Descent – Order Of Chaos

Australier präsentieren ein bösartiges Biest

Artist: Descent

Herkunft: Australien

Album: Order Of Chaos

Spiellänge: 29:03 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 14.01.2022

Label: Brilliant Emperor Records

Link: https://descentmetal.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Anthony Oliver
Gitarre – Brendan Auld
Gitarre – Josh Kane
Bassgitarre – Jim Dandy
Schlagzeug – Kingsley Sugden

Tracklist:

  1. Tempest
  2. Dragged
  3. Resolve
  4. Gathering
  5. Fester
  6. Filth
  7. Safe
  8. Despotic

Die Australier von Descent sind seit 2015 in Down Under unterwegs. Mitglieder von Bands wie Skoptsy und Necrosseptic tummeln sich hier, hauen alles in die Waagschale und haben bis dato ein Demo und ein Full Length unters Volk gemischt. Das Debüt erschien im Jahre 2018 und nun lässt man also Taten folgen und präsentiert Album Nummer zwei.

So ich bin erst einmal wieder zufrieden, denn aus den Boxen kommt eine Art Old School Sound. Das ist doch schon einmal sehr geil. Australien ist da ja nicht so bekannt für – egal. Musikalisch schlagen die Burschen von Down Under allerdings wesentlich härtere Schläge an. Nach einem old schooligen Beginn, natürlich bezogen auf den guten Death Metal, holen die Burschen die Grindkeule heraus. Wow, das passt gut zusammen. Ein wenig Brutalo Death Metal gesellt sich dazu, der Bass darf mal vorspielen, ein wildes Solo wird zelebriert und man groovt wie Sau. Der Sänger schreit sich die Seele aus dem Leib und hier und da wird natürlich auch gegrunzt. So mag ich das. Sehr intensiv der ganze Spaß. Tempest kann mich schon einmal überzeugen.

Also so ganz anders als die Schweden sind diese Burschen unterwegs und das ist auch mal gut so. So auch bei Dragged. Langsam und bedrohlich wird der Song aufgebaut. Nun befindet man sich schon eher in old schooligen Gefilden, aber dann wird der Blastbeat rausgeholt und ordentlich der Hammer geschwungen. Ja, läuft gut rein. Die Gitarren klingen recht technisch und der Gesang ist schön giftig. Fetzt. Danach greift man zum guten alten Groove, zeigt sich aber auch hier von der verspielten Seite. Ein wenig verzwackt. Der folgende Old School Part macht dann Laune und holt den Uftata mal wieder zum Vorschein. Die Gitarren spielen vorweg und ohne Uptempo geht nichts. Die Vocals machen alles kaputt, im positiven Sinne. Total gallig. Aggro hoch zehn. Selbst der Groove klingt schmutzig.

Revolve kommt schon beinahe recht ruhig um die Ecke. Natürlich bestimmt auch hier der Gesang den Aggressionslevel, aber eben auch das Riffing, welches teilweise in die schwarze Ecke geht. Der Anfang klingt schon derbe, wenn die Gitarre lange vorspielt und die Drums erst spät einsetzen. Ein langer Groove folgt. Der Gesang ist dann nicht ganz so angepisst, aber immer noch fies genug. Ein Blastbeat folgt, der Beginn wird wiederholt und der Groove wird wieder dazugeholt. Ein fast melodischer Part, der aber sehr drückend und beängstigend dargeboten wird, folgt und man endet wieder im Groove. Schon ganz schön strange. Aber irgendwie fehlt mir hier ein bisschen etwas. Setzt sich nicht ganz so fest.

Alles klingt nach Chaos und Zerstörung und über dem ganzen Album schwebt irgendwie eine gewisse dunkle Atmosphäre, die man nicht so richtig greifen kann. Die Burschen sind immer auf Attacke eingestellt und der gute Sound erledigt dann Rest. Schon geil, auch wenn man hier und da mal ab und zu übertreibt, aber HM2 lastige Blasts gehen ja immer. In 29 Minuten bekommt man ordentlich etwas geboten und sie machen auch nicht Halt vor anderen Musikrichtungen. Im Proberaum lief sicherlich auch die eine oder andere Black Metal Band und dieses baut man mit. Grindige Attacke, Hardcore und sogar der gute alte Punk dürfen nicht fehlen und gefallen anscheinend den Protagonisten. Natürlich war das alles schon einmal da und an der einen oder anderen Stelle stellt man fest, dass einem das Riff doch sehr bekannt vorkommt, aber das stört mich definitiv nicht weiter. 2021 kamen ja schon gute Death Metal Alben heraus und 2022 setzt da anscheinend nahtlos an. Interessantes Album, definitiv.

Australier präsentieren ein bösartiges Biest.

Descent – Order Of Chaos
Fazit
Die Australier von Descent latzen uns einen fiesen Hassbraten um die Ohren und wissen, wie man Death, Metal, Black Metal. Grindcore, Hardcore und Punk unter einem Hut bekommt. Im ersten Moment kommt einem alles chaotisch vor, aber dieses ist gewollt und man spürt und hört es auch. Sehr intensiv und die vorhandenen Melodien und die Atmosphäre klingen sehr düster und teilweise krank. Diese Band sollte man unbedingt im Auge behalten, denn sie hat echt ein Händchen für gute Kompositionen

Anspieltipps: Dragged und Resolve
Michael E.
8
Leser Bewertung1 Bewertung
8.5
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