Artist: Cryptivore
Herkunft: Australien
Album: Celestial Extinction
Spiellänge: 27:09 Minuten
Genre: Death Metal, Grindcore
Release: 01.02.2022
Label: Bitter Loss Records
Link: https://cryptivore.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang und alle Instrumente – Chris Annig
Tracklist:
- Cocoon Hetacomb
- Dripping With Skin
- Vault Of Obscurity
- Gate Of Dismal Torture
- The Ethereal Deceased
- Monastery Worms
- Solemn Desolation
- Cadaverizor
- Clandestine Ruination
- Celestial Extinction
Der aus Brisbane stammende Chris Anning ist mit Rottenatomy und Bone Marrow anscheinend nicht ausgelastet. Was macht man dann? Genau, ein Soloprojekt. Geht ja immer. 2015 gründete er Cryptivore, brachte 2017 ein Demo heraus, ergatterte einen Deal mit Bitter Loss Records, schrieb neue Songs und schafft es nun, ein Full Length herauszubringen.
Cocoon Hetacomb legt los und geht in Richtung Old School Death Metal. Die Gitarre quietscht und die Drums begleiten sanft und dominant. Aber dann spielt die Gitarre vor und ein brutaler Uptempopart erklingt. Auch irgendwie alte Schule, was aber auch viel an der Produktion liegen mag. Das Riffing ist echt ganz geil und der Part knallt. Macht irgendwie Laune, ohne jetzt diesen megafetten Freudentanz aufführen zu müssen. Auch der nachfolgende zügige Midtempopart sitzt. Der Bursche hat sich einen Plan überlegt, schätze ich einmal. Und dieser geht auf, denn auch der nachfolgende, melodische Part hat es in sich. Die Drums grooven ordentlich und wieder holt man die Old School Death Metal Kelle heraus. Ein drückender Groove folgt und was darf nicht fehlen? Klar, ein Solo, und dieses wird ordentlich zelebriert, bevor man dann mal zur Attacke bläst. Noch einmal ein wenig grooven und dann Ende. Ein abruptes, muss ich sagen.
Dripping With Skin fährt da schon wesentlich härtere Geschütze auf. Kurzes Geballer, dann Riffing à la Carcass und dann voll das Geknatter. Uih, da ist jemand auf Krawall gebürstet. Kleines Solo und dann ab ins Midtempo. Break, Groove und dann wieder dieses Carcass-Riffing und dann … Dann ist schon Schluss? Oh ja, tatsächlich. 137 Sekunden Vergnügen. Am Ende sollte der Kollege noch ein wenig feilen.
The Ethereal Deceased wurde ausgekoppelt bzw. kann man auf YouTube hören. Langsam und verrottet, aber auch ein wenig metallisch verträumt startet man in den Alltag. Die Gitarre heult und man startet das Midtempo- Rennen. Cooles Riffing, bevor man sich dann dazu entscheidet, dem Knüppel die Freiheit zu schenken. Dieser gehört in keinen Sack. Melodische Leads und druckvoll Momente lassen wieder einen schönen, old schooligen Moment entstehen. Auch das nachfolgende, fast schon hypnotische Gitarrenspiel und die betonenden Drums kommen echt gut. Dann wird er immer langsamer und langsamer – und ich habe es kommen sehen, dann ist das schöne Liedchen auch schon wieder vorbei.
Solemn Desolation geht knappe 120 Sekunden und ist ein schönes Stück Death Metal Gewitter. Ruhiger Moment und dann auf die Fresse. So kann man es machen. Kurze Zwischenspieler und immer wieder Attacke. Ich find es geil, auch wenn die Riffs nun wirklich nicht neu sind und dieses Mal endet der Song auch nicht spontan, sondern mit einem geilen Groove.
Mit Celestial Extinction hört der Kollege dann mit einem durchaus gelungenen Hörspaß auf. Hier lässt er noch einmal die schwedischen, melodischen Momente Revue passieren. Diese atmosphärischen Augenblicke, so wie man es von Stockholm-Bands kennt, kommen hier so richtig zum Tragen.
Nach knappen 27 Minuten ist dieser Death Metal Spaß zu Ende. Man darf durchaus die Repeattaste drücken, denn wer auf Death Metal abfährt, kommt hier super klar und wird vollends bedient, auch wenn es natürlich in diesem Bereich viele andere geile Kapellen gibt.