Cervet – Holidays In Corpseland

Wenn das Debüt 30 Jahre dauert....

Artist: Cervet

Herkunft: Deutschland

Album: Holidays In Corpseland

Spiellänge: 53:12 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 23.11.2019

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/Cervet
http://www.cervet.de

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Zappa
Gitarre – Patrick
Gitarre – Tommy
Gitarre – Thomas
Schlagzeug – Stefan

Tracklist:

  1. Gathering Of Crows (Intro)
  2. The Rising Shadows
  3. Holidays In Corpseland
  4. Rest In Porn
  5. King Of The Damned
  6. Hate
  7. Skeleton Nation
  8. Slide Down My Back
  9. Secret City
  10. Sarcastic Sacrifice
  11. Feeding Time
  12. Rotting On The Gallows
  13. Yes We Bang
  14. The Crows Are Leaving (Outro)

Seit 1989 gibt es die Aschaffenburger Combo bereits und der Name tauchte hier und da immer mal wieder auf, ohne aber wirklich großartig in Erscheinung zu treten. Bis zur Milleniumwende schaffte man es auf drei Demos, dann stand man bis 2007 ohne festen Drummer da. Mit neuem Drummer startet man noch einmal durch und ließ 2009 und 2010 zwei EPs folgen. 2011 stieg dann der Gitarrist Heiko aus und wurde durch zwei neue Gitarristen ersetzt. 2014 gab es dann auch noch einmal ein Wechsel an den Drums und eine Single wurde veröffentlicht. Im Kalenderjahr 2019, also 30 Jahre nach Gründung der Band, gab es dann endlich das Debüt. Da hat jemand aber einen ganz schön langen Atem.

Der Titel des Albums lässt dann auch eher Splatterkrams oder Cannibal Corpse Death Metal Rückschlüsse zu, aber weit gefehlt. Hier regiert der gute, alte Thrash Metal und wenn ich alt meine, dann ist es auch so. Die Burschen zocken nicht wie so viele andere deutsche Kapellen Teutonenthrash, sondern haben sich eher auf den amerikanischen Weg gemacht.

Intro, Outro, 12 Songs. Das darf man dann auch schon erwarten. Nach dem bedrohlichen Intro Gathering Of Crows geht es dann mit The Rising Shadows ordentlich los. Gleich mal Vollgas der alten Schule. Thrash Metal „The American Way“. Metallica Fans der alten Tage sollten hier unbedingt zuschlagen, aber auch Fans von Exodus, Slayer, Testament oder Overkill oder natürlich auch nur von Cervet. Sehr geiler Song. Zügig zu Beginn, variiert man mit dem Tempo. Beim Refrainpart zeigt Sänger Frank „Zappa“ Ruppert, was er kann. Sehr abwechslungsreich. Man wechselt in einen langsamen Part mit Cleanvocals rüber, gibt dann wieder mit Screaming Gas und wechselt hin und her. Ein „Rising Shadow“ erfolgt und ab geht es ins Midtempo. Danach wird wieder ordentlich gedrescht. Geile Melodie rüber und Uftata und am Ende noch einmal richtig Gummi. Ein tiefes „Rising Shadow“ beendet dann den Song. Geilo.

Das Riffing und das Drumming in Holidays In Corpseland lädt sofort zum Bangen ein und der Song geht eigentlich auch so geil weiter. Die helle Stimme mag ich nicht so, aber ansonsten ein leckeres Ding. Schöner Mitgrölrefrainpart, welcher besonders live geil rüberkommen wird. Feinstes Thrashriffing mit groovigem Refrainpart. Selbstverständlich darf ein feines Metallicagedächtnissolo nicht fehlen. Herrlich. Macht sowas von Spaß und Laune.

Rüber zur nächsten Granate Rest In Porn. Auch so eine leckere Uptempo Thrash Nummer. Ohne viel Firlefanz, aber trotzdem mit Fingerfertigkeit und leckerem Riffing vorgetragen. Mitgrölpart und dann in einen Uftatapart. Das mag ich. Break, Tempo raus und schleppen. Klingt ein wenig stockend, aber dann geht der Groove ordentlich los. Tiefe Vocals erklingen. So muss das sein. Natürlich wird dann wieder Fahrt aufgenommen.

Dann nimmt man ein bisschen die Fahrt raus und lässt es mit King Of The Damned ruhig angehen. Aber auch hier kann man den Kopf ordentlich im Midtempo bewegen. Das Riffing fetzt. Den „Cleangesang“ mag ich auch hier nicht. Aber der Gesang wechselt auch hier hin und her.

Hate beendet dann die Ausruhpause und legt im Midtempo wieder los. Ein Riff, welches sofort hängen bleibt. Sicherlich nicht neu, aber gut arrangiert. Metallica lassen grüßen. Fein, da kommen Achtzigergefühle beim Reviewer auf.

Cervet haben alte Songs neu aufgemöbelt und neue hinzugefügt, und dieses kommt absolut geil. Die Bayern legen sehr viel Wert auf Abwechslung. Das Spielen mit dem Tempo finde ich richtig geil. Mit Sarcastic Sacrifice haben sie z.B. eine richtig geile und fette Thrash Metal Uptemponummer im Programm. Geiles Brett.

Feeding Time plätschert dann so ein wenig dahin, aber mit Yes We Bang hat man eine richtige heavige Nummer im Programm, die teilweise punkig daherkommt. Eher sanft, aber absolut eingängig und garantiert eine geile Partynummer, die live abgeht wie ein Zäpfchen. Man grölt sofort mit und die Melodie ist nur geil. Gute Laune Song! „Are you ready to rock, Are you ready to Roll? Yes, we Bang!“

Hier und da nimmt man auch einige Zitate aus dem Death Metal auf und diese Kombination ist schön heavy.

Cervet – Holidays In Corpseland
Fazit
Echt schade, dass man in 30 Jahren nur ein Album auf den Markt geworfen hat, denn dieses Album macht absolut Spaß, da es sowohl in spielerischer, als auch in gesanglicher Hinsicht absolut abwechslungsreich ist. Hier dürfen sich drei Gitarristen austoben - das hört man auch und es passt. Harmonien, Grooves, Rhythmus, Tempowechsel, Melodien, das thrashige Drumming und vor allem der abwechslungsreiche Gesang schocken total. Ein bis zwei Songs, die ein wenig so mitlaufen, aber ansonsten ein echt geiles Album. Hoffen wir mal, dass die Burschen am Ball bleiben und in 15 Jahren Album Nummer zwei auf den Markt hauen. Gerne auch eher!

Anspieltipps: The Rising Shadows, Sarcastic Sacrifice und Yes We Bang
Michael E.
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