Artist: Equilibrium
Herkunft: München, Deutschland
Album: Renegades
Spiellänge: 42:33 Minuten
Genre: Melodic Metal
Release: 23.08.2019
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://equilibrium-metal.net/
Bandmitglieder:
Gesang – Robert Dahn, Martin „Skar“ Berger Enerstvedt
Gitarre – Dominik Crey
Gitarre – René Berthiaume
Bass – Martin „Skar“ Berger Enerstvedt
Schlagzeug – Tuval „Hati“ Refaeli
Keyboard/Synthies – Skadi Rosehurst
Tracklist:
- Renegades – A Lost Generation
- Tornado
- Himmel Und Feuer
- Path Of Destiny (feat. The Butcher Sisters)
- Moonlight
- Kawaakari – The Periphery Of the Mind
- Final Tear
- Hype Train (feat. Julie Elven)
- Rise Of The Phoenix
Equilibrium verändern sich kontinuierlich, so viel steht fest. Wer den quirligen Metal der frühen Tage der Münchener favorisiert, dem sei hier geraten, dass dieses Album sich maximal weit von diesen Wurzeln wegbewegt. Hand aufs Herz, das Debüt ist gut, Sagas stark, Rekreatur und Waldschrein die logische Wiederholung, Erdentempel ein Schritt nach vorn, und eigentlich war Armageddon schon ein erster Stehversuch weg von dem das Klischee bedienenden Folkmetal.
Nun also Renegades, das programmatisch jenes postuliert, für das die Band 2019 steht. Um die Veränderung besetzungstechnisch und stilistisch zu unterstreichen, hat man sich vom alten Bassisten getrennt, um dafür Martin „Skar“ Berger Enerstvedt am Bass und bei den cleanen Vocals zu verpflichten. Das charmante, aber stets nach einer Zeit sehr nervige Folkgewusel hat man mittels der eleganten Schönheit Skadi Rosehurst (ihr solltet ihr Instagram Profil stalken https://www.instagram.com/skadi.rosehurst/?hl=de) in moderne Synthieparts verwandelt. Die Füchsin mag auf den ersten Blick wenig mit Metal zu tun haben, jedoch zeigte sie sich bereits in der Vergangenheit textlich, künstlerisch und konzeptuell, für den kreativen Part der Band verantwortlich.
Wie klingen nun Equilibrium? Nun ja, am besten sollte man sich Renegades – A Lost Generation oder die ersten zwei Drittel des Songs Path Of Destiny (feat. The Butcher Sisters) anhören. Modern definitiv, episch kann man noch bedingt gelten lassen, mutig in jedem Fall. Für das letzte Drittel hat man die Flachzangen The Butcher Sisters verpflichtet, was ein granatentiefer Schiss ins Klo ist. Ansonsten gibt Skar als Neuzugang gerne melodische Clean Vocals zum Besten, die aber nur bedingt harmonisch mit Equilibrium zu verschränken sind. Hier wäre eventuell die Umwandlung eines Trademarks der Band zu modernen Synthieelementen schonender für die Fans gewesen, denn diese werden ihrer Band kaum mehr folgen wollen. Kawaakari – The Periphery Of the Mind ist meiner Meinung nach der beste Kompromiss des Neuen mit dem Alten, wobei das harte Final Tear mit rasendem Zorn begeistern kann, greift es schließlich die aktuelle Diskussion um die Klimaerwärmung rund um die Aktivistin Greta Thunberg auf und bildet damit auch die thematische Brücke zum letzten Album Armageddon. Beim folgenden Hype Train (feat. Julie Elven) hat man sich ebenfalls beim Gesang verstärkt, die Nummer ist mir aber viel zu kommerziell auf Singletauglichkeit ausgelegt. Rise Of The Phoenix wäre gut, wenn da nicht die cleanen Vocals von Skar wären. Diese stören und bremsen die epischen Impulse der Band.