Cyclops Cataract – The Bestiary

Mythologische Kreaturen aus Schottland

Artist: Cyclops Cataract

Herkunft: Schottland

Album: The Bestiary

Spiellänge: 58:31 Minuten

Genre: Death Metal, Black Metal

Release: 05.06.2021

Label: Planet K. Records

Link: https://cyclopscataract.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Craig Sinkins
Gitarre – James Dron
Gitarre – Scott Hogg
Bassgitarre – Mark Robertson
Schlagzeug – Chris Wilkie

Tracklist:

  1. Beginnings
  2. Baobhan Sith
  3. Hatred, Forever
  4. The Devil Of The Sea
  5. Crimson Wrath
  6. The Unforgiven Dead
  7. Second Skin
  8. Venemous Serpent
  9. The Beast’s Fill
  10. The Final Night
  11. Endings

Aus Aberdeen, Schottland, gesellen sich diese fünf Musiker zu uns, um uns ihre Art des Metals näherzubringen. Seit 2018 sind sie nun zusammen und gehen den Weg, den eben eine Band gehen muss bzw. möchte. 2020 kam eine EP namens Swallow The World  in Eigenregie heraus. Die fünf Songs gab es in digitaler Form. Es kam ein Deal mit Planet K. Records zustande und ein Jahr später hauen sie ihr Debüt heraus. Elf neue Songs in fast 60 Minuten gibt es zu hören.

Beginnings – welch passender Name für ein Intro, aber genau dieses Gefühl bekommt man vermittelt. Nun geht es los.

So richtig los geht es dann mit Baobhan Sith. Ein schneller und technischer Death Metal Part kommt zu Beginn und so geht es weiter. Tempowechsel und Technik geben sich die Klinke in die Hand. Groove und Geballer. Finde ich gut. Der Gesang wird gedoppelt, so wie man es von Deeds Of Flesh kennt. Aber der screamige Gesang kann auch alleine glänzen und das tut er auch bei der nächsten Attacke. Ein groovender Midtempopart wird ergänzt und die Drums drücken ordentlich. Ein fetter Breakdown wird mit eingebaut, dabei agiert man aber recht verspielt. Ein langsamer Part folgt. Ein Chor im Hintergrund singt engelsgleich und das Ende des Songs ist eingetreten

Mit einem kleinen, verträumten Intro geht es weiter. Das Stück Hatred, Forever wird so eingeläutet, um dann langsam vorgetragen zu werden. Eine düstere Atmosphäre herrscht. Das Tempo wird ganz herausgenommen, einzelne Töne sind zu hören und bösartige Gesangsgeräusche sind zu vernehmen. Der Anfangspart wiederholt sich. Kurze Drumschläge lassen vermuten, dass jetzt eine Attacke folgt, aber dem ist nicht so. Das getragene Riff wird gnadenlos fortgesetzt. Eine dunkle Melodie wird hinzugefügt. Alles kriecht sehr beängstigend aus den Boxen, keine Frage. Leise und ruhig geht es weiter, nur die Drums arbeiten ein wenig. Und dann folgt auf einmal ein verspieltes Heavy Metal Solo. Hätte ich nie erwartet. Dieses wird ein wenig ausbaut, bis man dann wieder das Grundthema des Songs wahrnimmt. Verträumt endet dann das Stück. Sehr interessant.

The Devil Of The Sea kommt recht zackig aus den Boxen. Ein hypnotisches Riff wird eingebaut und wiederholt sich im Song. Hier kommen sie mit wilden Partwechseln, die ich so nicht erwartet hätte. Die Burschen bauen eine gelungene Atmosphäre auf, klingen aber trotzdem aggressiv und sind vor allem sehr abwechslungsreich. Hier hört man den Drang und die Liebe zum Black Metal, sowohl musikalisch als auch gesanglich.

So arbeitet man sich von Stück zu Stück und hat immer wieder geile Momente am Start, so wie die melancholischen Elemente bei Second Skin oder die Harfenklänge und fetten Leads bei The Unforgiven Dead.

Sehr emotional und wütend, aber trotzdem verträumt hört das Album mit Endings auf. Wieder ein Instrumentalstück, welches nur mit einer kurzen Kracheinlage bestückt wurde und einigen Sprachsamples, trotzdem geht dieses Outro über vier Minuten.

Fast eine Stunde geht dieses Konzeptalbum. Jeder Song besingt eine andere Kreatur aus der schottischen Folklore, von den orkadischen Legenden der Selkies in Second Skin bis hin zu den bösartigen Redcaps der Southern Borders in Crimson Wrath. Interessante Thematik.

Die erzählten Geschichten wurden mit avantgardistischen und epischen Klängen versehen, gepackt und gezwängt in ein Korsett aus Death Metal und Black Metal Klängen. Ein zackiger Fluss, der sehr viele Strömungen in sich trägt und man nie sagen kann, welche als Nächstes kommt und ob man in ihm schwimmen kann oder ob seine Fluten dich verschlingen möchten. Erwartet also das Unerwartete. Manchmal ist es mir aber dann zu viel, aber vorwerfen kann man den Schotten definitiv nichts.

Cyclops Cataract – The Bestiary
Fazit
So geht Geschichtsunterricht. Die Schotten von Cyclops Catarct bringen uns heimische Kreaturen musikalisch näher. Eine Mischung aus Death und Black Metal wurde dazu verwendet, aber auf ihre eigene Art und Weise. Manchmal aggressiv, manchmal episch, manchmal brutal und manchmal avantgardistisch. Niemals gradlinig, aber überwiegend nachvollziehbar.

Anspieltipps: Baobhan Sith und Second Skin
Michael E.
7.3
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