Cycle Beating – The Age Of Depression

“Gutes Debütalbum aus Deutschland!“

Artist: Cycle Beating

Herkunft: Lahr, Deutschland

Album: The Age Of Depression

Spiellänge: 40:21 Minuten

Genre: Thrash Metal / Groove Metal / Hardcore / Thrashcore / Groovecore

Release: 07.11.2014

Label: Eigenproduktion

Link: http://cyclebeating.de/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Robert Wagner
Bassgitarre – Lars Hummel
Gitarre – Kim
Schlagzeug – Niklas Maier

Tracklist:

  1. The Age of Depression
  2. Burning down the Bridge
  3. 254
  4. No Regrets
  5. Still Sober
  6. The wrong Path
  7. Mass Corruption
  8. Who do you think you are
  9. In my darkest Dreams

Cycle Beating - The Age Of Depression - Artwork

Am Fuß des Weinberges, wenn die Sonne untergeht und sich die ersten Schatten über malerische Fachwerkhäuser ziehen, zeigt die badische Rheinebene ihre dunkle Seite. Wer sich nicht schnell genug vor der Dunkelheit in sein trautes Heim flüchten kann, läuft Gefahr, von den aggressiv-düsteren Rifflawinen von Cycle Beating überrollt zu werden.“ So kann man (bis auf einen kleinen Rechtschreibfehler im Originaltext) sagen, dass die Band im Pressetext einigen Wert auf Kreativität gelegt hat. Ob das Quartett aus Lahr dies auch auf ihr Erstlingswerk übertragen konnte, werden wir gleich hier genauer durchleuchten.

Sehr atmosphärisch (vor allem mit dem Pressetext im Hinterkopf) startet das Debütalbum nach dem mit Klavier und Samplern untermalten Intro gleich mit dem namensgebenden Song The Age Of Drepression. Durch die leidende Melodie wird man direkt vom Hocker gehauen. Der depressiv angehauchte, fast schon aggressiv wirkende Start des Albums zieht sich durch die knapp vierzig Minuten lange Platte.

Da wo ich in der Regel erstmal denke, dass moderner Metal meistens sehr austauschbar ist, zeigen Cycle Beating, dass man mit einem gut ausgenutzten Genremix noch überraschen kann. Denn da wo eine Thrash Metal Band an die Grenzen der Musikrichtung stößt oder eine Metalcore Band nicht mehr weiß, wie man moderne Einflüsse ohne Synthesizer stilisiert, hat das Quartett genau den richtigen Weg gefunden. So bekommt man mal eine tragende Melodie, mal holt man sich wie im Song Burning Down The Bridge die Groove-geladene Gitarre aus dem Schrank oder verarbeitet Hardcore-Elemente im Song No Regrets.

So kommt selten Langeweile auf und man kann nicht nur eine kleine Gruppe bedienen, sondern aus jeder Schublade einige.

Thematisch greift man auf fast alles zurück, was die sieben Totsünden zu bieten haben und erzählt somit aus dem Leben eines jeden Zuhörers. Dadurch, dass Sänger und Gitarrist Robert Wagner auf klaren Gesang verzichtet, bleiben glücklicherweise Eunuchen-ähnliche Gesangspassagen aus.

Fazit: Der Vorteil ist zugleich auch ein Problem. Denn auch wenn sich der Metal als weltoffen nach außen zeigt, ist davon intern selten etwas mitzubekommen. Also wer auf ein bestimmtes Metal Genre gesteht, der wird Core-Allüren nervig finden. Jeder, der aber mit offenen Augen und Ohren durch die Metal-Landschaft streift, der wird hier mindestens zwei oder drei passende Songs finden. Meiner Meinung nach haben Cycle Beating die Chance, sich mit ihrem Debüt einen Namen zu machen, denn das, was The Age Of Depression bringt, ist alles andere als eine Eintagsfliege.

Anspieltipps: The Age Of Depression, The Wrong Path und Mass Corruption
Kai R.
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