Eight Bells – Legacy Of Ruin

25.02.2022 – Progressive Doom / Sludge Metal / Post Rock – Prophecy Productions – 46:47 Minuten

Musikalisch geht es in den weihnachtlichen Endspurt, die Ziellinie ist natürlich der 24.12. Das merkt man daran, dass sich nicht nur die Veröffentlichungen, sondern auch die Re-Releases mehren. Da wird es dann für mich Zeit, noch etwas in der Restekiste der liegengebliebenen Veröffentlichungen des Jahres herumzuwühlen, um noch das eine oder andere vermeintliche Juwel an Land zu ziehen, welches bei dem Hörer exquisiter Musik auf dem Gabentisch liegen sollte.

In diesem Fall ist es das Album Legacy Of Ruin der aus Portland, Oregon (USA) stammenden Band Eight Bells. Eight Bells wurden 2010 von der Gitarristin und Sängerin Melynda Jackson gegründet. Der Bandname war zugleich der Titel des letzten Albums ihrer Vorgängerband Subarachnoid Space. Nach einigen Besetzungswechseln besteht Eight Bells mittlerweile aus Melynda Jackson, Matt Solis (Bass, Gesang) und Brian Burke (Schlagzeug). Nach ihrem Labeldeal mit Prophecy Productions 2021 ist Legacy Ruin das Labeldebüt beim auf außergewöhnliche Musik spezialisierten Label Prophecy Prductions. Das Label hat zeitgleich die beiden Vorgängeralben The Captain’s Daughter (2013), Landless (2016) und die Debüt EP Isosceles (2011) als Triple Vinyl / Doppel CD unter dem Titel Histories (2010 – 2016) wiederveröffentlicht.

Bei Legacy Of Ruin erwartet den Hörer eine sehr interessante und auch imposante Mischung aus Progressive/Experimental Doom/Sludge mit Post Rock Anteilen auf der Reise durch die Gehörgänge. Ich muss zugeben, das wird den einen oder anderen „ordinären“ Metaller schlicht zur Verzweiflung bringen. Bei Veröffentlichungen des Labels Prophecy Productions ist dies allerdings grundsätzlich zu vermuten, denn dort wird nur außergewöhnliche Musik für außergewöhnlichen Hörgenuss angeboten.

So muss man auch gerade beim Genuss des Albums Legacy Of Ruin den Songs das Durchdringen der Gehörgänge zulassen. Doom/Sludge Metal erhält hier neue Wendungen. Interessante Ideen werden hier entsprechend umgesetzt. Sind es zuweilen Gesangsharmonien, einhergehend mit einer doomigen Atmosphäre, die zu Gänsehaut führen, wird dieses Gefühl zuweilen durch extreme Screams und Growls, wie man sie im Track The Crone aus heiterem Himmel erleben kann, erschüttert.

Ein latente, doomige Stimmung geht auf diesem Album einher, welches jedoch einige (unverhoffte) Wendungen hat. Bedrückende Passagen werden zum Teil von brachialen Riffs und Schlagzeug „bombardiert“. Ein Album für die doomige Weihnachtsstimmung.

HIER! geht es für weitere Informationen zu Eight Bells – Legacy Of Ruin in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Eight Bells – Legacy Of Ruin
Juergen S.
9.2
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9.2
Punkte