Deathroll – Into The Vortex (EP)

Wenn man unter Schmerzen Songs schreibt

Artist: Deathroll

Herkunft: USA

Album: Into The Vortex (EP)

Spiellänge: 09:03 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 13.11.2020

Label: Eigenproduktion

Link: https://deathrollband.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Diego Rojas
Gitarre – David Coloma
Bassgitarre – Stephen Fernandez
Schlagzeug – Kevin Talley

Tracklist:

  1. The Rise Of Artifical Souls
  2. Into The Vortex
  3. Visceral End

Als ich den Namen Deathroll gelesen habe, war ich eher skeptisch und abgeneigt, aber als dann der Name Kevin Talley erschien, musste ich mir das Album anhören. Der Bursche hat schon bei Bands wie Dying Fetus, Misery Index, Suffocation oder Six Feet Under getrommelt und kann gar nicht schlecht. Mein Interesse war geweckt, obwohl er nicht der Motor dieses Projekts ist, welches im Jahre 2017 vom Gitarristen und Produzenten David Coloma (ex-Headcrusher) ins Leben gerufen wurde. Mit der Stimmgranate Diego Rojas von Colapso, den er schon seit Jugendzeiten kennt, nahm man im Jahre 2017 eine Single auf. 2020 holte man sich den Basser Fernandez von Martyred und eben Kevil Talley ins Boot und zack, fertig ist das Projekt.

Drei Songs wurden aufgenommen, aber dieses Vorhaben war nicht ganz schmerzfrei, denn Coloma hatte in dieser Zeit mehrere Darmoperationen über sich ergehen lassen müssen. Diese Schmerzen haben ihn aber angetrieben, geile Songs zu schreiben.

Die drei Songs The Rise Of Artifical Souls, Into The Vortex und Visceral End kann man auch zusammenfassen, denn sie überrollen einen wie eine zähe Gesamtmasse. Ich liebe das Drumming von Talley. Aus. Ein bisschen in Sorge war ich, als ich gelesen habe, dass dieses Projekt die Richtung Technical Thrash Metal einschlagen wird.

Zum Glück war meine Sorge unbegründet. Der Sound von Deathroll ist eine tödliche Kombination aus nicht Standard behafteten, thrashigen Riffs und stampfenden und zerstörenden Blastbeats. Jawohl, so muss es sein.

Die Riffs sind catchy, thrashig und technisch zugleich, klingen aber nie überlastet. Man ufert nie in absolute Verspieltheit aus. Die Songs haben es in sich und man hat eine absolute Linie, die eben brutal und technisch ist. Für jemanden, der vor lauter Schmerzen kaum seine Gitarre halten konnte, klingen die Songs absolut fett. Respekt. Die Anspannung hört man definitiv heraus. Krass.

Darauf kommen dann die wirklich geilen Vocals von Diego Rojas, der tatsächlich sehr stimmgewaltig ist. Diese Screams sind gewaltig. Hier ist Energie, hier ist Power, hier ist Vernichtung. Passt sowas von zu den Songs.

Die Riffs sind sehr schnell und Kevin blastet dazu alles nieder. Sehr geil. Man groovt aber auch und das macht das Ganze besonders. Teilweise wird dann von Talley eine schnelle Doublebass dazu gespielt oder man lässt dem Groove freien Lauf. Dieser lebt dann von dem Gesang. Überwiegend wird das Tempo aber schön hochgehalten. Stakkatoriffs sind auch mit am Bord, einige Death Metal Elemente ebenfalls. Es gibt zwar nur neun Minuten etwas zu hören, aber diese haben es wirklich in sich. Das Teil hat er natürlich selber produziert und aufgenommen. Für Mix und Mastering zeichnet Alejandro Corredor (Exhumed, Enslaved, Gruesome, Brujeria) verantwortlich. Dieses hört man absolut heraus. Die Produktion drückt und killt an allen Ecken und Kanten.

Deathroll – Into The Vortex (EP)
Fazit
Dieses Projekt hat es in sich. Technischer Thrash Metal mit Blastbeats und Death Metal Anteilen. Wuchtig produziert und hervorragend rausgebrüllt. Leider wurden nur drei Songs eingetütet. Ich bin mir aber sicher, die Burschen haben noch bisschen Material in petto und wir dürfen bald ein Full Length erwarten. Ich behalte sie definitiv im Auge.

Anspieltipp: The Rise Of Artifical Souls
Michael E.
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