Artist: Crematory
Herkunft: Westhofen, Deutschland
Album: Unbroken
Spiellänge: 60:06 Minuten
Genre: Gothic Metal, Industrial Metal
Release: 06.03.2020
Label: Napalm Records
Link: http://www.crematory.de/
Bandmitglieder:
Gesang – Gerhard „Felix“ Stass
Leadgitarre – Rolf Munkes
Rhythmusgitarre – Connie Andreszka
Bass – Jason Mathias
Keyboard – Katrin Jüllich
Schlagzeug – Markus Jüllich
Tracklist:
- Unbroken
- Awaits Me
- Raise And Fall
- Behind The Wall
- The Kingdom
- Inside My Heart
- The Downfall
- My Dreams Have Died
- I Am
- Broken Heroes
- A Piece Of Time
- Voices
- Abduction
- As Darkness Calls
- Like The Tides
Nach nur zwei Jahren präsentieren uns die Gothic Metaller von Crematory mit Unbroken ihren neuesten Langspieler. So kurz nach dem erfolgreichen Vorgänger Oblivion ein volles neues Album nachzulegen, ist immer ein zweischneidiges Schwert, denn hat man genug brauchbares Material gesammelt, um damit eine Stunde hörenswert zu füllen?
Der Titeltrack Unbroken leitet mit elektronischen Klängen langsam ins Album, wo er monoton weiter vor sich her wummert. Ohne musikalische Höhen oder Tiefen lebt dieser Song lediglich von seiner textlichen Botschaft. In Awaits Me hingegen erfahren wir mehr emotionale Höhen, betont durch den abgestimmten Einsatz von Clear Vocals. Rise And Fall wirkt etwas melancholisch getragener als sein Vorgänger, ohne dabei Negativität auszustrahlen. Durch den Kontrast der Stimmlagen, gemischt mit der eingängigen Melodie, wirkt es wie eine heroische Ballade. Wieder sehr industrial-typisch schlägt Behind The Wall sofort sehr kraftvoll zu und tanzt sich brutal aber rhythmisch in das Ohr des Hörers. Hier rückt der Text durch die Art die Darbietung etwas in den Hintergrund und findet seinen Platz hinter einem klassischen, gekonnten Gitarrensolo. Ein langsamer Aufbau ohne Ziel ist der Beginn von The Kingdom, welches schleppend fortgesetzt wird. Dieser Track lässt auch nach mehrmaligem Hören kein Motiv erkennen und dient scheinbar als zeitliches Füllmaterial. Inside My Heart ist in diesem Kontext deutlich als emotionale Ballade zu erkennen und erfüllt diese Rolle vollkommen, auch wenn noch Tendenzen zum vorangegangenen Lied erkennbar sind. The Downfall ist der erste Song, der Fahrt aufnimmt und dem Gothic den Beinamen Metal geben kann. Dieses Stück ist ein absolut massentaugliches Stück Metal und wird wahrscheinlich auf kommenden Konzerten das Highlight der Band werden. Kraftvoll geht es mit My Dreams Have Died weiter und verleiht dem traurigen Inhalt eine notwendige Stärke, die wohl jeder benötigt, der sich damit identifizieren kann. Fast schon funkig startet I Am und erhält die Berichtigung zum Metalsong lediglich durch den gutturalen Gesang. Wenn man einen Titel dieses Langspielers als tanzbar betiteln kann, dann ist es dieser. Broken Heroes wirkt wieder düsterer und trifft eher den ursprünglichen Stil des Albums. Mit souveränen Gitarren beginnend wächst A Piece Of Time zu einem ernst zu nehmenden Metalsong heran, der endlich mal durch die Gehörgänge der Fans marschiert. Doch meine Ohren haben sich zu früh gefreut, denn Voices geht wieder den gewohnt langsamen Gang dieses Albums. Abduction besticht durch den gezielten Einsatz des Keyboards und die ausgereiften Tempiwechsel und avanciert somit zu einem der besten Stücke des Albums. As Darkness Calls schließt sich dem teilweise an, lebt aber wesentlich mehr von den Gitarrenriffs. Kraft und Impulsivität verleihen diesen beiden Tracks ihre Note. Das Ende bringt uns die Ballade Like The Tides schwermütig dar. Melancholisch schleppend begleitet das zwar gekonnte gespielte Keyboard den Zuhörer, aber nunmehr müde aus diesem Album heraus.