Disaster – Secrets From The Past

Kolumbianische Altmeister dreschen wieder

Artist: Disaster

Herkunft: Kolumbien

Album: Secrets From The Past

Spiellänge: 34:16 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 19.11.2021

Label: Iron Shield Records

Link: https://disasterthrashmedell.wixsite.com/disasterthrashmed

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Luis Esteban Arboleda
Gesang und Gitarre – Andrés Álvarez
Gitarre – Edison Cocuy Monsalve
Schlagzeug – Juan Camilo Gallego Velez

Tracklist:

  1. Demonic Curse
  2. Ancient Rites
  3. Cold Blood
  4. Suffer In Pain
  5. Living Fast Dying Young
  6. Without Tomorrow
  7. Blinded
  8. Dark Reality
  9. Promised Land
  10. Disillusions

Disaster ist eine alte Kapelle aus Kolumbien, die bereits seit 1999 dabei ist, aber nicht wirklich etwas gerissen hat. Erst 2005 kam das Demo heraus und 2014 dann das Debüt namens Blasphemy Attack. Ging es jetzt richtig los? Nö. Es erschien noch ein Livevideo und das war es. Und nun eben Album Nummer zwei.

Gut Ding will Weile haben, neue Besen kehren gut oder zu viele Köche verderben den Brei? Kann man sehen, wie man möchte, zumindest hat diese Band aus Kolumbien schon einige Memberwechsel hinter sich und das hat den Songwritingprozess so ziemlich aufgehalten. Diese zehn Songs sind auch nicht ganz neu, sondern das Album enthält Material, welches zwischen 2017 und 2018 geschrieben wurde. Das nächste Album soll dann nicht so lange auf sich warten lassen, laut Aussage der Band. Beschäftigen wir uns aber erst einmal mit diesem hier.

Demonic Curse lässt dann auch gleich die alte Schule heraushängen. Ein kleines Mini-Intro, Gitarren vorweg, ein Scream und dann ins thrashige Uftata mit entsprechendem Tempowechsel. Ja, so geht alte Schule. Der Sänger screamt aggressiv und im Hintergrund erklingen tiefe Shouts. Ein Refrainpart erklingt im Midtempo und nimmt einen sofort mit auf die Reise. Die tiefen Stimmen im Hintergrund schocken. Ein kleines Solo wird eingebaut und dann kommt eine Uptempo-Attacke. Interessantes Songwriting. Wieder ein Solo und verspielt geht es weiter, bis man dann wieder diesen typischen Thrash-Part fährt und den Refrain mit einbaut, im langsameren Midtempo. Am Ende noch einmal Gummi und die Eröffnung ist durchaus gelungen.

Ancient Rites kommt dann erst einmal recht langsam aus den Boxen gekrochen. Ein schöner, schleppender Part mit aggressiven Vocals. Der ultimative Angriff wird mit kleinen Vorspielern eingeleitet, bleibt aber dann leider aus. Man bleibt langsam, wechselt aber innerhalb des Parts und knattert dann ganz ordentlich. Ein wildes Solo mit langsamer Doublebass folgt und danach wieder diese Vorspieler mit dem langsam/schnellen Part. Klingt ganz gut, haut mich aber nicht wirklich um. Noch ein wildes Solo und dann Geknüppel, aber wieder mit Tempoentschärfung. Der Part schockt aber. So gefällt mir das. Am Ende nimmt man das Tempo wieder raus und groovt ganz ordentlich, zwischenzeitlich mit einer Doublebass und dann noch mal kurz eine Verschärfung und dann Ende im Gelände.

Cold Blood kommt mit einer sehr hohen Gitarre zu Beginn und die fiedelt ordentlich, bevor man dann kurz im Midtempo verweilt und dann den Knüppel rausholt. Der Gesang wird wieder mit den tiefen Vocals ergänzt. Die Vocals klingen nicht unbedingt so, wie sie in der Szene klingen sollten, gefallen mir aber sehr gut. Das Midtempo wird wieder bedient und ein langes Solo erfolgt. Geht an die Nerven, hehe. Die typischen Vorspieler werden hinzugefügt, noch kurz das Solo und dann wieder im langsamen Midtempo arbeiten, um den Knüppel richtig regieren zu lassen. Und dann ist auch schon Ende. In der Kürze liegt die Würze. Finde ich gut.

Der Wechsel der Geschwindigkeiten, wie es z.B. auch bei Suffer in Pain zu hören ist, gefällt mir echt sehr gut. Hinzu kommt auch bei diesem Song ein recht gutes thrashiges Riffing und so bleibt das Zuhören spannend und abwechslungsreich. Natürlich darf das obligatorische Solo nicht fehlen, dann noch einmal kurz grooven und am Ende noch einmal ballern. Da kommt Stimmung auf. Vor allem, weil der Song, wie die anderen auch, nicht künstlich in die Länge gezogen wird.

Dass die Burschen ihre Instrumente beherrschen und mit echt guten Riffs aufwarten können, hört man bei Living Fast Dying Young. Ein reines Instrumentalstück.

Blinded ist dann z. B. auch eine Nummer, die sehr ruhig vorgetragen wird und irgendwie ein wenig an mir vorbeizieht. Ist nicht alles Gold, was glänzt.

Mit Disillusions endet das Album ganz ruhig und verträumt. Ein reines Instrumentalstück, welches man schön nebenbei hören kann. Technisch einwandfrei mit stimmungsvollem Riffing.

Disaster – Secrets From The Past
Fazit
Die Kolumbianer von Disaster bedienen alle, die es gerne altbacken mögen und vor allem thrashig. Nicht mehr, aber definitiv auch nicht weniger. Immer wieder hauen sie starke Riffs heraus und wechseln souverän die Geschwindigkeiten. Überraschungen bekommt man keine, aber dafür absolut starken und soliden Thrash Metal der alten Schule.

Anspieltipps: Demonic Curse und Cold Blood
Michael E.
7.4
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