Gus G. – Fearless

“Mittelmaß kennt der Junge nicht“

Artist: Gus G.

Herkunft: Thessaloniki, Griechenland

Album: Fearless

Spiellänge: 40:41 Minuten

Genre: Metal

Release: 20.04.2018

Label: AFM Records

Link: https://www.facebook.com/officialgusg/

Bandmitglieder:

Gitarre – Gus G.
Gesang und Bassgitarre – Dennis Ward
Schlagzeug – Will Hunt

Tracklist:

  1. Letting Go
  2. Mr Manson
  3. Don’t Tread On Me
  4. Fearless
  5. Nothing To Say
  6. Money For Nothing
  7. Chances
  8. Thrill Of The Chase
  9. Big City
  10. Last Of My Kind

 

 

Nachdem ich ja schon zum letzten Album Brand New Revolution aus 2015 das Review schreiben und hier schon 9,5 von 10 Punkten vergeben durfte, fiel es mir nicht sonderlich schwer, mir auch dieses Album aus unserem Pool zu greifen. Wenn der anscheinend nimmermüde Gus G. was Neues am Start hat, gehört das für Fans des gepflegten (Heavy) Metal ja sowieso zum Pflichtprogramm. Dieses Mal ist Herr G. allerdings einen etwas anderen Weg gegangen. Hatte er auf dem letzten Album noch verschiedene Gastmusiker versammelt, wobei insbesondere die Sänger und mit Elize Ryd auch eine Sängerin den Songs ihren ganz eigenen Stempel aufgedrückt haben, gibt es auf Fearless nur eine Stimme. Die gehört Dennis Ward, den Rock- und Metal-Fans von Pink Cream 69 und Unisonic kennen dürften. Herr Ward hat aber nicht nur seine Stimme beigesteuert, sondern auch den Bass eingespielt. Am Schlagzeug sitzt Will Hunt (Evanescence, Black Label Society). Furchtlos, wie AFM Records sind, hievten sie das Werk dieses Trios am 20.04. aus der Versenkung.

Die Bonusversion des Albums enthält insgesamt zwölf Tracks (drei davon rein instrumental), ich komme mit zehn aus und habe dann auch nur zwei Instrumentaltracks. Der erste ist auch gleichzeitig der Titeltrack. Auf knapp viereinhalb Minuten Spielzeit kommt Fearless, hier darf sich Gus G. dann richtig austoben und die Saiten zum Glühen bringen. Bei Thrill Of The Chase ist der Name ebenfalls Programm, die Finger dürften hier nur so über die Saiten der Leadgitarre jagen, auch wenn der Track selbst eher im gediegenen Midtempo gehalten ist.

Bis einschließlich dem Titeltrack gibt es eigentlich keine großartigen Überraschungen. Das soll jetzt nicht negativ klingen, denn Gus G. und seine Mitstreiter liefern tolle Songs ab, insbesondere Letting Go, der sich als genau der richtige Opener erweist. Uptempo ist überwiegend angesagt, natürlich darf Gus sich in feinen Soli austoben, und mit Dennis hat er unbestreitbar einen richtig guten Sänger ausgesucht. Überraschend ist die Ballade Nothing To Say auch nicht, denn schon auf Brand New Revolution gab es ruhigere Töne auf die Ohren. Auch diese hier kann mein Herz erobern, und insbesondere die Stimme von Dennis veredelt den Song nochmals. Mit dem folgenden Song gibt es dann aber doch noch den berühmt-berüchtigten Aha-Effekt. Ich hatte ja beim Schreiben der Tracklist gar nicht so drauf geachtet, aber Money For Nothing ist tatsächlich die Coverversion des sehr erfolgreichen Songs von Dire Straits. Die sind nicht mein Fall, aber ich denke mal, selbst Fans von Dire Straits dürften hier nichts zu kritteln haben.

Aufhorchen lassen kann dann auch der vorletzte Song Big City, der unaufhörlich vor sich hinstampft und eine derbe Schlagseite in Richtung Blues Rock aufweist. Da gibt es dann im obligatorischen Solo mal eine ordentlich verzerrte Gitarre auf die Ohren. Gepflegtes Kopfnicken und Fußwippen ist angesagt, bevor es mit Last Of My Kind in die Schlussrunde geht. Die ist dann eher so eine Art Auslaufen, denn es handelt sich um eine wunderbare Powerballade.

Zum Titeltrack Fearless gibt es hier das Video, da kann man den Männern bei der Arbeit zuschauen – ich liebe diese Studiovideos! 🙂

Fazit: Bei einigen Neuerscheinungen der letzten Zeit bin ich, um es mal vorsichtig auszudrücken, nicht wirklich zufrieden mit dem Output der (etablierten) Künstler. Gus G. hat es allerdings auch mit diesem Album wieder geschafft, meine Ohren und mein Herz zu erobern. Jeder Track für sich gesehen ist schon sehr gelungen und hat auf dem Album seinen richtigen Platz gefunden. Abwechslung ist angesagt, und die vierzig Minuten Spielzeit gehen rum wie nix.

Anspieltipps: Letting Go, Nothing To Say, Chances und Big City
Heike L.
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