Emil Bulls – X-Mas Bash Tour 2019 + Support am 29.11.2019 in den Docks, Hamburg

Tourauftakt im Hamburger Docks

Eventname: Emil Bulls – X-Mas Bash Tour 2019

Headliner: Emil Bulls

Vorband(s): Improvement, Grizzly, Annisokay

Ort: Docks, Hamburg

Datum: 29.11.2019

Kosten: 31,20 € VVK, Sold Out

Genre: Metalcore, Crossover, Nu Metal, Post Hardcore, Pop Punk

Besucher: ca. 1.500 Besucher

Veranstalter: FKP Scorpio GmbH (www.kfpscorpio.com)

Links: https://www.emilbulls.de/
http://www.annisokay.com/
https://www.grizzlycave.com/
https://www.facebook.com/improvementband/

Setlisten:

Annisokay:

  1. Coma Blue
  2. What’s Wrong
  3. Dominance
  4. Good Stories
  5. Fully Automatic
  6. Unaware
  7. Nihilist Blues
  8. Sea Of Trees

Emil Bulls:

  1. The Reckoning
  2. Tell It To My Heart (Taylor Dayne cover)
  3. Hearteater
  4. Not Tonight Josephine
  5. Here Comes The Fire
  6. The Most Evil Spell
  7. Collapsed Memorials
  8. Time
  9. These Are The Days
  10. Newborn
  11. Smells Like Rock ’n‘ Roll
  12. Nothing In This world
  13. Between The Devil And the Deep Blue Sea
  14. When God Was Sleeping
  15. The Age Of Revolution

Zugabe:

  1. Mr. Brightside (The Killers cover)
  2. Euphoria
  3. The Jaws Of Oblivion
  4. Where Is My Mind? (Pixies cover)

Zugabe 2:

  1. Winterblood (The Sequel)
  2. The Ninth Wave
  3. Worlds Apart

Am heutigen 29.11.2019 findet der Tourauftakt für den jährlichen X-Mas Bash von Emil Bulls statt. Als Location wurde das Docks auf der Hamburger Reeperbahn ausgewählt. Das Konzert wurde bereits im Vorfeld als „Ausverkauft“ gemeldet. Einlass ist bereits um 17.30 Uhr. Vier Bands sind ja heute im Angebot. Der Andrang zu der frühen Stunde an einem Freitagabend bleibt natürlich überschaubar und der Saal füllte sich erst nach und nach. Emil Bulls lassen sich ja nicht unbedingt einem Genre zuordnen, sondern sind vielmehr ein Mix aus Crossover, Nu Metal mit Core Elementen. Genau so gestaltet sich das Vorprogramm.

Als erste Band sind Improvement aus Laax/Schweiz an der Reihe. Die haben einen „saure Gurken Job“. Eine Band, die keinen hohen Bekanntheitsgrad hat, sehr frühe Anfangszeit, sich langsam füllender Saal. Für die Rahmenbedingungen schlagen sich die fünf Schweizer allerdings ganz hervorragend in den ca. 25 Minuten Spielzeit. Gerade sechs Songs können sie spielen. Die Musik kann man dem typischen melodischen Metalcore zuordnen. Sänger Sebastian spielt Entertainer und ist beim letzten Song Farewells dann auch im Publikum zu finden. Die anwesenden Zuschauer danken es ihm mit reichlich Bewegung. Die Band gefällt durchaus und es scheint größeres Potenzial in der Truppe zu stecken, als 25 Minuten Programme.

Auf Improvement mit Metalcore folgte ein ziemlicher Bruch im Genre. Grizzly bieten einen Mix aus Pop/Street Punk mit Core und Rap/Hip Hop Elementen. Die Formation hat zwei Sänger. Dennis sorgt für den Klargesang, während Kevin für die Shouts sorgt. Er ist aber auch für den Sprechgesang zuständig. Die Jungs kommen übrigens aus Karlsruhe. Die Spielzeit ist etwas länger als bei Improvement. Ca. 30 Minuten und sieben Tracks werden geboten, davon zwei Werke von dem am heutigen Tage veröffentlichten Langriller Movement. Die neue Produktion ist das vierte Werk der Gruppe. Ein Review zu Movement findet ihr direkt HIER! Rein technisch soweit alles völlig in Ordnung bei den Bären und das Publikum in dem nun ca. halb vollen Saal zeigt sich ebenfalls zufrieden. Meine Richtung ist es allerdings nicht ganz. Gerade die Passagen mit Sprechgesang sind für viele Metalheads schwierig zu verdauen.

Die dritte Vorband Annisokay kommt aus Halle und hat heute mit Rudi Schwarzer einen neuen Sänger an Bord. Der Bandname wird übrigens Ann is okay ausgesprochen. Die Musiker bieten Post Hardcore mit einer guten Portion Nu Metal an. Die Setlist beinhaltet acht Titel, darunter ein Coversong von Bring Me The Horizon, ansonsten werden Tracks der letzten beiden Alben Arms und Devil May Care abgefeuert. Der neue Mann am Mikrofon machte seine Sache wirklich gut. Man erfährt, dass er bisher in kleinen Bands gespielt hat und heute überhaupt erst der zweite Auftritt mit Annisokay ist. Dafür durchaus ansprechend – allerdings sind Annisokay die einzige Combo, die am heutigen Abend mit technischen Problemen zu kämpfen hat.

Nun füllt sich der Saal. Für Hamburger Verhältnisse zur frühen Stunde um kurz nach 20 Uhr am Freitagabend. Der Headliner steht an. Das sind Emil Bulls aus München. Die Band geht 2020 in ihr Jubiläumsjahr. 25 Jahre Musikgeschichte haben die Herren dann bereits auf dem Buckel. Mit Christoph „Christ“ von Freydorf (Gesang, Gitarre), James „Citnoh“ Richardson (Bass) und Stephan Karl „Moik“ (Gitarre) sind drei Gründungsmitglieder auch heute an Bord. Komplettiert wird die Gruppe durch den Schlagzeuger Fabian „Fab“ Füß und Andy „Bocko“ Bock (Gitarre). Im Gegensatz zum Vorprogramm kommt bei Emil Bulls ein Vorhang zum Einsatz, welcher nach dem Intro die Sicht auf den ersten Titel The Reckoning und Band freigibt. Emil Bulls veröffentlichten dieses Jahr ein Album mit dem Namen Mixtapes. Mixtapes enthält 14 Coversongs, u.a. Tell It To My Heart von Taylor Dayne. Das ist der zweite Titel in der Setlist und “verbullt“ kann man diesen halbwegs ertragen. Ich bin allerdings kein großer Freund davon, irgendwelche Poptitel zu covern und auf Metal zu trimmen. Dem Publikum gefällt es und so bilden sich erste Moshpits. Richtig Bewegung kommt spätestens mit Here Comes The Fire vom 2009er-Album Phoenix in der Crowd auf. Nun haben Chris und Band das Publikum absolut im Griff. Bei gutem Sound und guter Musik entwickelt sich eine intensive Crossover/Nu Metal Party. Ältere und neuere Werke reichen sich die Hand, ebenso ruhige Passagen mit Hardcore Shouts. Einer der Höhepunkte ist sicher der Titel Smells Like Rock ’n‘ Roll von dem ersten Album Monogamy aus dem Jahr 2000. The Age Of Revolution vom 2014er-Werk Sacrifice To Venus schließt den Hauptakt ab und hinterlässt eine singende Crowd, die natürlich eine Zugabe fordert. Dieser Aufforderung kommen Emil Bulls selbstverständlich nach. Es gibt zwei Covertitel sowie jeweils einen Titel des 2017er-Langeisen Kill Your Demons und dem 2011 erschienenen Oceanic. Danach verschwinden die Bulls abermals um nicht lange auf sich warten zu lassen und nochmals drei weitere Kompositionen zu spielen. Zum Abschluss dann Words Apart inklusive Wall of Death. Die Deutschen lassen sich nach ca. 110 Minuten Spielzeit völlig zurecht vom Publikum abfeiern. Sehr gelungener Auftritt.

Fazit: Emil Bulls liefern auch dieses Jahr ein gelungenes X-Mas Bash in Hamburg ab. Ein guter Mix der Bulls Musikgeschichte und nicht nur Songs vom letzten Coveralbum. Für mich waren Improvement die positive Überraschung. Bei alles andere als guten Voraussetzungen zur frühen Stunde ein überzeugender Auftritt.