Artist: Dying Eden
Herkunft: Mayrhofen Tirol, Österreich
Album: Perish To Exist
Spiellänge: 53:33 Minuten
Genre: Groove Metal, Metalcore, Death Metal
Release: 13.08.2021
Label: 7Hard
Link: https://dyingeden.bandcamp.com
Bandmitglieder:
Schlagzeug – Markus Wechselberger
Gitarre – Markus Oberwalder
Gitarre/Gesang – Markus Erler
Gesang – Alfred Fankhauser
Bass – Florian Steiner
Tracklist:
- Shutdown –F
- We Created Havoc
- Reckoning The Endless
- Axotol
- Discordia
- Dead On The Inside
- Together Alone
- Shadows
- Nur Ein Gedicht
- Tales Of Rebnijr
- Demise
- The Sacred Unknown
- Empty Soul II
Ursprünglich als Studioprojekt gestartet, haben die Tiroler in den letzten Jahren eine stetige Entwicklung hingelegt. Dabei wurde neben dem einen oder anderen erfolgreich gespielten Musikcontest die erste Platte Omen 2017 veröffentlicht. Im März 2021 wurde die zweite Langrille Perish To Exist in Eigenregie und am 13.08.2021 noch mal über 7Hard veröffentlicht.
Die Jungs von Dying Eden haben also schon ganz gut Erfahrung auf dem Buckel. Und das hört man.
Das Album ist erst mal schwer in eine Kategorie zu pressen, da viele unterschiedliche Einflüsse zusammenkommen. Eine Mixtur aus Groove, Metalcore und Melodic Death Metal trifft es im Kern ganz gut.
Dabei haben die Tiroler viel zu erzählen. Das 13 Song starke Album startet mit dem Elektro/Industriell anmutenden Intro (Die Krupps lassen grüßen) Shutdown –F, um dann einen sauberen Übergang in We Created Havoc zu bieten. Dabei wird gleich deutlich, wie experimentierfreudig Dying Eden sind und laden zum Headbangen ein. Besonders ins Ohr geht der Melodie-Teil im letzten Drittel des Songs, der aus dem Refrain entsteht, sich mit dem musikalischen Unterbau entwickelt, um dann wieder (etwas holprig) in den Refrain zum Abschluss zu kommen.
Solche melodiösen Elemente sind dabei eine Stärke der Österreicher, die gekonnt eingesetzt und mit Metalcore typischen Riffs verbunden werden. Das macht nicht nur Spaß, sich anzuhören, sondern bietet auch songintern und albumübergreifend genug Abwechslung.
Mit Axotol wird mal eine andere Richtung ausgelotet und Sänger Alfred startet die Strophe mit einem Rap-ähnlichen Gegrowle. Gewagt. Gut umgesetzt. Interessant.
Genug Abwechslung ist definitiv gegeben, um wirklich jeden Zuhörer abholen zu können.
So werden Fans von eher rocklastigen Riffs mit Shadows ihre Freude haben, Experimentierfreudige sollten mal in den knapp sechs Minuten langen Song Tales Of Rebnijr ein Ohr werfen. Hier wird zwischen gezupften, ruhigeren Passagen (teils wieder durch Soli/Melodie begleitet) und härteren Riffs gewechselt.
Soundtechnisch ist Perish To Exist einfach zu hören, und keins der Instrumente drückt sich in den Vordergrund. Dadurch profitiert das Album immens und wird auf eine angenehme Weise gefällig.
Was natürlich auch ins Ohr sticht, ist der Gesang von Alfred, der an eine Mischung aus Jost Kleiner (Lay Down Rotten) und Johnny Hedlund (Unleashed) erinnert. Dabei fügen sich die Vocals genau wie alles andere zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen.
Dying Eden haben anscheinend viel Input. Und auch viel zu sagen. 13 Songs (gut, davon ein Intro) mit über 50 Minuten Spielzeit, ist schon eine Hausnummer. Für den Zuhörer ganz praktisch, da er für das gleiche Geld verhältnismäßig viel Musik bekommt.
Es hätte dem Album aber auch nicht geschadet, etwas schmaler zu sein und sich dafür auf einige Songs oder Passagen zu konzentrieren. Auf der einen Seite sind die Melodieteile gut durchdacht, auf der anderen werden Riffs teils holprig und gezwungen miteinander verknüpft. Das macht zwar teilweise musikalisch alles irgendwie Sinn (wie zum Beispiel bei We Created Havoc), klingt dann aber leider im Gesamtbild etwas eckig und erzwungen.
Ein weiteres Beispiel hierfür ist Together Alone. Eigentlich ein stampfender Midtempo-Song, bei dem aber abrupt das Schlagzeug im zweiten Riff das Pattern der Gitarre übernimmt, um dann anschließend reduziert weiter zu spielen.