Headliner: Craving
Vorbands: Act Of Creation und Apallic
Ort: Jugendkultur Cadillac, Oldenburg
Datum: 21.10.2023
Kosten: ab 17,50 €
Genre: Death Metal, Extreme Metal
Besucher: ca. 190 Besucher
Link: https://www.oldenburg.de/startseite/kultur/freizeitstaetten/cadillac.html
Am heutigen Abend wird es einmal mehr laut im Jugendkultur Cadillac in Oldenburg. Für eine intensive Show zieht es Craving in ihre alte Heimat zurück, um mit Act Of Creation und Apallic die Huntestadt zu zerlegen. Ein paar Tage vor der Show lassen die Veranstalter verlauten, dass über 70 Prozent der Tickets bereits im Vorverkauf erworben wurden und so füllt sich bereits zum Einlass um 20 Uhr das Cadillac sichtbar. Für die ersten 50 Besucher haben Craving ein aktuelles Album Call Of The Sirens und weitere Goodies als Willkommensgeschenk griffbereit.
Schnell startet der Opener Apallic, der seine Setlist in einen beleuchteten Kürbis geritzt hat. Bei den Ostfriesen aus Emden, die mit einem düsteren wie melodischen Death Metal den Startschuss geben, füllt sich der Konzertraum schnell. Mit im Gepäck des Quintetts ist das aktuelle Album Edge Of Desolation. Das Werk, welches vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, hat ordentlich Eindruck in der Szene geschunden. Kein Wunder, dass bereits reichliches Apallic-Merchandise an den Körpern der Besucher zu erblicken ist. Als einfachen Eröffner kann man die Jungs nicht abtun, die bei unserem Underground Award in diesem Jahr einen starken vierten Platz ergattert haben. Live hat sich Eike am Mikrofon ordentlich gemacht. Die Ansagen sind knackig und auf den Punkt gebracht. Die Vocals dröhnen messerscharf, während Forgotten und Boundless aus den Boxen dröhnen. Während die Gitarren von Klaas Olthoff und Frank Schöne die Luft zerschneiden, dringt Acheron in unsere Ohren. Ein mächtiger Start einer regionalen Melodic Death Metal Band, die bereits in der Szene zu echt als Underground Perle gehandelt wird. Nach fünf Kompositionen ist mit Solitude dann schon wieder Schluss und lässt auf allen Seiten zufriedene Gesichter zurück.
Act Of Creation, bei MDD Records unter Vertrag stehen, füllen den zweiten Slot des Abends. Die Hessen haben genauso wie Apallic kein Problem, das Publikum zu erreichen. Das Interesse ist somit ähnlich hoch, als die Hessen das Material ihrer ersten vier Studioalben in die Schädel der headbangenden Oldenburger pressen. Sängerin Jess kündigt früh ein neues Album für 2024 an, aus dem sie den neuen Track Come With Me vorstellen. Die Nummer ist deutlich melodischer als die Werke davor und wird vom Publikum wohlwollend aufgenommen. Der Stil von Act Of Creation passt gut in die Zeit, aktuell funktioniert der Female Fronted Extreme Metal gut und greift in einen großen Pool von interessierten Metalheads. Die Einflüsse von Arch Enemy, Cripper oder auch Thwart sind spürbar, ohne dass Act Of Creation ihrer eigenen Identität keine Chance geben. Jess hat Bock, ihre Jungs auch und die Stimmung ist wirklich gut. Kleine Pits, diverse Pommesgabeln in der Luft und eine abschließende Wall Of Death lassen keine Optionen aus, um auf die Kacke zu hauen. Odious Night und Dunkle Schatten bleiben im 45 Minuten starken Set als Höhepunkte im Kopf.
Craving wurden 2006 in Oldenburg vom Mastermind Ivan gegründet. Mittlerweile ist die Band in Bamberg angekommen und Ivan zieht immer noch die Strippen der vielseitigen Extreme Metal Band. Ganz nach dem Motto Back To The Roots zieht es die heidnisch angehauchte Melodic Black Metal Combo in den Norden der Republik, in dem sie viele Anhänger haben. Unterstützt wird Ivan vom neuen Line-Up, dem Wanja Gröger am Schlagzeug und Jonas Papmeier an der Gitarre angehören. Am Bass bekommen sie Session Support, sodass sie den vollen Sound auf die Bühne bekommen. Hinter der Stage heizen sich die Vier ein. Nach dem Intro Death March bringen sie Penelope’s Prayer in Stellung. Das Publikum ist immer noch nicht müde. Craving nutzen die Show für einen Videodreh und halten den kompletten Auftritt fest. Da dürfen Targaryen Wrath und der neue Hit vom aktuellen Album Blood Ov Franconia nicht fehlen. Laut und krachend bringt das Quartett die Geschosse sicher ins Ziel. Das kann man über den Stagediver nicht sagen, der gleich zweimal völlig übermotiviert abstürzt. Passiert ist keinem was und so geht die Sause einfach weiter. Harte Riffs treiben Gods Don’t Negotiate voran, Wielder Of Storms sorgt für Gänsehaut, die Stimmung könnte kaum besser sein. Der Sound leidet jedoch ein wenig an der etwas zu dominaten Doublebase eines extrem gut aufgelegten Schlagzeugers Wanja Gröger, der alles zerschießt, was sich ihm in den Weg stellt. Mich Packt Die Wut und Call Of The Sirens ziehen den Spannungsbogen noch mal an, bevor es schon zum Finale kommt. Fulgur Immortale darf als erste Zugabe ins Rennen, gefolgt von By The Storm. Hellraiser und Wenn Der Wind Sich Dreht schließen das erfolgreiche Kapitel heute im Cadillac.