu versetzen.

Insgesamt knallen sie uns zehn solcher gelungener Leckerbissen um die Ohren und mit dem Rausschmeißer Just Another Body haben sie noch einmal einen richtigen Knaller an Bord. Welch Intensität und Zerstörungskraft! Der Blastbeat haut alles weg und dann dieser technische Mitdtempogroove mit wechselndem Gesang. Yeah. Großartig.

Cattle Decapitation – Terrasite
Fazit
Cattle Decapitation geben den Erdfressern eine Daseinsberechtigung und vertonen den Weltuntergang mit einer sehr intensiven Überzeugungskraft. Die Mischung aus Grind und Death Metal ist mehr als gelungen. Die technischen Elemente und die atmosphärischen Parts, die die Art des Musizierens unterstützen, erschaffen eine sehr dunkle Realität. Brett!

Anspieltipps: We Eat Our Young und Just Another Body
Michael E.
9.2
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