Artist: Drott
Herkunft: Bergen, Norwegen
Album: Orcus
Spiellänge: 40:06 Minuten
Genre: Progressive Rock, Atmospheric Rock
Release: 24.09.2021
Label: By Norse Music
Links: https://www.facebook.com/DROTTBAND
https://drott.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gitarre – Arve Isdal
Cello – Matias Monsen
Schlagzeug – Ivar Thormodsæter
Tracklist:
- The Lure
- Caerdroia
- Katabasis
- The Strait
- Psychopomp
- By The Lunar Lake
- The Marauders
- Grey Gull
- Arch Of Gloom
- Orcus
Unser Promopool schreit nach Hilfe und so habe ich mir Drott gezogen. Ohne dabei gewusst zu haben, worauf ich mich hier einlasse. Drott ist eine noch ganz junge Formation, die sich erst 2020 in Bergen, Norwegen gegründet hat. Im März 2021 brachten sie die selbst betitelte EP Drott heraus und nur wenige Monate später folgt ihr erstes Full-Length-Album Orcus. Drott setzen sich zusammen aus dem Gitarristen Arve Isdal (Enslaved), Schlagzeuger Ivar Thormodsæter (Ulver) und Cellist Matias Monsen. Ich hatte bislang noch nie das Vergnügen, ein rein instrumentelles Album rezensieren zu dürfen, demnach liegt allein hierin die Besonderheit und zugleich auch die Herausforderung für mich.
Das ist nun der Moment, in dem einem die richtigen Worte fehlen. Ich versuche, das Gehörte und primär das Gefühlte wiederzugeben. Das musikalische Spektrum der Songs ufert regelrecht aus und beinhaltet dabei grandiose Gefühlsmomente. Was verbirgt sich hinter diesen Tracks? Rock, Klassik, Psychedelic Rock, Einflüsse aus dem Jazz? Gott weiß, was die Herren hier inspiriert hat, mir erschließt sich letztlich nur, dass Drott beinahe jedes kleinste Detail in Perfektion verfeinert haben. Jede einzelne Komposition erzählt ihre eigene Geschichte. Ich gehe fest davon aus, dass jeder Hörer dabei seine eigenen Bilder vor dem inneren Auge hat.
Pauschal ist dieses Werk nicht zu beurteilen. Es ist Musik, die am besten zurückgelehnt im Stuhl mit Kopfhörern und geschlossenen Augen zu verfolgen ist. Gelingt es, sich in die Tracks hineinfallen zu lassen, vernimmt man die teils profane, letztlich aber tragende kompositorische Tiefe. Hervorzuheben ist die Schlichtheit und mit welch wenigen Instrumenten letztlich Musik geschaffen werden kann. Auffallend ist das stereotyp anmutende Moment, auf dem die Tracks aufbauen. Eingefangen in markanten und stets wiederkehrenden Melodien.
Eine gewisse Mystik, düstere Stimmung oder besser gesagt Magie liegt in der Luft. Würde man versuchen wollen, die Sterne zu greifen, es würde nicht gelingen, da der fortwährende Spannungsbogen und die Dynamik des Songwritings wie in Arch Of Gloom, dich daran hindert. Das ist in der Tat einzigartig und zeugt von hoher individueller, vor allem aber musikalischer Kunst. Die unzweifelhaft vorhandenen psychedelischen Parts führen mich des Öfteren in die Klangwelten von Pink Floyd. Genau diese Momente sind unter Einsatz diverser technischer Mittel wunderbar gelöst. Insbesondere das gestrichene Cello vermag der Musik stets Identität zu geben.
Zu einer besseren oder treffenderen Beschreibung bin ich im Moment leider nicht in der Lage. Da kann ich das Album noch so oft hören. Ein jeder mag sich hier bitte sein eigenes Urteil bilden.