Entrenchment – Across The Red Lines

Anti-Globalisierungs-Death-Metal-Zug der alten Schule

Artist: Entrenchment

Herkunft: Russland

Album: Across The Red Lines

Spiellänge: 30:10 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 10.09.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://entrenchment.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Dmitriy Lebedev
Gitarre und Bassgitarre – Yuri Ryzhov
Gitarre und Schlagzeug – Sergey Belyakov

Tracklist:

  1. Across The Red Lines
  2. Proxy War
  3. Phantom Pain
  4. Dust To Dust
  5. Flesh Basket
  6. Sacral Sacrifice
  7. Glorify The Heroes
  8. Post-War Truth

Das Trio aus Moskau, Yuri, Sergey und Dementher, zockt seit 2007 bei den atmosphärischen Doom/Deathern von Shallow Rivers. 2020 hatten sie die Idee, gemeinsam noch eine weitere Band zu gründen und so kam es zu Entrenchment. Man haute gleich eine drei Song starke EP auf den Markt und nun wurde es dann natürlich auch Zeit für das erste Full Length. Die drei Songs von der EP wurden noch einmal neu aufgenommen.

Death Metal, Death Metal, Death Metal – anscheinend bin ich ja nicht der Einzige, der von dieser Musik nicht genug bekommen kann, und zum Glück ist diese Musikrichtung zwar irgendwo limitiert, aber doch breit aufgestellt.

Die Russen haben sich da eher die groovende und walzende Variante herausgepickt. Nehmen wir mal den Song Sacral Sacrifice als Beispiel. Ein langsames Riff erklingt und es wird gegroovt. Es wird ein wenig Fahrt aufgenommen und die Doublebass baut Druck auf, bevor man dann wieder den groovigen Part verwendet. Der Bass brummt im Hintergrund, die Gitarre erklingt in einer höheren Lage und die Growls klingen so, wie sie halt klingen müssen. Danach bedient man sich wieder der Doublebass. Schnell wird man nie, man verharrt im Midtempo. Der vorherige Part wiederholt sich und man nickt automatisch langsam mit im Rhythmus. Ein melodisches Solo erfolgt, aber nur kurz. Das Riffing kommt ganz geil. Aber so ganz überzeugt bin ich noch nicht.

Langsam mit Stakkato-Riffing und einzelnen Drumschlägen startet man bei Glorify The Heroes. Dann ein Break und ab in den Midtempo-Groove. Auch hier geht der Kopf automatisch rauf und runter. Man variiert zwar mit dem Tempo, aber so richtig schnell wird man nie. Durch verschiedene Riffs und Tempowechsel im langsamen Bereich versucht man, eine gewisse Abwechslung hinzubekommen. Dieses gelingt auch überwiegend, aber nicht immer. Hier liegt es aber eher am Drumming, welches das Riffing teilweise ohne viel Druck supportet. Der Song fliegt auch recht belanglos an mir vorbei.

Wie so oft ist der Namensgeber oder der Opener der beste Song auf dem Album. Across The Red Lines ist beides in Personalunion. Hier funktioniert das Walzensystem sehr gut, muss ich sagen. Ein drückender Midtempo-Part und ein langsamer Groove. Passt. Es wird ein Refrainpart aufgebaut und man kann gleich Across The Red Lines mitgrölen. Kleine melodische Einsprengsel werden mit verarbeitet. Die Growls passen und betonen die Drums. Das Riffing ist halt sehr fett und auch die Drums nehmen zur rechten Zeit Fahrt auf. Natürlich im Midtempo. Am Ende gibt es noch einmal den Across The Red Lines Gesangpart und aus. Guter Song

Auch das nachfolgende Proxy War kann mich überzeugen. Es gibt einen lang gezogenen Part, aber auch Stakkato-Riffing. Dadurch kann man viel Druck aufbauen. Ein melodisches Lead wird auch mit eingestreut. Das Drumming wechselt wieder hin und her. Zum Ende hin klingt man ein wenig chaotisch, bietet dann aber wieder feines Midtempo und die Möglichkeit, mitzugrölen.

Man hört schon heraus, dass die Russen sehr viel Bolt Thrower gehört haben. Auch Hail Of Bullets, Memorian, Asphyx oder Juste Before Dawn können als Vergleich herhalten. Klingt alles ganz flüssig, klingt alles nach alter Schule, klingt alles druckvoll, aber nicht alles kann mich überzeugen. Die gerade genannten Bands klingen da schon wesentlich intensiver. Der Opener Across The Red Lines klingt aber sehr fett. Man fühlt sich wie von einem Panzer überrollt.

Entrenchment – Across The Red Lines
Fazit
Anti-Globalisierungs-Death-Metal-Zug der alten Schule - so nennen die Russen von Entrenchment ihre Musik und dieses passt auch. Groovender Death Metal. Mal langsam, mal im Midtempo. Schnell wird man eigentlich nie. Kommt ganz gut, aber nicht alles kann mich begeistern. Wer auf Dampfwalzen-Death Metal abfährt, wie es Bands wie Bolt Thower und Asphyx betreiben, ist hier aber richtig.

Anspieltipps: Across The Red Lines und Dust To Dust
Michael E.
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