Artist: Final Plague
Herkunft: Deutschland
Album: Blood (EP)
Spiellänge: 16:42 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 02.06.2023
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/FinalPlague
Bandmitglieder:
Gesang – Chris Voltermann
Gitarre – Till Schleicher
Gitarre – Thorsten Krebs
Bassgitarre – Andreas Walde
Schlagzeug – Oliver Wittrock
Tracklist:
1. Sunshine Unit
2. Existence
3. Menticide
4. Halo Defect
5. Feed The Breed
Im Jahre 2015 hat sich die Bremer Band Misconceived nach über 20 Jahren Dasein aufgelöst. Drummer Oliver und Sänger Chris schlossen sich 2019 zusammen, um weiterhin gemeinschaftlich Musik zu machen. Neue Mitstreiter wurden schnell gefunden und so legte man mit Final Plague los. Das Quintett wurde sicherlich durch Corona ausgebremst, aber nun hat man es geschafft, fünf Songs in Eigenproduktion herauszubringen.
Wohin diese Reise geht, wird nach den ersten Tönen recht schnell klar. Von Bremen nach Schweden ist es ja nicht so weit, bietet sich ja förmlich an. Sunshine Unit fängt langsam und drückend an. Die Gitarren fangen an zu sägen und zelebrieren eine sehr amtliche Melodie. Kurzes Break, Vorspieler, ein Uargh und ab geht die Reise. Metaller mit einem Stockholm-Syndrom, welches sich rein auf die Musik beschränkt, werden hier ihre wahre Freude haben. Der Song geht gut nach vorne, bewegt sich zwar überwiegend im Midtempo, kann aber sehr viel Druck erzeugen. Klaro, kennt man diese Vorgehensweise schon. Was Neues hört man hier nicht, habe ich aber auch nicht erwartet. Das Tempo wird am Ende noch einmal angezogen und dann ist auch schon Schluss mit lustig. Gelungener Start.
Existence setzt die Reise nach Skandinavien fort. Hier legt man nach einigen Beckenschlägen ordentlich einen Zahn zu. Ja, das gefällt mir, da bin ich mit an Bord. Ein wiederholendes Riff verdunkelt den Alltag und bleibt hängen. Alte Nihilist, Dismember und Entombed kommen einem sofort in den Sinn. Das Tempo wird herausgenommen, man wird kurz atmosphärisch und groovt dann. So darf es ruhig weitergehen. Das Tempo wird wieder aufgenommen und Oliver an den Drums haut alles kurz und klein. Wie beim Opener darf man hier nicht wirklich etwas Innovatives erwarten, aber definitiv Spaß. Das Teil knallt von vorne bis hinten und macht derbe Laune. Chris growlt und screamt sich die hanseatische Seele aus dem Leib,
In knappen drei Minuten galoppiert Menticide in die Gehörgänge und man bleibt sich und der Marschrichtung treu. Der Song ist wohl der beste auf der EP. Das Zuhören bei der Hookline und dem geilen Tempowechsel ist eine wahre Freude. Gelungenes Songwriting mit geilen Riffs, gelungener Gesangsarbeit und ballernden Drums. Allerdings könnte der Bass, wie auf dem ganzen Album bzw. auf der ganzen EP, ein wenig besser zur Geltung kommen. Dies mag der Produktion geschuldet sein, die ansonsten aber sehr gut ist.
Auf Halo Defect zeigt man sich ein wenig dramatischer und atmosphärischer, zumindest zu Beginn. Danach geht man den typischen schwedischen Weg und verfolgt diesen endlos, wiederholt aber diese epische Herangehensweise. Schön langsam schleppt man sich vorwärts, wechselt aber dann gekonnt das Tempo und spielt so mit der Geschwindigkeit. Auch kleinere technische Elemente kommen nun gut zur Geltung, besonders beim Drumming von Oliver, der mit kleinen Zwischenattacken immer wieder den Aggressionslevel aufrechterhält.
Mit Feed The Breed lässt man diese EP dann enden und hier wird noch einmal der Knüppel ordentlich aus dem Sack gelassen. Kurze Einleitung und dann volle Attacke. Bands wie Bloodbath oder Entrails könnten da auch Pate gestanden haben. Schön heftig, aber zur keiner Zeit stumpf oder langweilig. Hier und da nimmt man das Tempo raus, spielt eine melancholische Melodie dazu und lässt den Song einfach laufen. Sehr gelungen, besonders diese Tempowechsel. Auch hier hat man einfach Bock, zuzuhören. Das Tempo ist schon sehr hoch. Klar, der Oliver mag es eben auch ganz gerne mal fix, trotzdem bestimmt dieses melancholische Riff irgendwie den Song. Gutes Ende.