Gravity Album Release Concert – Breakdowns At Tiffany’s & Support am 30.09.2017 im Magnapop, Krefeld

“Gravity Album Release Concert – Breakdowns At Tiffany’s & Support am 30.09.2017 im Magnapop, Krefeld“

Eventname: „Gravity“ Album Release Concert

Headliner: Breakdowns At Tiffany’s

Vorbands: Miles Beneath, We Are Wolf, Fortune Drives To Vegas

Ort:
Magnapop, Krefeld

Datum: 30.09.2017

Kosten:
Vorverkauf Ticket = 7,00€, Ticket + CD = 20,00€, Ticket + CD + Shirt (diverse Motive) = 30,00€
Abendkasse = 9,00€

Genres: Post Hardcore, Metalcore, Djent, Progressive Metalcore, Deathcore, Metal

Besucher: ca. 100 Besucher

Veranstalter: Breakdowns At Tiffany’s (https://www.facebook.com/Breakdownsattiffanys/)

Link: https://www.facebook.com/events/181552162388198/

Setlisten:

  1. Ignition (Intro)
  2. Insincerity
  3. Purpose
  4. Polarity
  5. Harm’s Way
  6. Gallowscale
  7. Keyseeker

  1. We Are Wolf
  2. Awake
  3. Reclaiming The Origin
  4. Void
  5. A Picture Of Misery
  6. Execute
  7. Voice Of The Undead
  8. Bearer Of The Curse
  9. Helltropolis
  10. Lost Frequency

  1. Spheres
  2. Rise And Fall (T.D.N.D.)
  3. Now Or Never
  4. Illusions
  5. Ajna
  6. Tear Us Down

  1. Gravity
  2. Heart Of Darkness
  3. Constellations
  4. Square Shaped Circle
  5. Prismatic
  6. False Perceptions
  7. No Spit
  8. Ghost
  9. Smother
  10. Cleansing
  11. Constants
  12. The Arsonist
    Encore:
  13. John Coffee
  14. Tight Club

 

Das Wetter lädt am späten Nachmittag nicht gerade dazu ein, die gemütliche Wohnung zu verlassen, aber nachdem ich mich ja schon davon überzeugen konnte, dass Breakdowns At Tiffany’s mit Gravity ein sehr geiles Album raushauen, steht die Entscheidung natürlich. Also auf über den Rhein und wieder mal ab ins Magnapop. Bei meiner Ankunft warten auch schon diverse Grüppchen auf Einlass, das erlebe ich eher selten. Das Tor öffnet sich dann pünktlichst, das erlebe ich – nicht nur am Magnapop – auch eher selten. Im Innenhof wuseln dann die Jungs der verschiedenen Bands hin und her und begrüßen die nach und nach eintrudelnden Fans. Drinnen ist alles bereitet für die erste Band des Abends.

Das sind Fortune Drives To Vegas. Wieder mal so ein Bandname, bei dem ich mich frage „wie kommt man darauf?“ 😀 Vielleicht wird die Frage irgendwann beantwortet, heute sprechen die fünf Jungs allerdings mit ihrer Show eine klare Sprache. Mit zwei EPs im Rücken kann man die Setliste schon ganz gut bestücken und uns jetzt feinen Post Hardcore bzw. Metalcore um die Ohren hauen. Neben Fronter Pascal ist auch Gitarrist Leon für die Vocals zuständig. Beide hält es allerdings bei der mächtig energiegeladenen Show nicht nur auf der Bühne, und da der Platz davor zu dem Zeitpunkt noch etwas leerer ist, haben sie beide auch genug Raum, ihrem Bewegungsdrang zu frönen. Schon bei Fortune Drives To Vegas bin ich wieder mal von so vielen Dingen begeistert, dass ich mich erneut frage, warum Undergroundshows normalerweise eher nicht so gut besucht sind. Die Songs zeigen, dass die Jungs sich beim Songwriting richtig Gedanken gemacht haben und nicht nur „Copycat“ sein wollen. Da gibt es wunderbare Gitarrenläufe, wuchtige Breakdowns, tollen Gesang und Texte, die noch was zu sagen haben. Von den Spielfertigkeiten der Instrumentalfraktion und der Spielfreude der Band will ich jetzt mal gar nicht reden. Jetzt aber genug mit der Lobhudelei, toller Auftritt, nuff said! 😀

Fortune Drives To Vegas @ Magnapop 2017 09 30

Den Härtegrad ein wenig nach oben schrauben dann We Are Wolf. Die haben nicht nur zwei EPs sondern zwei Alben in ihrer Diskographie stehen, und konnten sowohl mit Masquerader aus 2014 als auch Oklahoma aus 2015 bei mir punkten. Jetzt also endlich mal live, und auch da können die Jungs überzeugen. Shouter René wird gesangstechnisch gleich von zwei Bandkollegen unterstützt, und ich weiss eigentlich gar nicht, auf wen ich meine Kamera richten soll, denn auch die Jungs von We Are Wolf ziehen eine nicht nur hörens- sondern auch sehenswerte Show ab. Wie schon Pascal von Fortune Drives To Vegas hat auch René immer wieder mal Zeit für einige Sätze ans Publikum, bedankt sich natürlich bei Breakdowns At Tiffany’s für die Einladung, fordert einen fetten Applaus für alle Bands und das Magnapop oder zeigt einfach „nur“ mal die Pommesgabel. Bei den Songs, die sich irgendwo zwischen Progressive Metalcore und Deathcore einpendeln, kommt dann auch schon mal mehr Bewegung in die Reihen, die sich im Übrigen mittlerweile schon deutlich gefüllt haben. Mit dieser Show dürften sich We Are Wolf einige neue Fans erspielt haben, und jetzt bleibt eigentlich nur noch die Frage offen, wie es denn mit neuem Songmaterial aussieht 🙂

We Are Wolf @ Magnapop 2017 09 30

Als dann die Jungs von Miles Beneath die Bühne betreten, beschleicht mich doch ein leicht beklemmendes Gefühl, denn das ist definitiv die allerletzte Show, die sie heute spielen. An mir sind sie bislang komplett vorbeigegangen, leider, wie ich nach diesem Auftritt sagen muss. Insbesondere Fronter Christopher macht aus seiner Trauer keinen Hehl und hat auch tatsächlich ein ganz klein wenig Pippi in den Augen, aber natürlich geben Miles Beneath heute noch einmal alles. Christopher schreit sich ein letztes Mal die Lungen aus dem Leib, tigert auf der Bühne hin und her und nimmt auch immer wieder das Publikum ins Visier, als wolle er diese Eindrücke ganz tief in sich aufsaugen und dann den Schlüssel zu dieser Box abziehen. Immer wieder ergreift er das Wort, bedankt sich bei allen Weggefährten und weist auch darauf hin, dass heute großer Ausverkauf beim Merch ist. Auch Joel nimmt sich immer mal wieder Zeit für einige Worte, er ist wesentlich gefasster als Christopher, aber auch an ihm, wie auch an den anderen Bandmitgliedern geht dieser letzte Auftritt natürlich nicht spurlos vorbei. Wenn ich auch, wie gesagt, heute Miles Beneath zum ersten Mal live erleben darf, war es mir doch eine Ehre, bei ihrer letzten Show dabei gewesen zu sein.

Miles Beneath @ Magnapop 2017 09 30

Aber genug der Trauer, heute sind wir hier, um mit Breakdowns At Tiffany’s das Release der grandiosen Scheibe Gravity zu feiern. Und nachdem die Jungs sich erst mal im Kreis aufgebaut und sich gegenseitig angefeuert haben, erklingt auch schon das Intro Gravity. Mittlerweile ist das Magnapop voll, vor der Bühne ist kein Zentimeter mehr frei, und einige Besucher in der ersten Reihe kennen jetzt auch kein Halten mehr. Schon beim Hören des Albums für das Review war mir klar, dass man es mit Marius als neuem Shouter nicht besser hätte treffen können. Und auch live ist er wieder mal unschlagbar gut. Dabei hat er mit der Instrumentalfraktion aber auch vier Jungs hinter und neben sich, die mich aufs Neue mit ihrem Spiel beeindrucken können. Während man Sebastian schon ansieht, dass er voll auf sein Spiel konzentriert ist, huscht bei Alexej und Paco immer mal wieder ein Grinsen übers Gesicht. Ich stecke zunächst mal genau vor ihnen fest, die Menge rückt immer näher zur Bühne ran, und so nutze ich die Gelegenheit, den beiden mal ganz genau auf die Finger zu gucken. Meine wären bei der Saitenakrobatik wohl zumindest verknotet, wenn nicht gar gebrochen, aber die beiden spielen hochkonzentriert und mit einer sichtbaren Portion Spaß ihre Läufe runter. Sehr viel Spaß hat sichtlich auch Daniel an den Drums, der tatsächlich zwischendrin immer mal wieder die Zeit findet, kleine Spielchen mit seinen Sticks zu vollführen oder einfach nur das Publikum weiter zu animieren. Das wäre gar nicht nötig, denn jeder, wirklich jeder, geht jetzt komplett ab, und viele erweisen sich auch schon als absolut textsicher. Den Vogel schießt dabei Leon von Fortune Drives To Vegas ab, der zum Schluss der Show hin in der ersten Reihe ausrastet, immer wieder das Mikro an sich reißt und den Gesang von Marius nahtlos übernimmt. Grandios! 😀 So spielen sich Breakdowns At Tiffany’s also durch das komplette Album Gravity, wobei der Cleangesang bei Constellations, der ja auf dem Album von Timo Bonner stammt, heute nur eingespielt werden kann. Aber laut Marius arbeitet man daran, dass Timo auch irgendwann mal mit auf der Bühne steht. Da bin ich dann hoffentlich auch dabei, denn die Cleans sind definitiv welche der besseren Sorte. Irgendwann sind dann alle Songs von Gravity gespielt, aber es gibt ja noch das Album Constants aus dem Jahr 2014. Das wurde damals noch von Kassim eingesungen, aber das ist natürlich für Marius kein Problem, er ist halt einfach unbeschreiblich gut am Mikro. Nach dem eigentlich letzten Track The Arsonist erschallen sehr schnell die ersten „Zugabe“-Rufe, und so soll es denn sein. Als „allerletzten“ – O-Ton Marius – Track noch John Coffee, mit dem „allerallerletzten“ – wieder O-Ton Marius 😀 – Track Tight Club ist dann wirklich alles gespielt, was die Jungs auf dem Zettel hatten. Mich haben die Jungs von Breakdowns At Tiffany’s ja schon während der drei anderen Shows, bei denen ich sie erleben durfte, voll überzeugt, aber heute haben sie definitiv die Show ihres Lebens gespielt. Das wird schwer zu toppen sein 😉

Breakdowns At Tiffany’s @ Magnapop 2017 09 30

Endlich mal erlebe ich eine „Underground-Show“, die richtig gut besucht ist. Das haben nicht nur die Gastgeber des heutigen Abends, Breakdowns At Tiffany’s, sondern auch die drei Supportbands sich definitiv mehr als verdient. Ich durfte heute zumindest mit Fortune Drives To Vegas eine Band neu entdecken, von der man auch in Zukunft sicherlich noch so einiges hören dürfte. Die Jungs von Miles Beneath wird man sicherlich in anderen Konstellationen auch wieder auf irgendwelchen Bühnen erleben dürfen, bei We Are Wolf warte ich jetzt geduldig auf neue Songs 🙂 Breakdowns At Tiffany’s kann ich eigentlich nur noch einmal zu diesem tollen Album und einer richtig guten Releaseshow gratulieren und dann den weiteren Weg nach oben verfolgen…