Dark Princess – Phoenix

Düstere Reinkarnation einer russischen Sopranistin

Artist: Dark Princess

Herkunft: Moskau, Russland

Album: Phoenix

Spiellänge: 47:42 Minuten

Genre: Modern Metal, Gothic Metal

Release: 20.01.2023

Label: Out Of Line

Link: https://www.outoflineshop.de/back-catalogue/d/dark-princess

Bandmitglieder:

Gesang – Olga Trifonova
Keyboard – Stepan Zuev
Gitarre – Andrey Lavrov
Bass – Denis Nikulshin
Schlagzeug – Sergey Moroz

Tracklist:

  1. Phoenix
  2. Taste Of Freedom
  3. The Void
  4. Worth Waiting For
  5. A Reason To Be
  6. The Pain I Need
  7. Falling To Fly
  8. The Light
  9. My Chance
  10. Your Flame
  11. My Shadow Self
  12. Not Enough
  13. Unburnt

2005, 2006, 2007, 2008, 2023 – bei den Erscheinungsdaten der bisherigen Dark Princess-Alben wird dem geneigten Grundschulmathematiker direkt der große Bruch der Zahlenreihe aufgefallen sein. 2023 starten Dark Princess um Frontfrau Olga Trifonova mit ihrem neuen Album Phoenix den Versuch, wie der gleichnamige mythologische Vogel aus der Asche zu neuen Höhen emporzusteigen. Wird diese Wiedergeburt gelingen, oder hätte die Asche lieber in den Wind verstreut werden sollen? Starten wir den Versuch der Antwortfindung.

Gleich zu Beginn weiß der Titeltrack und Opener Phoenix mit dem fulminanten Sopran von Frontfrau Olga Trifonova durchaus zu gefallen. Inhaltlich liefert der Track deutliche Parallelen mit dem bisherigen Dasein der Band. „Light is gone and I fall again“, „They´ve been trying to steal my crown“ und „You´ll never break me” könnten ebenso gut die Lebensgeschichte von Dark Princess wiedergeben und nicht ausschließlich auf reiner Fiktion beruhen. In diesem Song findet sich viel Emotionalität, was dem Genre und der vermeintlichen Zielgruppe durchaus gerecht werden dürfte und Lust auf mehr macht.

Ein weiteres Highlight der Platte liefert The Void. Ebenfalls von Emotionalität und der eingängigen Stimme von Olga Trifonova geprägt, manifestiert sich spätestens zu diesem Zeitpunkt im Album eine gewisse Schwere und Melancholie, welche (die richtige Grundstimmung vorausgesetzt) die Prinzessin beinahe zur Königin erhebt. An dieser Stelle sei neben den bereits gelobten Vocals auch die Leistung von Andrey Lavrov an der Gitarre zu erwähnen, der durch ein elegantes Solo einen hervorragenden, musikalisch wie handwerklich soliden Übergang schafft.

My Shadow Self wirkt zeitweise wie ein Befreiungsschlag aus der Melancholie und ein Aufschrei, der aussagt: Ich mach mein eigenes Ding. Unterstützt wird Olga Trifonova dabei durch die passenden Backvocals von Stepan Zuev, welche ebenfalls den Kampf gegen die inneren, negativen und teilweise zerstörerischen Stimmen widerspiegeln könnte.

Dark Princess – Phoenix
Fazit
Insgesamt liefert Phoenix ein stimmiges Gesamtpaket aus schweren, melancholischen Liedern und ruhigeren Stücken ab. In den beschriebenen Songs muss sich Dark Princess nicht vor den Genre-Größen verstecken, die weiteren Lieder „plätschern“ teilweise dahin und lassen den einen oder anderen weiteren Höhepunkt vermissen. Dem Gesamteindruck leistet dies jedoch nur bedingt einen Abbruch. Wer auf der Suche nach einer wundervollen Stimme ist, welche den Aufstieg des Phönix aus seiner Asche beschreibt, wird mit diesem Album nicht enttäuscht werden. Und so soll an dieser Stelle auch die eingangs gestellte Frage beantwortet werden: Dark Princess gelingt mit Phoenix ein eindrucksvolles Comeback, das durchaus mit jenem des mythologischen Vogels vergleichen werden kann. Es fehlt jedoch noch das gewisse Etwas, damit sich die russische Prinzessin samt Entourage zur Königin krönen lassen kann.

Anspieltipps: Phoenix, The Void und My Shadow Self
Sebastian U.
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