Decapitated Christ – Glorious Tyrannizing Of Human Rats

Schwarz angehauchte Rückkehr der katalanischen Old School Deather

Artist: Decapitated Christ

Herkunft: Spanien

Album: Glorious Tyrannizing Of Human Rats

Spiellänge: 41:05 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 06.10.2023

Label: FDA Records

Link: https://decapitatedchrist.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang – Markus von Schwarfurz
Gesang und Gitarre – Ghorth
Gitarre – Desecrator
Bassgitarre – CesarCold
Schlagzeug – Eduhchupih

Tracklist:

1. Grief And Sorrow
2. Hunting Human Rats
3. Abjuring The Holy Trinity
4. Inferi Ardentis Monarcha
5. Luciferi Imperator Omnipotens
6. Orients Princeps Belzebub
7. Assault On The Ravaged Wastelands
8. Massive Demonic Warfare
9. Infernal Red Machines
10. Luciferi Imperator Omnipotens (M.A.C.V. Version)

Ghorth von der spanischen Black/Thrash Metal Band Körgull The Exterminator gründete im Jahre 2005 die Band Decapitated Christ und holte 2008 seinen Bandkollegen CesarCold mit ins Boot. Hinzu kamen noch einige andere Kollegen und bis 2014 schaffte man es auf immerhin vier Alben, bevor man dann irgendwie im Jahre 2016 keine Energie mehr besaß, die Band fortzuführen. Seit 2020 wirbelt man nun wieder herum, hat einen neuen Sänger am Start und knallt nun, mithilfe des deutschen Labels FDA Records, Album Nummer fünf heraus. Das Mastering hat dann auch noch Dan Swanö übernommen. Die Zeichen stehen auf Sturm.

Die Burschen haben auf ihren alten Alben guten, alten Death Metal fabriziert und man kann davon ausgehen, dass sich die Marschrichtung auch nicht gerade geändert hat.

Der Opener scheint diese Vermutung zu unterstützen. Grief And Sorrow kommt zu Beginn sehr melodisch rüber und weiß zu gefallen, um dann mit einem druckvollen Part das weitere Geschehen einzuläuten. Ja, das klingt interessant und nach einigen Sekunden kommen da einem sofort Bolt Thrower in den Sinn. Dabei belassen die Spanier es aber nicht, sondern holen schön die Keule heraus und knallen uns einen recht brachialen Part hervor, der technisch einwandfrei ist und mit geilem Riffing um die Ecke kommt. Auch hier klingt es nach alter Schule, klaro, aber eben ein wenig variabler. Kommt ganz gut. Der Sänger röhrt ordentlich, so wie es sich gehört. Ein wildes Solo wird auf die Meute losgelassen und das Tempo wieder aufgenommen. Geht gut ins Ohr und der Kopf muss ordentlich nicken. Da bleibt dem gemeinen Death Metal Fan nichts anderes übrig. Der folgende Part klingt ein wenig entfremdend und kommt mit merkwürdigem Sprechgesang daher, ist aber nur kurz und leitet ein geiles Solo ein. Der Drummer gibt dabei weiterhin immer alles. Sehr treibend. Der fixe Part wird noch einmal wiederholt und so kämpft man sich ins Ziel. Passt. Kommt gut.

Drückend, schleppend und mit einer Uftata versehen, legt man bei Abjuring The Holy Trinity los, wechselt dann aber schnell ins schnelle Tempo und holt feine, lange Riffs heraus, um dann wieder den Groove für sich sprechen zu lassen. Der Sänger growlt und screamt geil und das Tempo wird wieder angezogen, bis man dann einen melodischen und atmosphärischen Part hervorkramt, mit Chor-ähnlichem Gesang. Passt hier genau ins Bild. Der Groove und ein Solo müssen nun sein und so schreiten die Katalanen voran. Der vorherige, atmosphärische Part folgt noch einmal und man nimmt dann wieder Fahrt auf. Das klingt alles ganz geil und man treibt gut vorwärts. Am Ende noch einmal die Kelle schwingen lassen und alle sind zufrieden. Ich bin es zumindest.

Der langsame Anfang und das ganze Riffing beim Song Orients Princeps Belzebub können mich dann total überzeugen. Diese Drumparts haben etwas Spezielles. Ich kann gar nicht sagen, warum. Diese ständigen Tempoveränderungen kommen irgendwie cool und machen den Song sehr interessant.

Die Burschen haben früher mehr walzende Parts gehabt (soweit ich mich erinnere) und somit die englische Formation Bolt Thrower geehrt. Dieses Vorhaben betreiben ja nun auch wirklich immer mehr Bands und so einfach ist es auch nicht, aber mit Assault On The Ravage Wastelands geht man die Sachen noch einmal an. Karl Willetts und Genossen bzw. Genossinnen lassen aber so was von grüßen. Durch die gute Produktion und das Mastering von Dan Swäno hat man auch ordentlich Druck auf dem Kessel. Ein geiles melodisches Riff und viel Midtempo erledigen dann den Rest. Dieser Song dürfte Anhänger von Bolt Thrower sehr gefallen. Innovativ ist natürlich etwas anderes, aber alles kann man nun einmal auch nicht haben.

Ansonsten ballern die Spanier echt ordentlich herum, wildern in old schooligen Gewässern und bringen dabei ihren Kahn durch alle Stürme in den sicheren Hafen. Allerdings haben sie sich schon verändert. Klar kriegt man den old schooligen Death Metal nicht aus einem old schooligen Death Metaller heraus, aber durch die Herbeinahme von mehreren Synthie-Elementen haben sie einen gewissen blackmetallischen Anstrich bekommen. Auch einige Riffs gehen in diese Richtung und vielleicht haben sie sich dabei von ihrer anderen Band Körgull The Exterminator inspirieren lassen. Ich weiß nicht, aber so richtig überzeugen können mich diese Elemente nicht immer, so wie z.B. beim Song Inferi Ardentis Monarcha.

Ansonsten knallt das Album aber ganz gut und nicht nur Old School Death Metaller sollten mal beide Ohren riskieren.

Decapitated Christ – Glorious Tyrannizing Of Human Rats
Fazit
Nach neun Jahren sind die Spanier von Decapiated Christ wieder mit einem neuen Album am Start und haben noch immer dieses old schoolige Death Metal Feeling im Gepäck. Hier und da gehen schöne Grüße an Bolt Thrower heraus. Dieses Feeling wurde um einige schwarze Riffs und Synthieklänge erweitert und mit einer fetten Produktion versehen. Für Fans von Deicide, Bolt Thrower, Vital Remains und Behemoth. Anchecken lohnt sich.

Anspieltipps: Grief And Sorrow und Assault On The Ravaged Wastelands
Michael E.
7.7
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