Dark Easter Metal Meeting 2025 am 19. und 20.04.2025 im Backstage in München

Ein schwarzbunter Strauß zu Ostern

Festivalname: Dark Easter Metal Meeting 2025

Bands: Absu, Aura Noir, Austere, Attic, Can Bard, Belphegor, Desaster, DOOL, Dymna Lota, Empyrium, Gaahls Wyrd, Glare Of The Sun, Gorgoroth, Grab, Hangover In Minsk, Imperium Dekadenz, Infestus, Kohlrabenschwarz, Lamp Of Murmuur, Lucifers Child, Lunar Tombfields, Moonsorrow, Nazghor, Saor, Saturnus, Spectral Wound, Thy Light, Tsjuder, Udad, Witchery, Zemial

Ort: Backstage München

Datum: 19.04.2025 – 20.04.2025

Kosten: ausverkauft

Genre: Black Metal, Death Metal, Extreme Metal

Veranstalter: Dark Easter Metal Meeting

Link: www.darkeastermetalmeeting.de

Wie jedes Jahr werden in München die Osterfeiertage mit einem ordentlichen dunkelbunten Strauß aus verschiedenen Black und Extreme Metal Bands gefeiert. Das Backstage ist zudem der beste Ort für so eine Feierei und lockt jedes Jahr nicht nur zum Dark Easter Metal Meeting die schwarzen Seelen an, sondern auch mal in den umgebenden schönen Biergarten. Das Line-Up ist wie immer hervorragend kuratiert und sorgt für einen schnellen „Ausverkauft“-Status. Das muss man den Veranstaltern einfach lassen – der Mix aus qualitativ großartigen Szenegrößen und auch Newcomern ist jedes Jahr faszinierend. Wir entdecken immer neue Bands und haben mehrere Highlights, auf die wir uns freuen.

Auch 2025 ist das der Fall und so machen wir uns schon am Karfreitag auf den Weg nach München. Die Anreise mit dem Auto klappt wunderbar. Wir haben uns ein Hotel in der Nähe gesucht und beim Einchecken merken wir schnell, wir sind nicht die einzigen Festivalgäste. Wir lassen den Freitag entspannt angehen und ruhen uns von der Fahrt aus. So sind wir frisch und munter am ersten Festivaltag bereit für zwei Tage Black Metal. Doch bevor das Backstage aufmacht, gönnen wir uns noch ein Münchner Weißbier in einer der schönen Lokalitäten, die zwischen Hotel und Location liegen.

Tag 1 – Samstag
Desaster

Punkt 14:30 Uhr stehen wir dann am Samstag bereits im Werk, um mit der ersten Band des Dark Easter Metal Meetings zu starten. Hier haben sich die Veranstalter etwas ganz Cleveres überlegt. Desaster sind überraschenderweise die erste Band des Festivals und liefern einen großartigen Auftakt ab. Eigentlich sind es ja eher die kleineren Bands, die die frühen Spots bekommen, aber mit Desaster als Start ist das Gelände natürlich schon gut besucht. Ein schlauer Move. Auch die Stimmung ist gleich sehr gut und Desaster liefern eine mitreißende Show ab. Besser kann ein Start nicht laufen.

Weiter geht es mit Imperium Dekadenz in der proppevollen Halle. Wir kommen kaum noch rein und entscheiden uns nach wenigen Minuten aufzugeben. Da wir die Band im Laufe des Jahres eh noch einmal sehen werden, können wir das verschmerzen. Wir schauen uns alternativ ein wenig im Biergarten um und schlendern über die Merchstände.

Nach einer Weile entscheiden wir uns spontan, Empyrium anzusehen und sind vom ersten Moment an fasziniert. Wieso hatten wir die Band eigentlich nicht auf dem Schirm? Natürlich erkennen wir den Sänger auch direkt als Bandmitglied von The Vision Bleak und Sun Of The Sleepless. Auch eine Geigerin und Gastmusiker Oliver König von Firtan stehen mit auf der Bühne. Die Stimmung reißt uns mit und überrascht auf ganzer Linie. Da wir nichts erwartet haben, sind wir umso begeisterter von der Atmosphäre im Werk. Gut besucht ist das Konzert zudem auch, und wir bleiben bis zur letzten Minute. Empyrium spielen dieses Jahr ihr einziges Deutschlandkonzert und beglücken mit einem bunten Mix aus ihrem bisherigen Schaffen das Dark Easter Metal Meeting.

Wir eilen rüber in die Halle, denn hier erwartet uns schon bald ein kleines Highlight des Line-Ups. In The Woods haben es sich zur Aufgabe gemacht, uns konzerttechnisch umzuhauen und das gelingt ihnen auch schnell. Aus dem neuen Album Otra stehen ein paar Songs auf der Setliste aber genauso finden wir ältere Werke wieder, wie zum Beispiel auch mein persönliches Lieblingslied The Things You Shouldn’t Know. Die Bühnenpräsenz von Sänger Bernt Fjellestad überzeugt und steckt die wirklich gut gefüllte Halle an. Gerne hätte der Auftritt noch etwas länger gehen können, doch die nächste Band steht schon wieder im Werk in den Startlöchern.

Tsjuder haben eine Besonderheit mit nach München gebracht. Neben den eigenen Songs soll heute zusammen mit Bassist Frederick Melander als Gastmusiker ein Bathory-Set dargeboten werden. So ertönen nach der Hälfte der Show genannte Werke der Kult-Band. Schöner True Norwegian Black Metal im originalen Sound wabert durch die Konzerthalle und das Publikum ist begeistert. Uns haut die Performance nicht ganz so um, wir genießen noch ein wenig die Sonne im Biergarten.

Dass das eine gute Entscheidung war, zeigt sich beim früheren Betreten der Halle ein paar Minuten später. Denn hier sammeln sich schon einige Besucher an. Spectral Wound aus Kanada ziehen das Publikum an und wir erhaschen noch einen vorderen Platz. Fotos zu machen ist hier nahezu unmöglich. Dafür genießen wir das Konzert ohne Kameradisplay. Bekannt brutal und böse wüten Spectral Wound auf der Bühne und verschaffen uns ein großartiges Konzerterlebnis. Es wird viel geheadbangt und ausgelassen gefeiert. Der Gang anschließend zum Merch ist Pflicht. Hier muss ein Shirt mitgenommen werden.

Das Line-Up lässt uns aber keine große Erholung und so eilen wir schon wieder zurück ins Werk. Hier steht die Black-Metal-Legende Gaahl mit seiner Combo Gaahls Wyrd auf der Bühne. Die entspannte und fast schon beruhigende Präsenz des Sängers zu eher stampfender und hart dröhnender Musik fasziniert immer wieder. Man kann den Blick nicht abwenden. Im Gegensatz zu Gaahls Ruhe toben und posen die Gitarristen, was das Zeug hält. Ein paar Gorgoroth-Songs aus Gaahls-Zeiten finden auch den Weg in die Setliste und so steigt die Vorfreude auf den Auftritt genau dieser Band am morgigen Festivaltag ein wenig mehr.

Zemial

Wir stehen nun vor der Entscheidung, Saor oder Zimial einen Besuch abzustatten. Wir haben uns für letztere entschieden und gehen in den Club. Heute sind Zemial mit eigenem Programm am Start, morgen sehen wir sie mit Absu noch einmal live im Werk. Dafür ist heute Absu-Sänger McGovern mit im Club und die leider nur überschaubare Besucherzahl kommt auf ihre Kosten. Es startet sogar ein kleiner Moshpit.

Wir brauchen erst einmal eine Pause und lassen uns im Biergarten auf die Bänke fallen. Das Hin- und Herwechseln zwischen Werk und Halle bzw. Club ist schon anstrengend und so genießen wir etwas Ruhe und Bier. Im Biergarten gibt es alles, was das Herz begehrt. Kulinarisch findet hier auch jeder etwas. Im Werk spielen gerade Belphegor, die wir im Laufe des Festivaljahres noch einmal auf dem In Flammen sehen werden. Den Festivalbesuchern, die nach dem Auftritt aus dem Werk kommen, scheinen das Konzert genossen zu haben. Wir sind gespannt, wie es im Juli sein wird.

Eigentlich hätten wir gerne noch Thy Light gesehen. Als diese im letzten Jahr als erste Band bestätigt wurde, stand für uns fest, dass wir unbedingt zum Dark Easter Metal Meeting gehen müssen. Doch der lange Tag steckt uns in den Knochen und so sehen wir leider nicht mehr viel von der Show. Wir kommen kaum in die Halle und entscheiden uns für den Weg ins Hotel. Wir wollen ja auch morgen noch fit sein. Zudem sehen wir am Ende des Jahres Thy Light auch noch einmal – diesmal auf dem De Mortem Et Diabolum in Berlin.

Die Headliner des Tages, Moonsorrow, treffen nicht so ganz unseren Geschmack. Daher fällt uns der verfrühte Gang ins Bett auch nicht sonderlich schwerer.

Tag 2 – Sonntag

Gut gefrühstückt und gestärkt machen wir uns 13 Uhr wieder auf den Weg zum Backstage. Da wir fußläufig untergekommen sind, sind wir auch ausgeruht und bereit für den zweiten Festivaltag. Während der Rest des Landes Ostereier sucht, stoßen wir mit Weißbier im Biergarten an. Leider hat es mit dem angekündigten Weißwurstfrühstück nicht geklappt. Dafür spielt im Biergarten aber das Heavy Metal Bar Piano und stimmt bei bestem Wetter auf die anstehenden Konzerte ein.

DOOL

Wir beginnen mit dem Auftritt von DOOL. Die niederländischen Psychedelic Rocker stimmen ein wenig andere Töne an als die vorherigen Bands. Dennoch haben sich schon einige Festivalbesucher im Werk eingefunden. Mit ihrer mitreißenden Präsenz steckt die Sängerin alle Anwesenden an und der Start in den zweiten Tag gelingt wunderbar. Wir verlassen das Werk aber ein wenig früher, denn eines unserer Highlights baut in der Halle schon auf.

Als sich letztes Jahr Dark Fortress aufgelöst haben, bekam kurze Zeit später eine bayrische Black Metal Band unsere Aufmerksamkeit. Grab singen nicht nur in bayrischer Mundart, gegründet wurden sie auch noch von Dark Fortress Sänger Grànt. Das Debüt in München zum Dark Easter Metal Meeting ist daher ein beliebter Punkt und als wäre das nicht schon genug, finden sich The Vision Bleak Musiker auch noch erkennbar unter den Livemusikern. Wir haben Grab im Vornherein lieben gelernt und freuen uns über den Liveauftritt. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen – Sänger Grànt wird im Nachhinein bekannt geben, dass auch Grab aus gesundheitlichen Gründen keine weitere Zukunft haben werden. Wir sind also Zeuge eines ersten und letzten Auftritts der Band in der bayrischen Hauptstadt geworden. Schade!

Einen Locationwechsel später befinden wir uns wieder im Werk und warten auf Lucifers Child. Die griechischen Black Metaller haben in ihren Reihen ehemalige Rotting Christ Musiker und das hört man auch raus. Doch vor allem die Show von Lucifers Child kann diesen Black-Metal-Größen leicht das Wasser reichen. Eine wahre Freude, hier Zeuge der Energie und Präsenz zu sein. Diese nimmt ihren Höhepunkt beim letzten Lied The Order, bei dem das Publikum laut mitgrölt, headbangt und feiert. Wir sind mal wieder überrascht und haben ein kleines Headliner-Erlebnis. Was soll nach diesem Auftritt noch Besseres kommen? Lucifers Child hätten definitiv einen Platz weiter oben im Line-Up verdient.

Lucifers Child

Entgegen unserem ursprünglichen Plan machen wir noch eine kleine Bierpause und schlendern über die drei kleinen Stände im Biergarten. Leider haben hier die Verkäufer einige coole Shirts und Pins mit eingepackt und unsere Festivalausgaben erhöhen sich blitzartig. Dass es zu solchen Events nicht mehr Möglichkeiten für das eine oder andere neue Teil im Schrank gibt, ist zwar schade, aber wahrscheinlich auch besser für den Geldbeutel.

Uns wird bewusst, dass wir im Ursprungsplan jetzt eine Pause eingerechnet haben, uns aber wieder nach etwas Musik ist und gehen doch noch einmal im Werk vorbei. Hier stehen Witchery auf dem Programmzettel. Die haben wir uns vorher nicht wirklich angehört, wollen aber mal reinschauen. Und das war eine gute Entscheidung, wäre uns doch sonst ein tolles und vor allem rares Konzerterlebnis entgangen. Die Black-Thrasher aus Schweden haben trotz drei Jahrzehnten Bandgeschichte noch nicht so oft in Deutschland gespielt. Das Interesse an dem Auftritt ist daher groß. Sänger Angus Norder überzeugt mit einer tollen Präsenz. Wir nehmen uns vor, Witchery im Auge zu behalten.

Da wir nichts weiter vorhaben, gehen wir anschließend in die Halle. Hier sollen gleich Attic auf die Bühne kommen. Mal wieder erwarten wir nichts, da dies eigentlich nicht so unser Genre ist. Uns bietet sich eine aufwendige Bühnendekoration mit großen Kerzenständern und ein wenig Kirchenatmosphäre. Das passt irgendwie zum Feiertag und auch der Weihrauchgeruch trägt hier zur Stimmung bei. Als Attic und Frontsänger Meister Cagliostro die Bühne betreten, springt ein kleiner Funke doch über. Es ist die beeindruckende Bühnenshow und auch die Entertainerqualitäten des Sängers, die uns doch etwas Spaß machen. Auch wenn es viele King Diamond Vibes gibt, schauen wir uns das Spektakel eine Weile an. Wieder eine kleine Überraschung zum Dark Easter Metal Meeting.

Im Werk spielen anschließend Aura Noir, auf die wir auch ein Auge werfen. Ganz halten können uns die Norweger aber nicht. Vielleicht sind wir auch ein wenig im Nachmittagstief. Wir setzen uns wieder einmal in den Biergarten und stoßen mit Weißbier und einer Bratwurst auf den bisherigen Tag an.

Attic

Rechtzeitig, bevor die Massen aus dem Werk in die Halle strömen, stehen wir schon in den ersten Reihen. Denn der bevorstehende Auftritt der Australier Austere ist definitiv ein Highlight, auf das wir uns schon seit Tagen freuen. Unsere Vorfreude wird nicht enttäuscht. Was Austere hier heute abliefern, ist kaum in Worte zu fassen. Feinester Depressive Black Metal tönt von der Bühne. Sänger Sorrow ist nicht nur für die Vocals zuständig, er spielt auch Schlagzeug, was für die Augen erst einmal ungewohnt ist. Dennoch verfällt man sofort in eine Art mediative Trance und taucht komplett in der dunkel düsteren Welt von Austere ab. Eine kleine Träne sammelt sich sogar in den Augen und lässt uns sprachlos zurück. Auf unserer Top 5 Liste der besten Konzerte 2025 werden sicher einige grandiose Liveauftritte stehen – Austere steht oder schwebt bildlich gesprochen aber auf einer Wolke über allem. Großartig! Wenige Wochen später erfahren wir, dass die Australier dieses Jahr noch einmal nach Deutschland kommen werden. Die Veranstalter vom De Mortem Et Diabolum konnten diese für den Dezember gewinnen und unsere Vorfreude ist riesig.

Die Zeit ist schon dahin geschritten und im Werk spielen nun Gorgoroth, die Headliner des Festivals. Es ist sehr gut gefüllt, den Act will natürlich jeder sehen. Die Vocals kommen heute von Atterigner, der ja auch seit 2012 offizieller Sänger von Gorgoroth ist. Die Setlist ist die, die in den letzten Jahren unverändert gespielt wird. So ist der ganze Auftritt nach knapp 50 Minuten auch schon vorbei. So richtig gezündet hat der Headliner, wenn er wahrscheinlich auch der bisher größte war, der je im Backstage zu Ostern gespielt hat, nicht. Da haben wir heute durchaus bessere Shows und Auftritte gesehen. Nichtsdestotrotz hat man sie nun einmal live gesehen und kann einen Haken an die Bucketlist machen.

Dass nach dem eigentlichen Headliner noch weitere Bands auf dem Programm stehen, finde ich persönlich immer etwas irritierend. Wir gehen dennoch noch einmal in den Club, denn hier spielen zu später Stunde und als letzte Band in der kleinsten der Locations im Backstage die Schweden Nazghor. Mit allerhand Black-Metal-Klischee-Dekoration und hoffentlich keinem echten Schweineblut beenden Nazghor für uns stilecht das Festival. Dass wir hier nicht die Einzigen sind, überrascht uns. Der Club ist brechend voll und die Stimmung hervorragend. Vielleicht liegt es auch wieder daran, dass es selten ist, die Black Metaller als Nicht-Skandinavier live zu erleben. Es ist erst die fünfte Show in der 13-jährigen Bandgeschichte außerhalb Schwedens. Mit einer energetischen und mitreißenden großartigen Liveperformance geht im Club bei Nazghor noch mal richtig die Post ab. Irgendwie ist das für uns dann auch der beste Abschluss des diesjährigen Dark Easter Metal Meetings und wir skipen dann noch spontan Absu, die anschließend im Werk spielen.

Zusammenfassend war das Dark Easter Metal Meeting im Backstage in München wieder ein voller Erfolg. Wir haben uns von für uns bisher unbekannten Bands begeistern und überraschen lassen, konnten ein paar rare Liveauftritte genießen und wurden bei manchen vorab Highlights nicht enttäuscht. Organisatorisch kann man auch 2025 wieder den Veranstaltern nur danken. Alles hat reibungslos geklappt und wir hatten eine tolle Zeit. Für 2026 stehen auch schon erste Bands fest. Man darf sich auf Tritykon, Blackbraid und Ponte Del Diavolo (absolute Empfehlung!) freuen.