“Pubsongs meets Protestsongs“
Artist: Fiddler’s Green
Herkunft: Erlangen, Deutschland
Album: Heyday
Spiellänge: 46:29 Minuten
Genre: Folk Rock
Release: 08.03.2019
Label: Deaf Shepherd Recordings
Link: https://www.fiddlers.de
Produktion: Principal Studios, Senden von Jörg Umbreit
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Bouzouki – Ralf „Albi“ Albers
Geige, Gesang – Tobias Heindl
Gesang, Gitarre – Patrick „Pat“ Prziwara
Bassgitarre – Rainer Schulz
Akkordeon, Bodhrán – Stefan Klug
Schlagzeug, Perkussion – Frank Jooss
Tracklist:
1. Prelude
2. The Freak Of Enniskillen
3. No Anthem
4. Limerick Style
5. Farewell
6. Born To Be A Rover
7. The Congress Reel
8. Sláinte
9. Better You Say No
10. Cheer Up
11. One Fine Day
12. John Kanaka
13. Heyday
14. Steady Flow
15. Together As One
Nach fast 30-jähriger erfolgreicher Bühnenpräsenz verbietet sich eine detaillierte Vorstellung der Protagonisten. Deshalb hier nur so viel: Fiddler’s Green veröffentlichen mit Heyday ihr nunmehr vierzehntes Studioalbum und werden Selbiges auf der anstehenden Deutschlandtour präsentieren.
Bereits beim ersten Durchlauf wird klar, dass die Franken ihrem Stilmix aus Folk, Rock, Punk, Ska und Reggae, den sie selbst als Speedfolk bezeichnen, treu geblieben sind. So starten sie nach dem kurzen, an Irish Traditionals erinnernden Prelude mit dem flotten The Freak Of Enniskillen, das schon deutlich in Richtung Dropkick Murphys ausschlägt. Noch eine Spur rockiger wird´s beim folgenden No Anthem, welches zudem zeigt, dass sich die Fiddler’s auch ideologisch nicht verbiegen werden. So richtet sich der Song, der zugleich die erste Singleauskopplung darstellt, klar gegen den zunehmenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft. Eine mehr als nötige Botschaft, die dem aufmerksamen Beobachter schon beim Blick auf das sehr gelungene Albumcover aufgefallen sein dürfte.
Dass dem Sextett jedoch nicht daran gelegen ist, Trübsal zu blasen, wird an mehreren Stellen deutlich. So findet sich auf dem Silberling mit Sláinte ein in klassischer Fiddler’s-Manier gehaltenes Trinklied und auch Songs wie Limerick Style oder Farewell versprühen durchweg gute Laune oder fordern gar wörtlich dazu auf (Cheer Up). Darüber hinaus gehen die meisten Songs des Albums sofort in die Beine und einzelne weisen zudem einen extrem eingängigen Refrain auf (Born To Be A Rover), sodass sie im Liverepertoire keinesfalls fehlen dürfen. Letzteres gilt auch für das mit einem extrem coolen A-cappella-Intro daherkommende John Kanaka.
Auch wenn klar ist, dass bei 15 Stücken nicht alle Hitpotenzial haben können, bleibt doch der eine oder andere Wehmutstropfen. Beispielsweise lässt das mit fetzigen Rock ’n’ Roll-Elementen gespickte One Fine Day im tristen Mittelteil deutlich Federn und auch langsamere Nummern wie Better You Say No oder der Rausschmeißer Together As One wirken wenig ambitioniert und plätschern mehr oder weniger vor sich hin.