Asking Alexandria – See What’s On The Inside

New Wave Of British Metalcore

Artist: Asking Alexandria

Herkunft: York, England

Album: See What’s On The Inside

Spiellänge: 40:09 Minuten

Genre: Metalcore

Release: 01.10.2021

Label: Better Noise Music

Link: www.askingalexandria.com

Bandmitglieder:

Gesang – Danny Worsnop
Gitarre, Backgroundgesang – Ben Bruce
Gitarre – Cameron Liddell
Bassgitarre – Sam Bettley
Schlagzeug – James Cassells

Tracklist:

  1. Alone Again
  2. Faded Out
  3. Never Gonna Learn
  4. If I Could Erase It
  5. Find Myself
  6. You’ve Made It This Far
  7. See What’s On The Inside
  8. Misery Loves Company
  9. Fame
  10. The Grey

Das erste Album von Asking Alexandria, welches von Better Noice Music vertreten wird, erschien Anfang Oktober und nennt sich See What’s On The Inside. Das mittlerweile achte Album hat diesmal auch echtes Potenzial, die bisherigen Chartrekorde der Band zu knacken – ich bin wirklich gespannt, wie die Platzierungen ausfallen. Denn die Qualität hat sich auf jeden Fall gesteigert, wenn man sich vor allem das letzte Album Like A House On Fire aus 2020 anschaut. Meines Erachtens wurden bei See What’s On The Inside viel mehr Energie und Zeit reingestreckt und wesentlich besser überlegt, wie man das Konzept des neuen Werkes gestalten möchte.

Gleich zu Beginn wird wild drauflosgefeuert und ohne weitere Überlegungen nach Verlusten zeigt sich hier direkt, dass sich wesentlich mehr Feuer hinter der Band befindet, welches einfach noch nicht richtig entfacht war bis dato. Ich denke, jetzt wurde noch mal richtig Sprit auf das Feuer geworfen, um die ganze Vielfalt, die ganze Power der Band widerzuspiegeln, was mir extrem gut gefällt. Ich für meinen Teil kann es gar nicht leiden, wenn Potenzial verschenkt wird und nicht alles ausgereizt wird. Die ungefähr 40-minütige Scheibe vereint alles, was man von Asking Alexandria erwartet. If I Could Erase It beispielsweise spielt mit vielen ruhigen, sehr harmonischen Teilen, welche wiederum von aggressiven Screams und harten musikalischen Elementen zerfetzt werden. Die Dysfunktionalität kommt bei mir sehr gut an, denn genau so erwartet man es auch von einer Metalcore Band! Es muss Teile geben, in denen ich durchatmen kann, Teile geben, in denen ich die gestaute Luft rauslassen kann. Dieses Wechselspiel sorgt auch dafür, dass viele Emotionen freigelassen werden und der Schmerz einfach vertont wird, welchen man auch in sich trägt – daher eignet sich die Platte auch perfekt, um einfach mal alles rauszulassen, wenn man die Lautstärke hochdreht. Ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich beim erstmaligen Anhören immer wieder zum Regler gegriffen und mir gedacht habe, „oh, das muss ich jetzt richtig laut hören“. Das muss aber auch so sein, denn laut meiner Ohren hat sich auch die Aufnahmequalität verbessert und das nicht nur ein bisschen. Es wurde viel mehr Wert auf wirklich brachialen und vollen Sound gelegt, sodass es an nichts fehlt. Höhen, Tiefen und die Mitten sind perfekt ausgeglichen und man hört keine störenden Überschneidungen raus, was für mich einfach herzerwärmend ist. Mir gefällt vor allem das Augenmerk, welches auf die Bassdrum und auf den Bass gelegt wurde, die beiden Tiefenfrequenzen werden exzellent betont und sind schön laut – massieren die Seele von innen heraus.

Egal ob bei Alone Again oder Never Gonna Learn, man merkt, dass auch die Texte sehr überlegt und durchdacht sind. Ich bin ebenfalls ein großer Fan von schönen, verzweigten Storys, welche sich verflechten und einen festen Strang bilden. Verdeutlicht werden die Texte durch ausdrucksstarke Breakdowns, melodische Melodieführungen und aggressive tieffrequenzige Klänge – eine perfekte Untermalung der Stimmung. Never Gonna Learn wird durch Pfeifen auch mal auf eine ganz andere Art und Weise aufgefrischt und ich muss ehrlich sagen, dass ich so was in dieser Richtung vorher noch nie gehört habe, und es war positiv erschreckend, wie gut es einfach zu dem Song und zu dem Stil passt – ich hätte es nicht erwartet. Auch wenn der Song leider einen typischen Radiocharakter hat, macht er sich wirklich gut. Asking Alexandria haben sich hier echt was erlaubt und was riskiert, aber sie haben auch gewonnen. Wenn man nichts riskiert, kann man nur verlieren und ich rechne den Mut, so ein Stilmittel in einem Metalcoresong zu verwenden, hoch an. Denn bei der sehr kritischen Szene muss man wirklich aufpassen, welchen Weg man geht. Und hier kommt auch You’ve Made it This Far ins Spiel, die Ballade der Platte See What’s On The Inside! Auch das war für mich ein Moment des Erstaunens, Balladen gab es ja schön öfter, aber nie hat mich eine Ballade so emotional mitgenommen wie diese – einfach schön. Damit lässt sich jetzt nur eine richtige finale Aussage treffen: Asking Alexandria haben sich zu den letzten Alben wirklich gesteigert. Emotionen, vernünftige Songstrukturen und die Kunst inklusive Spaß steht im absoluten Vordergrund, das ist echt schön zu sehen – die Entwicklung. Ich kann nur meinen Hut ziehen vor der Leistung, die mal wieder geleistet wurde und die Kraft, welche in das Album geflossen ist – so wünsche ich mir Musik. Berührend, gefühlvoll und kraftvoll, leicht aggressiv – das ist Metalcore, so wie man ihn mag und liebt. Da bin ich wirklich auch mal froh, wieder ein klassisches Stück vor mir liegen zu haben, welches nicht zu viel experimentiert, sondern kleine Einschübe in die eigentliche Szene mitbringt und dem Genre nur seinen eigenen Touch verleiht.

Asking Alexandria – See What’s On The Inside
Fazit
Es gibt doch kaum noch was zu sagen, die Platte begeistert mich und ich bin gespannt, ob dieses Werk noch mal getoppt werden kann. Jedem Metalcore-Fan empfehle ich die Scheibe, da sie nah an der Perfektion kratzt. Was mich lächeln lässt, denn es war schon wirklich knapp, aber in Asking Alexandria verbirgt sich bestimmt noch mehr Talent, da kann noch viel auf uns zukommen – da bin ich mir sicher!

Anspieltipps: You’ve Made It This Far, Fame und See What’s On The Inside
Paul M.
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