“Authentisch und atmosphärisch“
Artist: Cowards
Herkunft: Paris, Frankreich
Album: Rise To Infamy
Spiellänge: 40:36 Minuten
Genre: Sludge/Black Metal
Release: 09.02.2015
Label: Throatruiner Records
Link: https://www.facebook.com/cowardsparis
Bandmitglieder:
Schlagzeug – C.L.
Gitarre – T.A.
Bassgitarre – G.T.
Gitarre – A.L.
Gesang – J.H.
Tracklist:
- Shame Along Shame
- Never To Shine
- Frustration (Is My Girl)
- Beyond My Hands
- Birth Of The Sadistic Son
- Low Esteem
- Anything But The Highroad
- Wish For Infamy
- Bend The Knee
- So Easy
Ach ja, war das mal wieder eine gute Idee, eine Band nach ihrem Namen auszuwählen. Das russische Rezensionswahl-Roulette traf diesmal die Band Cowards, da ich Cowboys hasse und idiotisch finde. Das eine hat mit dem anderen zwar nichts zu tun, außer dass man, wenn man den Hindus glauben kann, in beiden Wörtern der Ursprung der Welt steckt (aus den vier Eutern der superelitären Urkuh sind ja schließlich die Elemente entsprungen), aber nach ein wenig Überlegen kommt man dann doch zu dem Resultat, dass sich der Kreis gleich doppelt schließt: Idiotische Cowboys könnte man auch Cowards nennen, ich finde, dass Cowboys Cowards sind und außerdem endet der Zeitstrang aktuell da wo er begann: bei der Kuh.
So, verlassen wir mal die Sphären der infantil-naiven Philosophie und befassen uns mit einer Annäherung an das Album Rise To Infamy. Das Trüppchen hat sich wohl bei der Kreierung des Liedmaterials gedacht, dass die Welt ein wenig mehr Farblosigkeit vertragen könnte. Disharmonien treffen auf einen kratzigen Klang, vom Frontmann versteht man nichts, außer, dass er, wenn man seiner Expression Glauben schenken darf, irgendetwas nicht mag. Wer Black Metal bisher aus akustischer Sicht schwer verständlich fand, darf sich gerne mal an Cowards wagen.
Und doch hat die Gruppe irgendetwas, dass mich immer wieder dazu verleitet, mir die ziehenden Gitarrentöne, den dumpfen Bass, die fehlenden Harmonien und die über allen schwebende Monotonie wieder und wieder anzuhören. Vielleicht liegt es daran, dass die Band so zielgerichtet gearbeitet hat, vielleicht, weil man ihr die Musik abnimmt. Sie wirkt authentisch und atmosphärisch, ohne sich dabei in „Post“-Elemente zu stürzen und minutenlang nichts zu tun. Sie erzeugt Atmosphäre durch pure Aggression, ohne in Blastbeats zu versinken. Ein gern gesehener Spagat, den es heute viel zu selten gibt.