The Unity – The Devil You Know – Live

Wer bei The Unity an eine Eintagsfliege dachte, wird hier eines Besseren belehrt

Artist: The Unity

Herkunft: Deutschland / Italien

Album: The Devil You Know – Live

Spiellänge: 60:03 Minuten

Genre: Power Metal, Melodic Metal

Release: 12.11.2021

Label: Steamhammer / SPV

Link: https://www.unity-rocks.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Gianbattista Manenti
Gitarre – Henjo Richter
Gitarre – Stefan Ellerhorst
Bass – Jogi Sweers
Schlagzeug – Michael Ehre
Keyboard – Sascha Onnen

Tracklist:

  1. Revenge
  2. Last Betrayal
  3. No Hero
  4. No More Lies
  5. Welcome Home
  6. Firesign
  7. The Storm
  8. We Don’t Need Them Here
  9. The Willow Tree
  10. You Got Me Wrong
  11. Close To Crazy
  12. Never Forget

Und schon wieder keine Konzerte!

Genau diese Situation geht der deutsch-italienischen Melodic Metal Band The Unity auf den Keks. Nachdem die 2021er-Tour abgesagt werden musste, sollte für die immer zahlreicher werdenden Fans ein Ersatz her.

Die personelle Besetzung setzt auf Zusammenspiel. Michael Ehré am Schlagzeug spielt mit Gitarrist Henjo Richter bei Gamma Ray zusammen und bei Love.Might.Kill mit dem Bassisten Jogi Sweers sowie dem Sänger Gianbattista „Jan“ Manenti. Um die Songs von The Unity umzusetzen, haben sie weiterhin Stefan Ellerhorst (Gitarre) und Sascha Onnen (Keyboards) mit ins Boot geholt. Im Portfolio hat die Band bisher drei Studioalben. Das Letzte, Pride, stammt erst aus 2020 und beinhaltete bereits vier Livetitel, die aber von anderen Konzerten stammen.

Photo by Bianca Gräßner

Nun also eine Scheibe mit 12 Livesongs, die auf Touren der Jahre 2017 bis 2020 durch Deutschland und mehreren europäischen Ländern aufgenommen wurden. Darunter Shows in engen, aufgeheizten Clubs, in denen der Schweiß von den Wänden tropfte, aber auch auf großen Festivals wie Masters Of Rock in Tschechien, auf dem Karlsruher Knockout-Festival und beim Bang Your Head in Balingen. Die Stimmung unter den Fans ist sehr gut spürbar und selbst die Interaktion mit ihnen ist toll eingefangen. Die Aufnahmen authentisch und nicht auf Hochglanz poliert. Von den unterschiedlichen Besucherzahlen merkt man in der Abmischung nichts. You Got Me Wrong, in der die Zuschauer mitsingen, ist eine deutlich bessere Version als die auf dem Album Pride. Infolge der Aufnahmedaten liegt das Tracklisting auf Songs der ersten beiden Alben. Die Auswahl der Songs spiegelt also nicht eine „Best-of“ wider, sondern eine virtuelle Live-Setlist, die zu dem Zeitpunkt so wahrscheinlich gespielt worden wäre. Wie schon erwähnt, wurde die Tour ja abgesagt. Allein sieben Songs entstammen vom 2018er Album Rise, vier von dem 2017er Vorgänger The Unity. Dazu kommt noch die Single We Don’t Need Them Here aus dem Album Pride. Dieser Song entstammt einem Konzert, als The Unity für den italienischen Headliner Rhapsody Of Fire eröffneten. Zwar waren die Vereinigten auch als Headliner unterwegs, sie eröffneten aber auch für Sinner, Edguy und Axel Rudi Pell.

Die rasante Entwicklung gipfelt also nun in diesem Livealbum, das die beliebten Power-Songs No More Lies, The Storm und Never Forget enthält, aber auch die sich ständig steigernde Ballade The Willow Tree wird gewürdigt. Die Singleauskopplung Close To Crazy ist ein Mitschnitt vom Masters Of Rock im tschechischen Vizovice vor 22.000 Zuschauern. Die Gastrolle zur Moderation im Video besetzt Unity-Fan Sascha Grammel mit seinen berühmten Puppen. Auf den Satz von Manenti ”Jetzt ist es Zeit für ein Schlaflied“, folgt ein heftig donnerndes Close To Crazy.

Gemischt und gemastert wurde das Album von Achim Köhler. Das Frontcover von Felipe Machado (Gamma Ray, Blind Guardian, Iron Savior) zeigt erstmals den neuen kleinen gehörnten Talisman Dave. Das von Alexander Mertsch (Deep Purple, Saga) layoutete Booklet bietet eine große Fotokollektion mit vielen Live-Bildern und Snapshots von Fans, die sich auf diesem Wege sicherlich gerne an die tollen Shows der Band erinnern. Allerdings wird das Album neben den digitalen Versionen zum Download und Stream nur auf CD erscheinen.

The Unity – The Devil You Know – Live
Fazit
Ein Zusammenschnitt zu einem fiktiven Konzert, das Lust auf mehr macht. Ich hätte sie live erleben dürfen, hätte die Pandemie nicht die Tourabsagen verursacht. Es wundert mich nicht, dass sie die Massen auf einem Festival sofort auf ihre Seite zogen. Die Songs sind stimmig und gehen ab. Die Auswahl ist wie von einer echten Setliste. Alles, wie es sein soll!

Anspieltipps: No More Lies, The Storm und Never Forget
Norbert C.
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