“Rundum empfehlenswert!“
Artist:The Other
Album: The Devils You Know
Spiellänge: 49:36 Minuten
Genre: Horror-Punkrock
Release: 15.06.2012 (D); 18.06.2012 (GB)
Label: Steamhammer Records / SPV
Link: http://www.the-other.de
Klingt wie: Volbeat, Sisters of Mercy & Misfits
Bandmitglieder:
Gesang – Rod Usher
Gitarre – Sarge von Rock
Bass – Victor Sharp
Schlagzeug – Dr. Caligari
Tracklist:
- The Devils You Know
- My Home Is My Casket
- Take You Down
- Skeletons In The Closet
- Fright Night
- Puppet On A String
- In My Veins
- Nice Day For A Funeral
- Nightmare On Halloween
- The Phantom Of The Opera
- Fire From Outer Space
- Where Is Your Saviour Now
- Hell Is A Place On Earth
- In The Shadows
- Ewigkeit
Erstaunen stellt sich ein, wenn man, während man den Klängen des Intros The Devils you know lauscht, die Bandinfo durchstöbert und erfährt, dass diese Band nicht etwa, wie man auf Grund des Produktionsniveaus erwarten würde, aus den Staaten oder dem skandinavischen Raum stammt, sondern vielmehr direkt aus deutschen Landen – um genauer zu sein: aus Köln.
Dieser Eindruck setzt sich dann direkt in den Songs weiter fort. Sehr straight und nach vorne gehend wird hier mit hohem Energielevel gerockt, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die klassischen Rock´n´Roll – Wurzeln des Quartetts lassen sich in keinem der Songs verleugnen, wodurch auch immer wieder Vergleiche mit der Speerspitze dieses Segments aufkommen, den großen Volbeat. Diesen stehen sie jedoch weder in Sachen Flair noch in Sachen Mitgröl-/ bzw. Partyqualitäten nach.
Besonders bleibt einem die Vermischung mit den anderen Einflüssen und Stilmitteln im Ohr kleben. So treffen auf den roten Rock´n´Roll-Faden immer wieder klassische Metal- und Punkriffs, besonders im Stil von Sänger und Frontmann Rod Usher hört man Elemente der 80er Wavebewegung heraus (hier werden besonders Erinnerungen an die großartigen Sisters of Mercy und sogar David Bowie geweckt) und bekommt durch die Platte hinweg immer wieder schön-schaurige Horrorelemente geliefert, wie man sie auch bei guten Rockabilly- bzw. Psychobilly-Bands findet kann. Besonders gut gelungen ist diese Vermischung z.B. bei der großartigen Hommage an das Phantom der Oper, im gleichnamigen Song The Phantom of the Opera.
Auch die Spielfreude der Truppe fällt direkt positiv auf, was seinen Grund in der Tatsache hat, dass man sich an keiner instrumentalen Baustelle nur auf die schon so endlos viele Male gehörten Standards und Stereotypen beschränkt, sondern in den Gitarrenleads auch durchaus mal Maiden-esque Linien oder Dissonanzen zu hören sind, generell ein eher gesteigertes Tempo ansteht, die Rhythmussektion nicht vor moderneren Rhytmikspielerein zurückschreckt und überhaupt ein doch eher hohes Level an Ideenreichtum der Platte ihren ganz eigenen muskalischen Stempel verpasst.
Das ganze wird noch tatkräftig durch die wirklich gute Produktion Waldemar Sorychtas unterstützt, die dem muskalischen Treiben die nötige Wucht und einen eher für Metal typischen Tiefgang verleiht, wie z.B. in Nightmare on Halloween, Nice Day for a Funeral oder My Home is my Casket besonders deutlich wird.
Besonders positiv überrascht war ich vom letzten Song der Platte, Ewigkeit. Hier hat es die Band geschafft, ein Stück Musik zu komponieren, dass es in einem momentan durch Künstler wie Unheilig mehr als klischeebeladenen Genre schafft, der Glaubwürdigkeit und dem Charakter der Band in keinster Weise Abbruch zu tun, sondern vielmehr deren Eigenständigkeit und auch den Mut, dem ganzen den eigenen Stempel zu geben, stärker untermauert.