Druid Lord – Relics Of The Dead

Traurig schöne Reise in die Doom-Death Vergangenheit

Artist: Druid Lord

Herkunft: USA

Album: Relics Of The Dead

Spiellänge: 41:23 Minuten

Genre: Death Metal, Doom Metal

Release: 21.01.2022

Label: Hells Headbanger Records

Link: https://druidlord.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Tony Blakk
Gitarre – Pete Slate
Gitarre – Chris Wicklein
Schlagzeug – Elden Santos

Tracklist:

  1. Relics Of The Dead
  2. Thirteen Days Of Death
  3. Mangled As The Hideous Feed
  4. Nightside Conjuring
  5. Immolated Into Ashes
  6. Festering Tombs
  7. Monarch Macabre
  8. Ethereal Decay

Zugegeben, beim ersten Anblick des Covers war ich ein wenig verstört und auch der Bandname hat mich ein wenig abgeschreckt, dieses Review zu machen. Allerdings sollte man sich davon nicht abhalten lassen und so habe ich mich dann mit der Musik beschäftigt, denn schließlich ist es ja auch das, worum es gehen soll. Nach Betrachtung der Musiker wurde mein Interesse erst recht geweckt. Tony Blakk war bei Acheron und live bei Diabolic und Massacre, Pete Slate war ebenfalls bei Acheron und bei Incubus, Drummer Elden Santos war auch live für Massacre tätig und Gitarrist Chris Wicklein zockt noch bei Killing Addiction. Alles Bands, die ich ziemlich geil finde. Seit dem Jahre 2010 sind sie nun dabei und haben schon zwei Alben, zwei EPs und drei Splits am Start.

Der Anfang von Relics Of The Dead fungiert als Opener und setzt das Cover musikalisch um. Ein Horrorszenarium, so wie man es aus einigen Filmen kennt. Nach einigen Sekunden spielt die Gitarre vor, die Drums setzen langsam ein, ein Jaaaaa folgt und es wird im Midtempo und mit schräger Gitarre fortgefahren. Dann geht es ab in den Keller. Langsam, aber so richtig langsam. Der Doom regiert. Ein geiles Riff erfolgt und der tiefe Gesang passt hervorragend. Ein kleines Solo hinzu und wieder in den doomigen Part zurück. Das Riffing erinnert teilweise an die schleppenden Passagen von Acheron. Die Doublebass kommt später hinzu und erzeugt den Druck, obwohl der Rest der Instrumentenfraktion das Tempo weiterhin langsam hält. Wieder folgt der Weg zurück zum bekannten Riffing und den doomigen Klängen. Lang gezogenes Riffing folgt, man erhöht geringfügig die Geschwindigkeit, agiert quasi im langsamen Midtempo und schleppt sich so weiter. Ein langsames, melodisches Solo folgt. Dann wird es ganz langsam. Die Gitarre spielt vorweg. Schön schaurig und atmosphärisch. Ja, das hat was, zumal der Sound schön alt und deathmetallisch ist. Ein langsames Riff erklingt und setzt sich in den Gehörgängen fest. Erinnert mich ein wenig an My Dying Bride. Nun nimmt man wieder ein wenig Fahrt auf. Wieder agiert man im Midtempo und so ist nach 7:30 Minuten Schluss.

Auch der Anfang und die Spielzeit von Thirteen Days Of Death lassen die Vermutung zu, dass hier kein Geballer auf einen wartet. Schön schleppend legt man los und liefert danach ein langes Riff, um dann in ein geiles Solo zu wechseln. Ja, und dann erhöht man tatsächlich das Tempo und baut einen Uptempopart ein. So mag ich es. Das wilde Solo folgt wieder. Oh ja, das hat es in sich. Die Burschen wissen, wie es geht. Kann mich überzeugen und mitnehmen. So geht es hin und her und dann folgt ein ziemlich geiler Midtempogroove. Der schockt total und zwingt dich zum Bangen und auch der nachfolgende Part hat ein fettes Riff am Start. Dann wird das Tempo ganz herausgenommen, eine Gitarre schlägt nur an, eine agiert nebenher und es erfolgt kurzer Sprechgesang. Klingt sehr düster und verzweifelt, so wie es beim Doom auch sein soll. Man geht weiter langsam vor und setzt diesem Vergnügen mit einem melodischen Solo und einer Doublebass den Todesstoß.

Die Amerikaner wissen echt, wie man Doom und Death Metal miteinander vermischt und vermengt und haben neben den Tempowechseln echt interessant Riffs am Start und vor allem geile Soli, so wie bei Mangled As The Hideous Feed z.B. Der Song geht auch direkt ins Ohr. Dabei erfindet man das Rad nicht neu, sondern verwendet einfach nur alte Zutaten und setzt diese gekonnt um.

Wie es sich für Freunde von Horrorfilmen gehört, folgt ein weiteres Horrorintro mit Nightside Conjuring und am Ende gibt es das obligatorische Outro mit Ethereal Decay.

Dazwischen gibt es noch drei weitere Songs, die knappe zwanzig Minuten ausfüllen. Die oben beschriebene Vorgehensweise wird fortgesetzt und kann einen echt gut mitnehmen, vor allem, wenn sie mit fetten, traurig und melancholisch klingendem Riffing um die Ecke kommen, welches langsam und schleppend vorgetragen wird, wie z.B. bei Immolated Into Ashes und dann einen Uptempopart folgen lassen. Klingt sehr intensiv und bedrückend.

Relics Of The Dead ist wieder mal der Beweis dafür, dass der äußere Anschein nicht maßgebend ist. Der Inhalt macht schaurig gute Laune.

Druid Lord – Relics Of The Dead
Fazit
Ein schaurig geiles Album ist den Doom Death von Druid Lord hier geglückt. Ich war vom Namen und vom Cover ein wenig abgeschreckt, aber musikalisch haben die Amerikaner mich total überzeugt. Fetter Neunziger Sound mit doomigen Passagen, Soli und Uptempoelementen. Die Mischung macht es aus und die ist echt geil. Ich werde mich wohl mit dem Backkatalog beschäftigen müssen. Wer auf alten Death/Doom abfährt, der muss sich dieses Album zulegen. Traurig schönes Teil!

Anspieltipps. Thirteen Days Of Death und Immolated Into Ashes
Michael E.
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