Artist: Goblins Blade
Herkunft: Deutschland
Album: Of Angels And Snakes
Spiellänge: 42:22 Minuten
Genre: Power Metal
Release: 26.06.2020
Label: Massacre Records
Links: https://www.facebook.com/goblinsblade/
Bandmitglieder:
Gesang – Florian Reimann
Gitarre – Jörg M. Knittel
Bass – Roberto Palacios
Drums – Claudio Sisto
Tracklist:
1. Snakes From Above
2. Pay For Your Sins
3. Blink Of An Eye
4. Final Fall
5. Utopia
6. When The Night Follows The Day
7. The Bell Is Broken
8. Fall Into Darkness
9. Call For Unity
Vor zwei Jahren gründeten sich Goblins Blade mit Gitarrist Jörg M. Knittel an der Spitze, den einige von Sacred Steel kennen, wo der Mann bis 2005 aktiv war. Danach kümmerte er sich noch um die Death-Metal-Band My Darkest Hate (aber auch schon bei Dawn Of Winter und Tragedy Divine aktiv), wo wiederum Roberto Palacio den Bass spielt und das nun auch bei Goblins Blade. Wirkt also ziemlich nach einer Combo mit gestandenen Musikern. Das hört man dem Debütalbum Of Angels And Snakes auch jede Minute an.
Patzer gibt’s keine, alles hat Hand und Fuß. Der Stil kommt dem von Sacred Steel ziemlich nah, also Power Metal mit starker US-Schlagseite, aber gelegentlich auch reiner Epic Metal (man höre dazu zum Beispiel das gute When The Night Follows The Day). Getragen wird der Gesamtsound vor allem vom sehr präsenten Sänger Florian Reimann (Destillery). Der Mann kann von seiner Intonierung, Phrasierung und Stimmfarbe bei Bruce Dickinson und Blaze Bayley verortet werden. Also durchaus ein Sänger mit technischem Können. Allerdings quetscht er die ganz hohen Töne doch arg, sodass insbesondere und ausgerechnet der Opener Snakes From Above, das folgende Pay For Your Sins und auch noch etwas der dritte Track Blink Of An Eye gesangstechnisch eher nerven und im Ohr wehtun. Dabei sind die Riffs und Melodien, die in die Richtung von Omen, Manilla Road oder Savage Grace gehen, nicht schlecht. Nur überfordern sie Herrn Reimann offenbar.
Dass das deutlich besser geht, wenn es vom Gesang nicht ganz so hoch geht und die Melodien eine Ebene tiefer sind, zeigt dann Final Fall (der bereits auf der EP Awakening von 2019 veröffentlicht wurde). Ein wirklich schöner Song, der mit seinen epischen und doch treibenden Melodien voll aufgeht und die deutlich besser zur Stimme von Reimann passen (die hier wunderbar punktuell gedoppelt wird). Ganz klarer Höhepunkt des Albums!
Nach dieser Up-Tempo-Power-Metal-Perle ist die Hoffnung zurück, dass dieses Debüt doch kein Reinfall ist. Und tatsächlich sind die folgenden Songs besser als die ersten drei. Aber auch nicht mehr so gut wie Final Fall. Utopia ist ein ordentlicher US-Metal-Song mit überzeugenden Gitarren. Die Melodie-Line weiß aber nicht so mitzureißen. When The Night Follows The Day bringt aufgrund des schleppenden Tempos Abwechslung und gute Gesangsharmonien, die zum Teil an Iron Maiden erinnern. Gutes Ding. The Bell Is Broken bollert schön durchs Gebälk und zeigt, dass Reimann manch hohe Töne auch ungequetscht singen kann. Sehr traditioneller Heavy Metal ohne Kitsch-Faktor. Mit Fall Into Darkness gibt’s eine weitere Double-Bass-Attacke mit sägenden Gitarrenriffs. Nur kann der Refrain leider so gar nicht überzeugen. Das finale Call For Unity ist ebenfalls auf der EP von 2019 und hat erneut bollernde Drums und fett riffende Gitarren. Der Refrain ist einer der besten des Albums. So richtig umhauen, tut´s aber nicht.