Gyrdleah – Spellbinder

21.04.2023 – Black Metal - Black Lion Records – 41:18 Minuten

Weil immer noch die Ruhe vor dem Sturm im (Vor-) Weihnachtsgeschäft ist, kann ich noch einmal zurück in die Kiste der liegengebliebenen Alben. Bisweilen fische ich da sehr oft in den dunklen Ecken.

An Land gezogen aus den schwarzen Nischen habe ich mir dieses Mal mit Gyrdleah eine Black Metal Combo aus dem britischen Birmingham. Ok, Birmingham hat ja bekanntermaßen einiges an musikalischen Größen aufzubieten, denn wer denkt bei Birmingham nicht an Black Sabbath, die Väter des Dooms. Mit Alunah kommt eine der neueren aufstrebenden Doom Kapellen ebenfalls aus Birmingham.

Gyrdleah haben in ihren Songs vom Tempo her dann auch wirklich vielfach den Einschlag des Dooms, sind allerdings eine Black Metal Band. Damit haben sie also mit Black Sabbath einzig und alleine das Wort Black gemeinsam.

Spellbinder ist das Debütalbum der Engländer Gyrdleah und das nach sage und schreibe 18 Jahren ihrer Existenz. Aber mal langsam: Die Band Gyrdleah ist das Soloprojekt eines dunklen Herren namens Flagrum, der 2011 erstmals mit der EP Passage Into The Night auffiel. Damals hat er alles selbst noch eingespielt/eingesungen. Beim vorliegenden Album Spellbinder hat er sich am Schlagzeug noch der Hilfe von Alex Micklewright bedient; dieser wird jedenfalls als Sessiondrummer angegeben.

Was mir persönlich auf Spellbinder wirklich gut gefällt, ist das überwiegend langsame Tempo der Songs. Dies geschieht zudem zeitweilig beschwörend und nocturnal; da will man wohl die Zaubersprüche wirklich bannen. Wären da nicht das Black Metal Gekeife, könnte man wirklich von einer doomigen Stimmung sprechen. Diese kommt dann zumindest in Phasen auf, wo in einem Song wie Six Hundred Threescore And Six auch Cleanvocals zu hören sind. Instrumentalstücke wie Approaching Gyrdleah in der Mitte des Albums oder auch das abschließende Outro haben einen eigenen Charakter und tragen zu einer okkulten Stimmung bei. Wobei, eigentlich kann man das Outro nicht im reinen Sinne instrumental bezeichnen, da ein Murmeln oder Röcheln zu vernehmen ist.

Die größte Anziehungskraft auf diesem richtig gut abgemischten Black Metal Album besitzen für mich die beiden epischen, düsteren und mit liturgischem Geist besetzten/besessenen Songs Speak Of The Devil und der Titeltrack Spellbinder.

Im Übrigen ist Spellbinder ein gut produziertes und abgemischtes Black Metal Album. Dafür zuständig war Chris Fielding. Damit schließt sich auch wieder der Kreis, denn dieser ist der Bassist der britischen Stoner Doomer Conan, zwar nicht aus Birmingham, sondern aus Liverpool.

HIER! geht es für weitere Informationen Gyrdleah – Spellbinder in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Gyrdleah – Spellbinder
Juergen S.
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